Oban-Hügel – Wikipedia
Oban-Hügel |
Die Oban-Hügel sind eine Hügellandschaft im Südosten Nigerias. Die Hügel erstrecken sich bis in den Südwesten Kameruns.
Seit dem 1. November 1995 stehen die Oban-Hügel auf der Vorschlagsliste zum UNESCO-Welterbe.[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Cross-River-Nationalpark im Südosten von Nigeria wird in zwei nicht aneinandergrenzende Sektionen unterteilt.
Der nördliche Teil Bosh/Okwongwo mit ca. 1000 km² ist ökologisch mit dem Takamanda-Nationalpark in Kamerun verbunden.[2]
Die Oban Division mit ihren Hügeln gehört zum südlichen Teil des Parks. Mit rund 3000 km² stellt dieser Teil des Parks den größeren Teil des Cross-River-Nationalparks dar. Ähnlich wie Bosh/Okwongwo erstrecken sich die Oban-Hügel über binationales Gebiet. Auf der Seite Kameruns sind sie Teil des Korup-Nationalparks.[3]
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon 1901 wurde von einem gewissen John Parkinson, B.A., F.G.S. im Quarterly Journal of the Geological Society ein Artikel zu Geologie der Orban-Hügel veröffentlicht. Er kam zu den Schlüssen:[4]
- Die Orban-Hügel bestehen aus ausgedehnten Ausläufern von kristallischem Gestein. Im damaligen britischen Territorialgebiet gibt es zusätzlich Kreideformationen und Sedimentgesteine.
- Das kristalline Gestein wird in zwei Gruppen unterteilt. So gibt es sie entweder mit Schichtgefüge (Foliation) oder ohne.
- Erster bestehen aus säurehaltigen Orthogneisen, welche die Tendenz haben die Schichtgefüge in Granit zu verwandeln.
Einer Kalium-Argon-Datierung aus dem Jahre 1999 mit metamorphem Gestein aus dem Oban-Massif ergab folgendes Alter:[5]
- Amphibolit 592 bis 930 Ma
- Lagengneis 492 bis 538 Ma
- Granodioritgneis 502 Ma
- Schiefer 514 bis 519 Ma
- Charnockit 481 Ma
Während frühere Rubidium-Strontium-Datierungen bzw. Blei-Blei-Datierungen zu dem Schluss kamen, der Lagengneis wäre in der Zeit Neoproterozoikum entstanden, datiert man sie heute in die Zeit der Cadomischen Orogenese.[5]
Biodiversität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flora
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mindestens 1568 verschiedene Pflanzen kann man in den Hügeln von Oban finden. 77 der Pflanzen sind endemisch. Zu den Pflanzen gehören epiphytische Farne sowie zahlreiche Orchideen.[6] Bäume, die man in Oban findet, sind u. a. Afzelia (Camholz), Ebenholzbäume und Mahagonigewächse.[7] Andere typisch vorkommende Bäume sind Berlinia confusa aus der Familie der Johannisbrotgewächse, Coula edulis aus der Familie der Olacaceae, Hannoa klaineana aus der Familie der Bittereschengewächse, Klainedoxa gabonensis aus der Familie der Irvingiaceae, Khaya ivorensis aus der Familie der Khaya und Lophira alata aus der Familie der Grätenblattgewächse.[8]
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mindestens 75 Tierarten wurde im Gebiet entdeckt. Darunter sind Waldelefanten (Loxodonta cyclotis), Schimpansen, Drills, Preuss-Stummelaffen und Afrikanischer Büffel.
Mindestens 282 Vögel wurden inventarisiert. In einem biologischen Gutachten aus dem Jahre 2003 wurden auf den Hügeln des Aking und Ndebiji u. a. der Olivenibis (Bostrychia olivacea), die Rotfußralle (Himantornis haematopus), der Austernfischer (Haematopus ostralegus), der Kronenadler (Stephanoaetus coronatus), der Prachtkauz (Glaucidium sjostedti) und der Olivkuckuck (Cercococcyx olivinus) gesehen.[9]
Außerdem wurden 42 Schlangenarten entdeckt.[10]
Umwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie fast im gesamten afrikanischen Regenwald stellt das Wildern ein massives Problem in der Oban Division dar. Göttinger Wissenschaftler versuchen deshalb in einem geförderten Projekt das Wildern zu minimieren ohne die Interessen der Bevölkerung zu vernachlässigen.[11][12] Ähnliche Forschungen gab es auch 2008 in Nigeria, als das Spannungsfeld zwischen zukunftsfähigem Einkommen und Erhalt der Umwelt als Teil des Wildtierfleischhandels untersucht wurde.[13]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chris O. Oke: A new species of Streptaxidae (Mollusca: Gastropoda: Pulmonata) from southeastern Nigeria. In: African Zoology. Volume 42, Issue 2, October 2007, S. 286–288.
- A. B. Rendle: Catalogue of the plants collected by Mr. & Mrs. P.A. Talbot in the Oban district, South Nigeria. Trustees of the British Museum, 1913.
- John Parkinson, B.A., F.G.S.: The Geology of the Oban Hills (Southern Nigeria). In: Quarterly Journal of the Geological Society. 1907 63, S. 313–316.
- Barth N. Ekwueme, Tetsumaru Taya, Hisatomo Yabe: K-Ar ages of some metamorphic rocks of Oban massif and their implications for the tectonothermal evolution of Southeastern Nigeria. In: Journal of Mineralogy, Petrology and Economic Geology. 2000, Vol.95, NO.2, S. 58–68,
- E. A. Eniang, M. E. Eniang, C. E. Akpan: Ethiopian Journal of Environmental Studies and Management. Vol. 1 (1), 2008, S. 70–83.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ http://whc.unesco.org/en/tentativelists/493/
- ↑ http://www.dib.boku.ac.at/fileadmin/_/H83/H832/Masterseminar/Ojobor_SemAbstract07.pdf (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.123independenceday.com/nigeria/heritage.html
- ↑ http://jgslegacy.lyellcollection.org/cgi/content/abstract/63/1-4/313
- ↑ a b Barth N. EKWUEME, Tetsumaru ITAYA, Hisatomo YABE: K-Ar ages of some metamorphic rocks of Oban massif and their implications for the tectonothermal evolution of Southeastern Nigeria. In: Chemical & Pharmaceutical Bulletin., vol. 50 (2002), no. 7, S. 1007–1010; doi:10.2465/ganko.95.58.
- ↑ http://www.nigeriaparkservice.org/crossriver/Default.aspx
- ↑ http://ia341028.us.archive.org/1/items/catalogueofplant00brituoft/catalogueofplant00brituoft.pdf
- ↑ BirdLife IBA Factsheet Cross River National Park: Oban Division (engl.)
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 5. September 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.nigeriaparkservice.org/crossriver/Default.aspx
- ↑ http://www.goettinger-tageblatt.de/newsroom/wissen/dezentral/wissenlokal/art4263,663584 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=3041
- ↑ http://www.ajol.info/viewarticle.php?id=42777
Koordinaten: 5° 30′ 0″ N, 8° 35′ 0″ O