Nicușor Dan – Wikipedia

Nicușor Daniel Dan

Nicușor Daniel Dan (* 20. Dezember 1969 in Făgăraș) ist ein rumänischer Aktivist, Mathematiker und Politiker. Er ist ein ehemaliges Mitglied der rumänischen Abgeordnetenkammer sowie Gründer und ehemaliger Vorsitzender der liberalen Partei Uniunea Salvați România (Union Rettet Rumänien). Er wurde im Oktober 2020 als unabhängiger Kandidat zum Bürgermeister von Bukarest gewählt.

Dan wurde im Kreis Brașov geboren. Er nahm in seiner Jugend zweimal (1987 und 1988) an der Internationalen Mathematik-Olympiade teil, wo er jeweils die Goldmedaille für Rumänien gewann.[1] Er zog im Alter von 18 Jahren nach Bukarest und begann ein Mathematikstudium an der Universität Bukarest.[2] 1992 zog er nach Frankreich, um sein Mathematikstudium an der École Normale Supérieure fortzusetzen. Seinen Master erwarb er 1993 und seinen Doktor 1998 an der Universität Paris-Nord. In diesem Jahr kehrte er nach Bukarest zurück und begründete seine Rückkehr mit seiner Unangepasstheit an die französische Kultur und dem Wunsch, Rumänien zu verändern.[3] In Rumänien wurde er Mathematikprofessor am Institut für Mathematik der Rumänischen Akademie.[4][5]

Politische Karriere

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Dan gründete 2006 die Asociația Salvați Bucureștiul (Verband rettet Bukarest) als Reaktion auf den Abriss von Häusern des architektonischen Erbes und den Bau von Hochhäusern in geschützten Bukarester Stadtvierteln sowie auf die abnehmende Zahl von Grünflächen in Bukarest.[3] Der Verband war in mehrere Klagen und juristische Auseinandersetzungen verwickelt und konnte auch einige Änderungen im Städtebaurecht durchsetzen.[4] 2012 trat Dan als unabhängiger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl von Bukarest an und erreichte knapp neun Prozent der Stimmen bei der Wahl.

Nachdem er 2015 die Asociația Salvați Bucureștiul unter dem Namen Uniunea Salvați Bucureștiul (USB) als politische Partei registriert hatte, kandidierte Nicușor Dan 2016 erneut für das Amt des Bürgermeisters von Bukarest. Diesmal fanden die Wahlen in einem einzigen Wahlgang statt. Er erhielt 30,52 % der Gesamtstimmen und unterlag der sozialistischen Kandidatin Gabriela Firea, die 42,97 % der Gesamtstimmen erhielt.[6] Vor allem bei jüngeren Wählern konnte im Wahlkampf Dan punkten.[7] Im August 2016 wurde die USB in die Uniunea Salvați România (USR) umgewandelt und von einer regionalen zu einer nationalen Partei.[8] Für seine Partei wurde Dan als Vertreter in die Abgeordnetenkammer von Rumänien gewählt.

Im Jahr 2017 gelang es der gegen die gleichgeschlechtliche Ehe gerichteten Coaliția pentru Familie, die notwendige Anzahl von Unterschriften für ein Referendum zu sammeln, das den Teil der rumänischen Verfassung ändern würde, der sich mit der Ehe befasst, in der Hoffnung, sie als "zwischen einem Mann und einer Frau" neu zu definieren.[9] Dies führte zu einer Spaltung innerhalb der USR zwischen dem progressiven Flügel, der sich gegen die Initiative aussprach, und Nicușor Dan, der der Meinung war, dass sich die USR nicht in die Debatte einmischen sollte und dass die Partei sowohl für Progressive als auch für Konservative offen bleiben sollte.[10] Es folgte ein parteiinternes Referendum, bei dem 52,7 % der Mitglieder dafür stimmten, die Partei gegen die Verfassungsinitiative zu positionieren, was Dan dazu veranlasste, am 1. Juni 2017 aus der Partei auszutreten.[11]

Im Mai 2019 kündigte er seine Absicht an, erneut als unabhängiger Kandidat für das Amt des Bürgermeisters von Bukarest zu kandidieren. Seine Kandidatur wurde sowohl von der USR als auch von der Partidul Național Liberal (PNL) unterstützt. Am 5. Oktober 2020 bestätigte das Zentrale Wahlbüro seine Wahl zum neuen Bürgermeister von Bukarest. Er gewann die Wahlen mit einer Mehrheit von 42,81 % gegen Gabriela Firea (37,97 %), die bisherige Bürgermeisterin.[12]

Commons: Nicușor Dan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Internationale Mathematik-Olympiade. Abgerufen am 11. Februar 2022.
  2. de Vlad Macovei: INTERVIUL 2+1. Nicuşor Dan: 100 de minciuni sau promisiuni neonorate ale lui Sorin Oprescu. Abgerufen am 11. Februar 2022 (rumänisch).
  3. a b Zece ani in Romania. Succese si esecuri. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Mai 2012; abgerufen am 11. Februar 2022.
  4. a b "Piratul" Nicuşor visează naufragiul lui Oprescu. In: România Liberă. 29. November 2011, abgerufen am 11. Februar 2022 (rumänisch).
  5. http://www.cdep.ro/camera_deputatilor/deputati/cv/6638.pdf
  6. Rezultatele finale la alegerile locale 2016, în București și în țară. In: Gândul. 10. Juni 2016, abgerufen am 11. Februar 2022 (rumänisch).
  7. Profilul alegătorilor Gabrielei Firea și ai lui Nicușor Dan. Candidatul USB, votat de tineri educați. Abgerufen am 11. Februar 2022.
  8. Un nou partid pe scena politica nationala. Uniunea Salvati Bucurestiul devine Uniunea Salvati Romania. Nicusor Dan: Vom lupta pentru locuri in Parlament - Politic - HotNews.ro. 5. Juni 2016, abgerufen am 11. Februar 2022 (rumänisch).
  9. The Case of Romania’s Family Referendum. 10. Dezember 2018, abgerufen am 11. Februar 2022 (englisch).
  10. Nicusor Dan: USR are doua probleme - conflictul dintre progresisti si conservatori si lipsa de colegialitate si de incredere/ Serban Marinescu: Lipsa deciziilor ne poate costa mai mult decat o decizie/ Emanuel Ungureanu: Ne lipseste curajul in fata ipocriziei numita referendum pentru familie - Politic - HotNews.ro. 13. Mai 2017, abgerufen am 11. Februar 2022 (rumänisch).
  11. Nicuşor Dan și-a anunțat oficial demisia din USR. E dispus să se întoarcă în anumite condiții. Abgerufen am 11. Februar 2022 (rumänisch).
  12. Nicuşor Dan, câştigător al alegerilor cu 282.631 de voturi. Gabriela Firea, 250.690 de voturi / Rezultatele în sectoare - date finale AEP - Politic - HotNews.ro. 5. Oktober 2020, abgerufen am 11. Februar 2022 (rumänisch).