Oberheckenhofen – Wikipedia
Oberheckenhofen Gemeinde Georgensgmünd | |
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Koordinaten: | 49° 12′ N, 11° 3′ O |
Höhe: | 347–363 m ü. NHN |
Einwohner: | 62 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91166 |
Vorwahl: | 09172 |
Oberheckenhofen |
Oberheckenhofen (fränkisch: (Owa)hägnghufm[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Georgensgmünd im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3] Oberheckenhofen liegt in der Gemarkung Georgensgmünd.[4]
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt am Westufer der Rednitz und am Rummbach, der unmittelbar südlich des Ortes als linker Zufluss in die Rednitz mündet. Ca. 200 m weiter nördlich fließt der Mühlbach von links in die Rednitz. Im Norden grenzt das Waldgebiet „Hut“ an, auch im Westen und Süden ist der Ort von Wald umgeben. Die Kreisstraße RH 6 führt nach Bernlohe (0,6 km nordöstlich) bzw. nach Georgensgmünd zur Staatsstraße 2224 (2 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Unterheckenhofen (1,7 km nordöstlich). Die Bahnstrecke Treuchtlingen–Nürnberg durchquert den Ort.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde wahrscheinlich im 8. oder 9. Jahrhundert von bayerischen Siedlern gegründet.[6] Er lag verkehrsgünstig an der Rednitzterrassenstraße, die bereits in vorkarolingischer Zeit angelegt worden war.[7] Eine Urkunde von 1289 nennt einen Ort namens „Hegenhouen“. Die erste eindeutige Erwähnung findet sich 1345 als „Obernhekenhouen“.[8] Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Hecko, der Personenname des Siedlungsgründers.[9] Um 1370 hatte man den Zehnt an die Liebfrauenkirche in Roth zu entrichten. 1395 bestand der Ort aus vier Höfen,[10] 1531 aus fünf Höfen,[11] die unterschiedliche Grundherren hatten: ein Hof unterstand der Rother Kirche, zwei dem St.-Klara-Klosterverwalteramt und zwei dem Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg. Infolge des Dreißigjährigen Kriegs wurde der Ort komplett entvölkert. Erst 1651 wurde mit dem Wiederaufbau durch protestantischer Exulanten aus Oberösterreich begonnen. 1735 zählte die Bauernsiedlung sechs Häuser,[10] 1770 neun.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oberheckenhofen 7 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-ansbachische Kastenamt Roth inne. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Kastenamt Roth, Kirche Roth: 1 Ganzhof, Stadt Roth: 1 Köblergut), die Reichsstadt Nürnberg (Landesalmosenamt: 2 Ganzhöfe; St. Klara-Klosterverwalteramt: 1 Ganzhof, 2 Halbhöfe).[12]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Oberheckenhofen dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Georgensgmünd und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Georgensgmünd zugeordnet.[13]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 3, 5: Bauernhäuser
- Gedenkstein mit Reliefkreuz
- Viadukt
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 63 | 70 | 72 | 79 | 73 | 80 | 62 | 99 | 88 | 73 | 62 |
Häuser[14] | 12 | 14 | 14 | 13 | 13 | 14 | 15 | 14 | |||
Quelle | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Zu unserer lieben Frau (Roth) gepfarrt.[12] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Wunibald (Georgensgmünd) gepfarrt.[23][25]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Heckenhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 540 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Georg Paul Hönn: Ober-Heckenhofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 358 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 282.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 29.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteile > Oberheckenhofen. In: georgensgmuend.de. Abgerufen am 3. August 2023.
- Private Seite zu Oberheckenhofen
- Oberheckenhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Oberheckenhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Oberheckenhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 347 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 29. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „(owɒ)hęgŋhūfm“.
- ↑ Gemeinde Georgensgmünd, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b Private Seite zu Oberheckenhofen
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 56.
- ↑ Oberheckenhofen auf der Website georgensgmuend.de
- ↑ E. Wagner: Land- und Landkreis Schwabach, S. 29.
- ↑ a b W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 282.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 174.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 409.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 472.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 216 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1256, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1191 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1264 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1301 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1124 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 179 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Georgensgmünd-Röttenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 29. Mai 2023.