Obersotzbach – Wikipedia
Obersotzbach Gemeinde Birstein | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 21′ N, 9° 20′ O |
Höhe: | 305 m ü. NHN |
Fläche: | 8,82 km²[1] |
Einwohner: | 514 (31. Dez. 2023) HW[2] |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1972 |
Postleitzahl: | 63633 |
Vorwahl: | 06054 |
Obersotzbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Birstein im hessischen Main-Kinzig-Kreis. Der Ort liegt im unteren Vogelsberg südöstlich von Birstein am Sotzbach.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte Erwähnung von Obersotzbach erfolgte im Jahr 1326 unter dem Namen „Sotsbach superiori“.[1]
Das Dorf kam 1816 nach dem Wiener Kongress vom Fürstentum Isenburg-Birstein zum Kurfürstentum Hessen und mit der preußischen Annexion Kurhessens 1866 an Preußen.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Obersotzbach zum 1. April 1972 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Birstein eingemeindet.[3] Für Obersotzbach, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Birstein, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[4]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Obersotzbach angehört(e):[1][5]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Isenburg-Birstein, Gericht Reichenbach (oder Birstein)
- ab 1806: Fürstentum Isenburg (Rheinbund),[Anm. 2] Gericht Reichenbach oder Birstein
- ab 1813: Generalgouvernement Frankfurt,[Anm. 3] Gericht Reichenbach
- ab 1815: Kaisertum Österreich,[Anm. 4] Gericht Reichenbach
- ab 1816: Kurfürstentum Hessen,[Anm. 5] Amt Wenings, Gericht Reichenbach
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Kreis Salmünster[Anm. 6]
- ab 1830: Kurfürstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
- ab 1867: Königreich Preußen,[Anm. 7] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gelnhausen
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gelnhausen
- ab 1918: Deutsches Reich,[Anm. 8] Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gelnhausen
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Gelnhausen
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 9] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Gelnhausen
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Gelnhausen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Gelnhausen
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gelnhausen
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gelnhausen, Gemeinde Birstein
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis, Gemeinde Birstein
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Obersotzbach 528 Einwohner. Darunter waren 21 (4,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 93 Einwohner unter 18 Jahren, 216 zwischen 18 und 49, 120 zwischen 50 und 64 und 99 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 189 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 54 Paare ohne Kinder und 78 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 33 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 120 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
Einwohnerentwicklung
Obersotzbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2023 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 381 | |||
1840 | 375 | |||
1846 | 378 | |||
1852 | 392 | |||
1858 | 387 | |||
1864 | 369 | |||
1871 | 334 | |||
1875 | 330 | |||
1885 | 325 | |||
1895 | 360 | |||
1905 | 365 | |||
1910 | 362 | |||
1925 | 352 | |||
1939 | 346 | |||
1946 | 522 | |||
1950 | 540 | |||
1956 | 462 | |||
1961 | 445 | |||
1967 | 409 | |||
1970 | 415 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 528 | |||
2023 | 514 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Birstein[2]; Zensus 2011[6] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 317 evangelische (= 97,54 %), ein katholischer (= 0,31 %), sieben jüdische (= 2,15 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 386 evangelische (= 86,74 %), 50 katholische (= 11,24 %) Einwohner[1] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Obersotzbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Obersotzbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[4] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 58,7 %. Alle Kandidaten gehörten der „Winheitsliste Obersotzbach“ an.[7] Der Ortsbeirat wählte Markus Jahnke zum Ortsvorsteher.[8]
Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Birstein-Obersotzbach
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freiwillige Feuerwehr Obersotzbach
- Jagdgenossenschaft Obersotzbach
- Kirchenchor Obersotzbach
- Sportverein Sotzbach 1960 e. V.
- Sotzbacher Jungs & Mädels e. V.[9]
- Sotzbacher Kolbenfresser
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Schmidt (* 1894 in Obersotzbach; † 1971 in Gelnhausen), Landwirt, Abgeordneter des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau
- Rainer Krieg (* 1968 in Obersotzbach), Fußballspieler und -trainer
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Infolge der Befreiungskriege.
- ↑ Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
- ↑ Durch Staatsvertrag mit Österreich und dem Königreich Preußen sowie Einigung mit dem Großherzogtum Hessen.
- ↑ 1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Birstein) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
- ↑ Infolge des Ersten Weltkriegs entsteht die Weimarer Republik.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Obersotzbach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Zahlen, Einwohnerzahl HW. In: Webauftritt. Gemeinde Birstein, abgerufen im Juni 2024.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 363 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 49 kB) § 4. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 78, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Obersotzbach. In: Votemanager. Gemeinde Birstein, abgerufen im Juni 2024.
- ↑ Ortsbeirat Obersotzbach. In: Webauftritt. Gemeinde Birstein, abgerufen im Juni 2024.
- ↑ Webseite SV 1960 Sotzbach. Abgerufen am 24. März 2016.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Obersotzbach. In: Webauftritt der Gemeinde Birstein.
- Obersotzbach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Obersotzbach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie