Neufchâteau (Neufchâteau) – Wikipedia

Neufchâteau
Neufchâteau (Frankreich)
Neufchâteau (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département Vosges
Arrondissement Neufchâteau
Gemeinde Neufchâteau
Koordinaten 48° 21′ N, 5° 42′ OKoordinaten: 48° 21′ N, 5° 42′ O
Postleitzahl 88300
Ehemaliger INSEE-Code 88321
Eingemeindung 1. Januar 2025
Website www.ccov.fr/neufchateau

Place Jeanne d’Arc

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Neufchâteau [nøʃɑto] (deutsch veraltet Neuenburg) ist eine ehemalige französische Gemeinde mit 6507 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Vosges in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie war eine der Unterpräfekturen des Départements und Verwaltungssitz des Gemeindeverbands Communauté de communes de l’Ouest Vosgien. Die Bewohner werden Néocastriens und Néocastriennes genannt.

Die Gemeinde erhielt 2024 die Auszeichnung „Drei Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird.[1]

Der Erlass der Präfektin vom 27. September 2024 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2025 die Eingliederung von Neufchâteau zusammen mit der früheren Gemeinde Rollainville zur gleichnamigen Commune nouvelle Neufchâteau fest. Neufchâteau besitzt im Gegensatz zu Rollainville keinen Status einer Commune déléguée.[2]

Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur von Neufchâteau (2018)

Der Ort Neufchâteau liegt etwa 60 Kilometer westnordwestlich von Épinal in der historischen Landschaft Lothringen. Das Ortsgebiet wird entwässert von der Maas, die es von Süd nach Nord durchquert, und vom Mouzon, der im Zentrum von Neufchâteau in die Maas mündet. Das Zentrum befindet sich auf einer Höhe von etwa 290 m. Das Bodenrelief ist gekennzeichnet durch die Lage der Täler von Maas und Mouzon mit beidseitigen Hochebenen mit maximal 373 m im Süden und einer minimalen Höhe von 274 m beim Austritt der Maas aus dem Ortsgebiet.

Teile des Gebiets von Neufchâteau gehören zum Natura 2000-Schutzgebiet „Milieux forestiers et prairies humides des vallées du Mouzon et de l'Anger“ (FR4100191) und zu fünf ZNIEFF-Naturzonen.[3] Rund 48 % der Fläche von Neufchâteau werden landwirtschaftlich genutzt, rund 28 % sind bewaldet, hauptsächlich im Nordosten und Südwesten, rund 14 % entfallen auf bebaute Flächen, rund 8 % auf Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsflächen, rund 2 % auf künstlich angelegte, nicht landwirtschaftliche Grünflächen (Stand: 2018).[4]

Umgeben wird der Ort Neufchâteau von den acht Nachbargemeinden und der Commune déléguée der Commune nouvelle:

Frebécourt Coussey Soulosse-sous-Saint-Élophe
Mont-lès-Neufchâteau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Rollainville
(Commune déléguée)
Fréville Bazoilles-sur-Meuse Rebeuville
Circourt-sur-Mouzon

Der Ort Neufchâteau ist einer der ältesten Lothringens. Das römische Noviomagus war ein Markt an der Römerstraße von Lyon nach Trier. Dietrich II., Herzog von Lothringen, ließ hier im 11. Jahrhundert eine Burg bauen: der Ort wurde 1094 als Novum Castrum bezeichnet.

Neufchâteau wurde regelmäßig ausgewählt, wenn es darum ging, Differenzen zwischen Frankreich und Lothringen zu regeln. Hier versammelte Herzogin Christine 1545 die Generalstände. 1436 wurde die Stadt als Pfand für das Lösegeld gegeben, mit dem Herzog René I. freikommen sollte, und daraufhin von einer burgundischen Garnison besetzt. Die Stadt wurde vom Dreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen (Hunger, Pest, Truppendurchzug). Kardinal Richelieu ließ die Mauern der Stadt und der Burg schleifen.

Mit der Französischen Revolution wurde Neufchâteau (unter dem Namen Mouzon-Meuse) Unterpräfektur des Départements Vosges.

Laut der Fondation pour la mémoire de la déportation bestand in Neufchâteau von Dezember 1939 bis Januar 1940 ein Lager für Staatsangehörige der feindlichen Mächte, das zugleich über zwei Anhänge verfügte: um ein Camp in Harchéchamp und um ein Camp in Sionne. Außer der Tatsache, dass es sich um ein administratives Lager für Deutsche gehandelt haben soll, also um ein Lager, in das Personen ohne Gerichtsurteil und nur auf der Basis einer Verwaltungsanordnung eingeliefert wurden, sind weitere Details nicht bekannt.[5]

Während des Westfeldzugs der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg errichtete die Luftwaffe im Mai 1940 einen Feldflugplatz bei Neufchâteau.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2013 2020
Einwohner 7328 7971 8741 8343 7803 7533 7133 6602 6644
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

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  • Kirche Saint Christophe (13.–14. Jahrhundert), seit 1908 als Monument historique klassifiziert. Sie birgt zahlreiche Ausstattungsgegenstände, die in der Base Palissy gelistet sind, darunter eine große Anzahl, die als Monument historique der beweglichen Objekte klassifiziert sind.
  • Kirche Saint-Nicolas (12.–15. Jahrhundert), seit 1908 als Monument historique klassifiziert. Sie birgt zahlreiche Ausstattungsgegenstände, die in der Base Palissy gelistet sind, darunter eine große Anzahl, die als Monument historique der beweglichen Objekte klassifiziert sind.
  • Kirche Sainte-Ursule im Ortsteil Noncourt
  • Kirche Saint-Martin im Ortsteil Rouceux
  • Kapelle Saint-Esprit und ehemaliges Hospital (13. Jahrhundert), Kapelle seit 1926 als Monument historique eingeschrieben
  • Hôtel de Houdreville, das heutige Rathaus (Hôtel de ville), aus dem 13.–15. Jahrhundert, seit 1908 und 1981 jeweils in Teilen als Monument historique klassifiziert
  • Hôtel de Malte, ehemals Hospital Saint-Jean-de-Jerusalem, die heutige Unterpräfektur, im 16. Jahrhundert teilweise neu gebaut, seit 2000 in Teilen als Monument historique eingeschrieben
  • Ehemaliges Kloster der Congrégation Notre-Dame, anschließend Justizgebäude (17. Jahrhundert), seit 2012 als Monument historique eingeschrieben

Persönlichkeiten

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Commons: Neufchâteau (Vosges) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Neufchâteau. Conseil national des villes et villages fleuris, abgerufen am 28. Oktober 2024 (französisch).
  2. RECUEIL DES ACTES ADMINISTRATIFS SPÉCIAL N°88-2024-129. (PDF) Département Vosges, 27. September 2024, S. 9–15, abgerufen am 31. Dezember 2024 (französisch).
  3. Biodiversité dans les territoires - Neufchâteau. Inventaire national du patrimoine naturel (INPN), abgerufen am 28. Oktober 2024 (französisch).
  4. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 28. Oktober 2024 (französisch).
  5. Fondation pour la mémoire de la déportation: Camp d'internement Neufchâteau & Michel Annet: Les Camps d’Internement Français en 1939-1944 – Etude philatélique et historique, présenté par L' Association Philatélique de Rouen et Agglomération, 2006 (Online)