Oberbergamt Halle – Wikipedia
Das Oberbergamt Halle war eine preußische Behörde der Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung. Sie wurde 1946 aufgelöst. Das ihr nachfolgende Bergamt Halle ging 2001 im Landesamt für Geologie und Bergwesen des Landes Sachsen-Anhalt auf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1777 beauftragte König Friedrich II. Friedrich Anton von Heynitz mit der Leitung der gesamten preußischen Bergverwaltung. Der Minister des Bergwerks- und Hüttendepartements veranlasste die Gliederung des Bergwesen Preußens – nach britischem Vorbild – in vier Hauptbergwerksdistrikte geteilt:
- die Kurmark, Neumark, Ost- und Westpreußen,
- Magdeburg, Halberstadt, Hohenstein und die Grafschaft Mansfeld,
- Schlesien und die Grafschaft Glatz,
- die westfälischen Provinzen.
Am 7. Dezember 1777 wurde in diesem Zusammenhang das Magdeburg-Halberstädtische Oberbergamt in Rothenburg an der Saale gebildet, das für Magdeburg, Halberstadt, Hohenstein und die Grafschaft Mansfeld zuständig war.
Diese vier Hauptbergwerksdistrikte wurden 1815/1816 in die Bezirke des Oberbergamts Berlin, des Oberbergamts Halle, des Oberbergamts Breslau und des Oberbergamts Dortmund umgewandelt.[1] Später wurde zusätzlich das Oberbergamt Bonn für die Rheinprovinz geschaffen.
1946 wurde das Oberbergamt aufgelöst. Die nachgeordneten Bergämter wurden in Technische Bergbauinspektionen umbenannt und der Zentral-Bergbau-Inspektion direkt unterstellt.
Dienstgebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein neues Dienstgebäude für das Oberbergamt Halle wurde 1882–1884 nach Planung des Architekten und preußische Baubeamten Albert Kiss auf dem Grundstück Friedrichstraße 13 (heute August-Bebel-Straße 13) errichtet. Der historistische Klinkerbau ist eine repräsentative schlossartige Dreiflügelanlage nach Vorbildern der italienischen Renaissance und steht unter Denkmalschutz. Seit 1954 beherbergt er einen Teil der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt.
Berghauptleute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leiter des Oberbergamts (mit dem Titel Berghaupmann) waren:
- Franz von Veltheim (1816–1836)
- Hans Otto Philipp Martins (1836–1850)
- Gustav Brassert (1851–1857)
- Hermann von der Heyden-Rynsch (1884–1896)
- Gustav von Velsen (1896–1900)
- Max Fürst (1900–1907)
- Wilhelm Cleff (1922–1927)
- Karl Hatzfeld (1945–1946)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archivalische Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aktenbestände des Oberbergamt Halle und seiner Vorgänger- und Nachfolgerbehörden im Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Standort Wernigerode (online recherchierbar); gedrucktes Spezialinventar für den Zeitraum 1763–1865: Jens Heckl (Bearb.): Die preußische Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung 1763-1865. Der Bestand Oberbergamt Halle im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, 4 Bände, Magdeburg 2001
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bergverwaltung im Umbruch – Karl Hatzfeld (1876–1961) (online)
- Hermann von der Heyden-Rynsch u. a.: Das königliche Oberbergamt zu Halle/Saale. In: Die Stadt Halle/a.S. im Jahre 1891. S. 350 ff. (Digitalisat)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Für die Organisation des Oberbergamts Halle siehe das Amtsblatt der Preußischen Regierung zu Erfurt, S. 303 ff., Digitalisat.
Koordinaten: 51° 29′ 21,5″ N, 11° 58′ 10,9″ O