Provinz Noord-Holland – Wikipedia
Noord-Holland Provinz der Niederlande | |
Wappen | Flagge |
Lage | |
---|---|
Basisdaten | |
Hauptstadt | Haarlem |
Größte Stadt | Amsterdam |
ISO 3166-2-Code | NL-NH |
Website | noord-holland.nl |
Hymne | Ik houd van het groen in je wei |
Politik | |
Königlicher Kommissar | Arthur van Dijk (VVD) |
Regierende Parteien | GroenLinks, VVD, D66 und PvdA |
Bevölkerung | |
Einwohner | 2.980.494 (2. von 12) |
Landesanteil | 16,6 % der Niederländer |
Bevölkerungsdichte | 1119 Einw. pro km² (2. von 12) |
Religion (2015, CBS)[1] | 16 % – römisch-katholisch 7 % – Islam 4 % – protestantisch 3 % – niederländisch-reformiert 2 % – reformiert 6 % – übrige 62 % – keine |
Geographie | |
Fläche | 4.091,93 km² |
– Land | 2.662,57 km² (4. von 12) |
– Wasser | 1.429,36 km² |
Koordinaten | 52° 41′ N, 4° 57′ O |
Verwaltungsgliederung | |
Gemeinden | 47 |
Topographie der Provinz Noord-Holland |
Noord-Holland (deutsch Nordholland, NH) ist eine der zwölf Provinzen der Niederlande. Am 1. Januar 2024 hatte Noord-Holland 2.980.494 Einwohner auf einer Grundfläche von 2671 km².[2][3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Noord-Holland ist eine Halbinsel zwischen der Nordsee und dem IJsselmeer. Über die Hälfte der Fläche besteht aus trockengelegten Gebieten (Poldern).
Zur Provinz gehört auch die Insel Texel im Wattenmeer.
Regionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Noord-Holland sind folgende Regionen zu unterscheiden:
- West-Friesland, die im Frühmittelalter friesische Region nordöstlich von Alkmaar mit den Städten Hoorn, Enkhuizen, Medemblik und Schagen;
- Kennemerland, das Geestland hinter den Dünen zwischen Haarlem und Alkmaar;
- Waterland, die zum Teil immer noch wasserreiche und sumpfige Region nördlich von Amsterdam;
- Het Gooi, das Gebiet mit Wäldern und Heideflächen um Hilversum.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archäologische Funde zeigen, dass Noord-Holland (NH) bereits in der Zeit zwischen 450 und 550 n. Chr. bewohnt war. In der Umgebung von Bloemendaal wurden Töpfe, Kannen und Schalen aus dieser Zeit gefunden, die nach Erkenntnissen der Archäologen aus dem Rheinland importiert waren. Die Ausgrabungen lassen darauf schließen, dass im 5. Jahrhundert Handelsbeziehungen zwischen Noord-Holland und dem Rheinland bestanden.[4]
Holland war lange Zeit eine Personalunion (niederländisch personele unie), bestehend aus den Grafschaften Hennegau (niederländisch Henegouwen) und Zeeland zur Zeit von Johann II. 1299. Während des Achtzigjährigen Krieges spielte die Provinz Holland eine wichtige Rolle im Widerstand gegen die Spanier. Nach der „Unie van Utrecht“ (Utrechter Union, 1579) wurde Holland Teil der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen (Republiek der zeven verenigde Provincien). 1807 wurde Holland neu aufgeteilt in die Gebiete Amstelland und Maasland, die bis 1814 bestehen blieben.[5]
Um die Dominanz der Provinz Holland in der niederländischen Politik zu beschränken, wurde sie bei der Verfassungsänderung 1840 in die Provinzen Nord- und Südholland geteilt. Erst 1848 konnten durch eine Änderung der Gesetze die Provinzialabgeordneten (Lid van de Provinciale Staten) direkt von der Bevölkerung gewählt werden. 1919 wurde das Frauenwahlrecht eingeführt.[6]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Provinzialparlament (niederländisch Provinciale Staten) hat seinen Sitz im Provinciehuis in der Provinzhauptstadt Haarlem. Entsprechend der Bevölkerungszahl in der Provinz besteht das Parlament aus 55 Sitzen.
Bei der Provinzialwahl am 20. März 2019 erlangten die Parteien folgende Stimmanteile: FvD 15,33 % (9 Sitze), GroenLinks 15,26 % (9 Sitze), VVD 14,52 % (9 Sitze), D66 9,94 % (6 Sitze), PvdA 9,78 % (6 Sitze), CDA 6,81 % (4 Sitze), PvdD 6,07 % (3 Sitze), PVV 5,60 % (3 Sitze), SP 5,01 % (3 Sitze), ChristenUnie 3,13 % (1 Sitz), 50PLUS/PvdO 2,76 % (1 Sitz), DENK 2,40 % (1 Sitz), übrige 3,40 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,34 %.
Die letzte Provinzialwahl fand am 15. März 2023 statt.
An der Spitze der Provinz steht der Kommissar des Königs. Das ist seit Januar 2019 der Rechtsliberale Arthur van Dijk. Das college van Gedeputeerde Staten, also die Regierung, wird seit 2019 von einer Koalition aus Grünen, Rechtsliberalen, Linksliberalen und Sozialdemokraten gebildet.[9]
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Gebietsreformen gibt es seit 2022 in der Provinz Noord-Holland noch 44 Gemeinden:
- Aalsmeer (33.354)
- Alkmaar (112.311)
- Amstelveen (95.007)
- Amsterdam (934.927)
- Bergen (29.933)
- Beverwijk (42.893)
- Blaricum (12.725)
- Bloemendaal (23.782)
- Castricum (36.369)
- Den Helder (56.452)
- Diemen (33.012)
- Dijk en Waard (90.050)
- Drechterland (20.498)
- Edam-Volendam (36.920)
- Enkhuizen (18.901)
- Gooise Meren (60.353)
- Haarlem (167.763)
- Haarlemmermeer (163.196)
- Heemskerk (39.435)
- Heemstede (27.589)
- Heiloo (24.306)
- Hilversum (94.426)
- Hollands Kroon (49.524)
- Hoorn (75.621)
- Huizen (41.205)
- Koggenland (23.580)
- Landsmeer (11.660)
- Laren (11.440)
- Medemblik (46.005)
- Oostzaan (9.699)
- Opmeer (12.222)
- Ouder-Amstel (14.450)
- Purmerend (95.177)
- Schagen (47.734)
- Stede Broec (22.216)
- Texel (13.814)
- Uitgeest (13.407)
- Uithoorn (31.701)
- Velsen (69.238)
- Waterland (17.529)
- Wijdemeren (24.608)
- Wormerland (16.560)
- Zaanstad (161.429)
- Zandvoort (17.473)
(Einwohner am 1. Januar 2024)[2]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 lag das regionale Bruttoinlandsprodukt je Einwohner, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, bei 145,99 % des Durchschnitts der EU-28.[10] Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote 4,5 %.[11]
- 2013 umfassten die Gewerbegebiete 12.007 Hektar.
- 2014 waren 278.700 Unternehmen in Noord-Holland ansässig, davon im Bereich Landbau und Fischerei 6.010, im Bereich Industrie und Baugewerbe 33.390, im Bereich kommerzieller Dienstleistungen 168.180 und im Bereich nichtkommerzieller Dienstleistungen 71.120.
- Tourismus: In Noord-Holland gab es im Jahr 2014 insgesamt 170 Museen.[12]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Mol: Van Bulderbos naar Ratteneiland. Stichting Uitgeverij Noord Holland, Wormerveer 2009, ISBN 978-90-78381-45-7 (über die Erhaltung von Natur und Kulturhistorie in Noord-Holland).
- E. van der Kleij: Architectuur en stedebouw Noord-Holland 1850–1940. Uitgeverij Waanders, Zwolle u. a. 1993, ISBN 90-6630-364-6 (Architectuur en stedebouw in 1850–1940 10).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Religieuze betrokkenheid; kerkelijke gezindte; regio. CBS, 22. Dezember 2016, abgerufen am 19. November 2018 (niederländisch).
- ↑ a b Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
- ↑ Grundfläche sowie andere Angaben. Niederländisch, abgerufen am 1. September 2015
- ↑ Ausgrabungen in Bloemendaal. Niederländisch, abgerufen am 11. Mai 2010
- ↑ Geschichte der Provinz Nordholland. Niederländisch, abgerufen am 11. Mai 2010
- ↑ Historie der Provinz Nordholland. Niederländisch, abgerufen am 11. Mai 2010
- ↑ Provinciale Staten 20 maart 2019. In: verkiezingsuitslagen.nl. Kiesraad, abgerufen am 2. Mai 2019 (niederländisch).
- ↑ Provinciale Staten 18 maart 2015. In: verkiezingsuitslagen.nl. Kiesraad, abgerufen am 2. Mai 2019 (niederländisch).
- ↑ GroenLinks, VVD, D66 en PvdA vormen coalitie in Noord-Holland. In: Het Parool. De Persgroep Nederland, 7. Juni 2019, abgerufen am 12. Juli 2019 (niederländisch).
- ↑ Eurostat Jahrbuch der Regionen 2014 ( des vom 6. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. : (Kapitel 5: Economy; PDF, 18 Seiten, ca. 2,0 MB) und (Eurostat-Quellendaten zu Kapitel 5: Economy; XLS-Format, ca. 536 kB), ISBN 978-92-79-11695-7, ISSN 1830-9690 (englisch)
- ↑ Arbeitslosenquote, nach NUTS-2-Regionen. Abgerufen am 5. November 2018.
- ↑ Fakten und Zahlen von Nordholland. Alle Angaben von www.noord-holland.nl, niederländisch, abgerufen am 1. September 2015