Gymnasium Füssen – Wikipedia

Gymnasium Füssen
Schulform	Gymnasium
Schulnummer	0094
Gründung	1921 (als Realschule)
Adresse	Dr.-Enzinger-Straße 5 87629 Füssen
Land	Bayern
Staat	Deutschland
Koordinaten	47° 34′ 30″ N, 10° 42′ 5″ O47.57486111111110.701469444444Koordinaten: 47° 34′ 30″ N, 10° 42′ 5″ O
Schüler	566 (Schuljahr 2023/24)[1]
Lehrkräfte	49 (Schuljahr 2023/24)[1]
Leitung	Michael Gschnaidner[2]
Website	www.gymnasium-fuessen.de

Das Gymnasium Füssen ist ein staatliches Gymnasium in der bayerisch-schwäbischen Stadt Füssen.

Seitdem im Zuge der Aufhebung des Klosters St. Mang 1803 das Stiftsgymnasium geschlossen worden war, hatte es in Füssen keine höhere Schule mehr gegeben. 1921 wurde dann auf Betreiben des Bürgermeisters Adolf Moser eine „Realschule mit Latein“ gegründet, die im ehemaligen Hotel Bayerischer Hof untergebracht wurde. Träger war zunächst ein privater Verein, ab 1923 die Stadt Füssen. Die Gründung der Schule war aus finanziellen Gründen politisch stark umstritten, was 1933 in einem Stadtratsbeschluss zur Auflösung der Schule eskalierte. Die Schließung konnte verhindert werden, indem der private Verein vorübergehend wieder die Finanzierung übernahm und die Lehrer auf einen Teil ihres Gehalts verzichteten. 1944/1945 wurde eine siebte Klasse eingerichtet, wodurch die allgemeine Hochschulreife erlangt werden konnte.^[3][4]

Bis 1946 blieb die Schule die einzige höhere Schule im Ostallgäu. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie in Oberrealschule umbenannt. 1948^[5] legten die ersten Schüler ihre Reifeprüfung ab. 1958 wurde der Freistaat Bayern Träger der Schule. 1959/1960 zog sie in das umgebaute Gebäude der ehemaligen Knabenschule am Schulhausplatz um, später in das neu gebaute Schulzentrum am Bergerfeld. 1967 wurde die Bezeichnung der Schule in mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium mit realgymnasialem Zweig geändert.^[3][4]

Die Schule befindet sich zusammen mit der Grundschule Füssen-Schwangau, der Anton-Sturm-Mittelschule und der Berufsschule Füssen auf dem Gelände des Schulzentrums Füssen westlich der Augsburger Straße im Norden der Stadt. In unmittelbarer Nähe des Schulzentrums befinden sich das Sonderpädagogische Förderzentrum Erich-Kästner-Schule und die Montessori-Grundschule Füssen. Das Gymnasium besteht aus einem Hauptgebäude mit Verwaltungstrakt und sechs Klassenzimmertrakten, einem Turnhallengebäude und einem Mensagebäude.^[6]

Das Gymnasium bietet einen naturwissenschaftlich-technologischen Zweig und einen wirtschaftswissenschaftlichen Zweig.^[7] Als Fremdsprachen werden Englisch, Französisch, Latein und Spanisch unterrichtet.^[8] Es besteht die Möglichkeit des Erwerbs der Sprachzertifikate Cambridge Advanced English und Diplôme d’Etudes en langue française sowie des Europäischen Computerführerscheins.^[9]

Die Schule hat einen Unterstufenchor, einen Oberstufenchor, ein Orchester, eine Big Band und eine Theatergruppe.^[10][11] Zu den regelmäßig stattfindenden Schülerfahrten gehört eine Englandfahrt nach Ramsgate mit Unterbringung in Gastfamilien und ein Frankreich-Austausch mit Combourg.^[12] Es besteht eine Partnerschaft mit drei Slumschulen in Dhaka in Bangladesch, für die in regelmäßigen Veranstaltungen Spenden gesammelt werden.^[13]

• Hildebrand Dussler (1893–1979), Benediktiner und Heimatforscher (Schulleiter von 1947 bis 1949)^[14]
• Gottfried Andreas Herrmann (1907–2002), Maler (Lehrer bis 1969)^[15]
• Rudibert Ettelt (1931–2005), Heimatforscher (Lehrer von 1959 bis 1974)^[16]
• Thaddäus Steiner (1933–2017), Germanist und Flurnamenforscher (Lehrer von 1958 bis 1963)^[17]

• Erwin Hipp (1928–2012), Orthopäde und Hochschullehrer (Abitur 1948)^[18]
• Richard Bletschacher (* 1936), Dramaturg und Autor (gewechselt an das Gymnasium Hohenschwangau)^[19]
• Hans Helmut Hiebel (* 1941), Germanist und Hochschullehrer (Abitur 1961)^[20]
• Gerhard Köpf (* 1948), Literaturwissenschaftler und Schriftsteller (Abitur 1968)^[21]
• Hans Schweiger (* 1949), Tierfilmer^[4]
• Julius Berger (* 1954), Cellist^[4]
• Irene Epple (* 1957), Skirennläuferin^[4]
• Maria Epple (* 1959), Skirennläuferin^[4]
• Georg Holzmann (* 1961), Eishockeyspieler und -trainer^[4]
• Fuat Oduncu (* 1970), Mediziner und Hochschullehrer (Abitur 1989)^[22]
• Andreas Kaufmann (* 1981), Politiker (Abitur 2000)^[23]
• Felix Petermann (* 1984), Eishockeyspieler^[4]

• Website des Gymnasiums Füssen

1. ↑ ^{a b} Gymnasium Füssen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 23. September 2024.
2. ↑ Schulleiter. Gymnasium Füssen, abgerufen am 3. November 2023. 
3. ↑ ^{a b} Rudibert Ettelt: Geschichte der Stadt Füssen. Stadt Füssen, Füssen 1970, Das höhere Schulwesen, S. 276 ff., urn:nbn:de:bvb:355-ubr21797-5. 
4. ↑ ^{a b c d e f g h} Susanne Rogg: Eine Pionierleistung. In: fuessenaktuell.de. 27. Mai 2021, abgerufen am 4. November 2023. 
5. ↑ Das Abitur vor 60 Jahren geschrieben. In: all-in.de. 19. September 2008, abgerufen am 4. November 2023. 
6. ↑ Das Schulhaus. Gymnasium Füssen, abgerufen am 4. November 2023. 
7. ↑ Zweige. Gymnasium Füssen, abgerufen am 4. November 2023. 
8. ↑ Fremdsprachen. Gymnasium Füssen, abgerufen am 4. November 2023. 
9. ↑ Diplome. Gymnasium Füssen, abgerufen am 4. November 2023. 
10. ↑ Musik. Gymnasium Füssen, abgerufen am 4. November 2023. 
11. ↑ Theater AG. Gymnasium Füssen, abgerufen am 4. November 2023. 
12. ↑ Schülerfahrten. Gymnasium Füssen, abgerufen am 4. November 2023. 
13. ↑ Schulpartnerschaft. Gymnasium Füssen, abgerufen am 4. November 2023. 
14. ↑ Dussler, Hildebrand. In: Hans-Michael Körner (Hrsg.): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie. De Gruyter – De Gruyter Saur, Berlin/Boston 2005, ISBN 978-3-11-097344-0. 
15. ↑ Eine energische Persönlichkeit. In: all-in.de. 2. Januar 2003, abgerufen am 4. November 2023. 
16. ↑ Herbert Döring: In Erinnerung an Rudibert Ettelt (1931–2005). In: Rund um den Säuling. Jahresschrift des historischen Vereins Säuling e. V. 2013, S. 38–45 (saeuling.de [PDF; 159 kB; abgerufen am 3. November 2023]). 
17. ↑ Thaddäus Steiner: Füssen: ehemaliger Landkreis Füssen (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern / Schwaben. Band 9). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2005, ISBN 3-7696-6861-8, Vorwort, S. 7. 
18. ↑ Eisenberg nimmt Abschied von Professor Hipp. In: all-in.de. 27. Oktober 2012, abgerufen am 3. November 2023. 
19. ↑ Richard Bletschacher. In: literaturportal-bayern.de. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. November 2023. 
20. ↑ Lebenslauf – Hiebel, Hans Helmut. Universität Graz, abgerufen am 4. November 2023. 
21. ↑ Gerhard Köpf im Munzinger-Archiv, abgerufen am 3. November 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
22. ↑ Fuat Oduncu. Helios Kliniken, abgerufen am 3. November 2023. 
23. ↑ Andreas Kaufmann, CSU. Bayerischer Landtag, abgerufen am 27. Januar 2024.