Niedergörsdorf – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 59′ N, 12° 59′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Teltow-Fläming | |
Höhe: | 84 m ü. NHN | |
Fläche: | 205,76 km2 | |
Einwohner: | 6194 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 30 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 14913 | |
Vorwahlen: | 033741, 033742 (Oehna) | |
Kfz-Kennzeichen: | TF | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 72 297 | |
Gemeindegliederung: | 22 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Dorfstraße 14f 14913 Niedergörsdorf | |
Website: | www.gemeinde-niedergoersdorf.de | |
Bürgermeisterin: | Doreen Boßdorf (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Niedergörsdorf im Landkreis Teltow-Fläming | ||
Niedergörsdorf ist eine amtsfreie Gemeinde im Süden des Landkreises Teltow-Fläming in Brandenburg.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde befindet sich im Niederen Fläming. Sie grenzt im Süden an das Land Sachsen-Anhalt (Landkreis Wittenberg).
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Niedergörsdorf besteht aus folgenden Ortsteilen:[2]
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Hinzu kommen die Wohnplätze Bahnhof, Flugplatz, Neues Lager und Weidmannsruh.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Niedergörsdorf gehörte bis 1952 zum Landkreis Jüterbog-Luckenwalde, der seit 1817 in Preußen, in der SBZ und in der DDR bestand. Von 1946 bis 1952 trug er den Namen Landkreis Luckenwalde. Durch die Verwaltungsreform von 1952 entstand der Kreis Jüterbog im Bezirk Potsdam, dem Niedergörsdorf bis 1993 angehörte (ab 1990 im Land Brandenburg). Seitdem gehört die Gemeinde zum Landkreis Teltow-Fläming.
Zwischen 1916 und 2004 war Niedergörsdorf wegen seines Fliegerhorstes militärisch bedeutsam.
Die Gemeinde bestand 1990 aus fünf Ortsteilen (Dorf, Bahnhof, Gölsdorf, Wölmsdorf, Kaltenborn). 1991 schlossen sich Niedergörsdorf und Dennewitz zur Verwaltungsgemeinschaft Niedergörsdorf/Dennewitz zusammen. Niedergörsdorf gehörte mit Wirkung vom 15. Juni 1992 zu den 10 Gemeinden, die das Amt Niedergörsdorf bildeten.[4] Ab 1993 entwickelte sich der sechste Ortsteil Niedergörsdorfs, der den Namen „Flugplatz“ erhielt. Hier siedelten sich zunächst deutschstämmige Spätaussiedler aus Kasachstan an. Mit Wirkung vom 31. Dezember 1997 schlossen sich 14 Gemeinden, so auch Niedergörsdorf, zur Gemeinde Niedergörsdorf zusammen.[5] Sie gaben damit ihre Selbstständigkeit auf. Mit Erlass einer neuen Hauptsatzung im Mai 2003 wurden die Ortsteile Bahnhof und Flugplatz aufgelöst. Bahnhof gehört seither zum Ortsteil Niedergörsdorf und Flugplatz zum Ortsteil Altes Lager.
Bevölkerung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[6][7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die Zunahme der Einwohnerzahl 2000 ist auf den Zusammenschluss von 14 Gemeinden zur neuen Gemeinde Niedergörsdorf im Jahr 1997 zurückzuführen.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von Niedergörsdorf besteht aus 18 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 58,3 % zu folgendem Ergebnis:[9]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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SPD | 26,8 % | 5 |
Bürgergemeinschaft der Gemeinde Niedergörsdorf | 22,9 % | 4 |
Die Linke | 16,6 % | 3 |
Alternative für Deutschland | 11,5 % | 2 |
Bündnis 90/Die Grünen | 7,0 % | 1 |
Einzelbewerber Max Göritz | 5,6 % | 1 |
CDU | 4,0 % | 1 |
Einzelbewerber Michael Heinzel | 3,4 % | 1 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998–2018: Wilfried Rauhut (parteilos)[10]
- seit 2019: Doreen Boßdorf (Bürgergemeinschaft der Gemeinde Niedergörsdorf)
Boßdorf wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 21. Oktober 2018 mit 52,4 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[11] gewählt.[12] Sie trat ihr Amt am 1. Januar 2019 an.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Gold auf grünem Berg eine schwarze Windmühle mit silbernen Flügeln.“[13] | |
Das Wappen wurde am 28. November 1997 durch das Brandenburgische Ministerium des Innern genehmigt. |
Dienstsiegel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dienstsiegel enthält das Gemeindewappen mit der Umschrift: „GEMEINDE NIEDERGÖRSDORF • LANDKREIS TELTOW-FLÄMING“.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale in Niedergörsdorf und der Liste der Bodendenkmale in Niedergörsdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.
Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dorfkirche Kaltenborn mit einem Kanzelaltar aus dem 19. Jahrhundert sowie einer Orgel von Johann Tobias Turley
- Dorfkirche Lindow, ihre Baugeschichte ist noch nicht völlig geklärt. Möglich ist, dass das Bauwerk bereits im 12. Jahrhundert entstand und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und erweitert wurde. Im Innenraum steht unter anderem ein Altarretabel aus der Zeit zwischen 1712 und 1736 sowie eine Fünte aus der Zeit um 1500. Der Dachstuhl entstand unter anderem aus Eschenholz und zählt zu den ältesten erhaltenen Zimmererarbeiten der Region.
- Feldsteinkirche Mellnsdorf aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Saalkirche mit eingezogenem Chor und anschließender Apsis verfügt seit dem 19. Jahrhundert über einen Fachwerkturm sowie einen Westgiebel mit Portal. Das Dach des Kirchturms wurde 1957 erneuert, wobei jedoch schwere Mängel auftraten, die 2002 dazu führten, dass die Kirchturmspitze abgenommen werden musste. Seitdem steht sie neben der Kirche.
- Dorfkirche Rohrbeck, spätgotische Feldsteinkirche aus dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts. Der barocke Turmaufsatz kam vermutlich Anfang des 16. Jahrhunderts hinzu. Im Innenraum steht unter anderem ein Kanzelaltar aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts.
- Dorfkirche Wölmsdorf, Feldsteinkirche aus dem Jahr um 1300. Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel aus dem 18. Jahrhundert.
Denkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf einer Anhöhe zwischen Niedergörsdorf und Dennewitz steht ein Obelisk, entworfen von Karl Friedrich Schinkel. Er wurde am 6. September 1817 als erstes Denkmal für die Schlacht bei Dennewitz errichtet. Er steht dort, wo während der Schlacht die Division des Generalleutnants August von Thümen den Gegner nach schweren Kämpfen zurückdrängte. Eine Inschrift besagt: „Die gefallenen Helden ehrt dankbar König und Vaterland. Sie ruhn in Frieden. Dennewitz, den 6. September 1813.“ Der Obelisk ist Teil einer von Friedrich Wilhelm III. gewünschten Denkmalanlage, zu der auch ein unterhalb gelegenes, von Schinkel entworfenes Haus gehört, in dem gemäß dem Wunsch des Königs immer ein Kriegsveteran mietfrei wohnte (bis 1945, dann bis 1952 leerstehend, dann Dienstwohnung des Oberförsters). Die sich anschließende Eichenallee stammt von Peter Joseph Lenné.
- Kirche in Blönsdorf
- Feldsteinkirche in Seehausen
- Kirche in Mellnsdorf
- Dorfkirche Kaltenborn
- Denkmalgeschützte Bockwindmühle in Mellnsdorf
- Obelisk (von Schinkel)
Naturdenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe Liste der Naturdenkmale in Niedergörsdorf
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren 2010 und 2011 fand das inzwischen eingestellte OFT-Festival in Niedergörsdorf statt. Seit 2011 wird das „Spirit from the streets“-Festival auf dem Flugplatz ausgerichtet. Auch das „Freqs of Nature“ fand dort bis 2018 statt.[14]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßenverkehr
Folgende Landesstraßen durchqueren das Gemeindegebiet von Niedergörsdorf:
- L 81 zwischen dem Ortsteil Seehausen und Jüterbog
- L 82 zwischen dem Ortsteil Seehausen und Marzahna
- L 715 zwischen dem Ortsteil Landgenlipsdorf und der Landesgrenze Sachsen-Anhalt (Landkreis Wittenberg)
- L 811 zwischen dem Ortsteil Rohrbeck und der Landesgrenze Sachsen-Anhalt (Landkreis Wittenberg)
- L 812 zwischen dem Ortsteil Gölsdorf und Kemnitz
Bahnverkehr
- Der Bahnhof Niedergörsdorf liegt an der Bahnstrecke Berlin–Halle, ebenso der Haltepunkt Blönsdorf. Hier halten die Züge der Regional-Express-Linie RE 3 Schwedt (Oder)–Berlin–Lutherstadt Wittenberg.
- Der Bahnhof Oehna und der Haltepunkt Zellendorf befinden sich an der Bahnstrecke Jüterbog–Röderau. Sie werden von der Linie RE 4 Rathenow–Berlin–Falkenberg (Elster) bedient.
- Der Haltepunkt Altes Lager liegt an der Bahnstrecke Jüterbog–Nauen, auf der die Regionalbahnlinie RB 33 Potsdam Hbf–Jüterbog verkehrt.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die ganze Gemeinde zieht sich der Fläming-Skate, der im Ortsteil Altes Lager einen eigenen Rundkurs hat. Hier befindet sich auch eine Kart-Bahn.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Balthasar Menz der Ältere (1500–1585), Pfarrer in Eckmannsdorf
- Alfred Bogen (1885–1944), Museumsdirektor, in Eckmannsdorf geboren
- Arthur Hannemann (* 1935), Leichtathlet, in Bochow geboren
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg. Landkreis Teltow-Fläming 17.1 = Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms, 2000. ISBN 978-3-88462-154-7
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintragung im Kommunalverzeichnis
- Denkmale der Schlacht bei Dennewitz
- Niedergörsdorf in der RBB-Sendung Landschleicher vom 14. September 2014
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Niedergörsdorf vom 20. Juni 2011 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Niedergörsdorf
- ↑ Bildung des Amtes Niedergörsdorf. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 13. Mai 1992. In: Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nummer 38, 15. Juni 1992, S. 743.
- ↑ Zusammenschluß der Gemeinden Blönsdorf, Danna, Dennewitz, Langenlipsdorf, Malterhausen, Niedergörsdorf, Oehna, Rohrbeck, Schönefeld, Seehausen, Wergzahna (Amt Niedergörsdorf), Bochow, Zellendorf (Amt Niederer Fläming) und Altes Lager (Amt Jüterbog) zu einer neuen Gemeinde Niedergörsdorf. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 14. Januar 1998. In: Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 9. Jahrgang, Nummer 1, 14. Januar 1998, S. 2.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Teltow-Fläming (PDF) S. 22–25
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 33
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 21. Oktober 2018
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Die letzten Stunden von „Freqs of Nature“. In: Märkische Allgemeine, 9. Juli 2018