Novellen (Walzer) – Wikipedia

Novellen ist ein Walzer von Johann Strauss (Sohn) (op. 146). Das Werk wurde am 31. Januar 1854 im Sofienbad-Saal in Wien erstmals aufgeführt.

Das Werk wurde anlässlich eines Balls der Jurastudenten der Wiener Universität komponiert. Der Begriff Novellen ist hier mit der juristischen Wortbedeutung zu verstehen. Damit meinen Juristen Änderungen an Gesetz oder Vertragstexten. Musikhistorisch bedeutsam ist dieser Walzer, weil sich der Komponist hier, wie auch in dem wenige Tage später aufgeführten Walzer Schallwellen, einer damals moderneren stilistischen Form bediente und sich an die bis dahin in der Donaumonarchie verpönten Komponisten Franz Liszt und Richard Wagner anlehnte. Die Kritiken fielen entsprechend unterschiedlich aus. Neben viel Zustimmung gab es auch viele kritische Stimmen. Darunter waren auch Prominente wie z. B. Johann Nestroy und der Musikkritiker Eduard Hanslick, der ohnehin die Werke von Johann Strauss sehr kritisch beobachtete. Die neue musikalische Richtung, die Strauss hier einschlug, wurde als Zukunftsmusik ohne Gegenwart abgetan. Anderseits hat der Komponist mit seinem Einsatz für Wagner (er hat mit seinem Orchester auch Wagner Musik aufgeführt) mit dazu beigetragen, dass dessen Musik auch in den Habsburgerlanden und vor allem in Wien bekannt wurde.

Die Spieldauer beträgt auf der unter Einzelnachweisen angeführten CD 7 Minuten und 36 Sekunden. Je nach der musikalischen Auffassung des Dirigenten kann sich diese Zeit um bis zu etwa einer Minute plus oder minus verändern.[1]

  • Peter Kemp: Die Familie Strauss: Geschichte einer Musikerdynastie. Heyne Biographien, ISBN 3-453-04621-8, S. 111.

Einzelnachweise

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  1. Quelle: Englische Version des Booklets (Seite 56) in der 52 CDs umfassenden Gesamtausgabe der Orchesterwerke von Johann Strauß (Sohn), Hrsg. Naxos (Label). Das Werk ist als vierter Titel auf der 19. CD zu hören.