Ochtersum (Hildesheim) – Wikipedia

Ochtersum
Wappen von Ochtersum
Koordinaten: 52° 8′ N, 9° 57′ OKoordinaten: 52° 8′ 0″ N, 9° 57′ 0″ O
Fläche: 3,48 km²
Einwohner: 8327 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 2.393 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Vorwahl: 05121
Karte
Lage von Ochtersum in Hildesheim
Kath. Kirche St. Altfrid
Im Altdorf Ochtersum.
Ehem. Pfarrkirche St. Godehard (seit 1978 geschlossen).

Ochtersum ist eine Ortschaft im Süden von Hildesheim. Dazu, dass sie inzwischen gut 8300 Einwohner hat (Stand Dezember 2022), haben in erster Linie die stetig wachsenden Neubaugebiete beigetragen, die bereits die Stadtgrenze berühren. Von der benachbarten Ortschaft Barienrode der Gemeinde Diekholzen ist Ochtersum nur noch durch einen schmalen Streifen Ackerland getrennt, so dass dieses Wachstum an seine Grenzen gelangt.

Die erste bisher bekannte urkundliche Erwähnung Ochtersums stammt aus einer auf das Jahr 1132 datierten Urkunde. In ihr tritt ein Conradus de Ochtereshem als Urkundenzeuge in Erscheinung. Der Name „Ochtereshem“ kann als das „Heim des Ochtger“ bzw. „Ortger“ hergeleitet werden. Dieser Personenname kann den Sinn „schneller Speer“ haben. Die Siedlung trat in diesen Jahrhunderten urkundlich als Sitz eines Hildesheimer Ministerialengeschlechts in Erscheinung. Der Straßenname Am Burghof erinnert wahrscheinlich an den dort gelegenen Rittersitz.

Die Einwohner waren eingepfarrt nach Lucienvörde bei dem heutigen Vier Linden, wo die St.-Stephanus-Kapelle stand. Noch heute enthält das Ochtersumer Ortswappen die noch bis ins 19. Jahrhundert im freien Felde stehende Lucienvörder Kirche.

Bei der Volkszählung von 1895 lebten in Ochtersum 369 Menschen.

Die einvernehmliche Eingemeindung erfolgte bereits am 1. Februar 1971,[2] also drei Jahre bevor zahlreiche weitere Eingemeindungen Hildesheim zur Großstadt werden ließen.

Das Dorf gehörte zum Kleinen Stift des Hochstift Hildesheim und war daher stets katholisch geblieben. Durch den Zuzug vieler Heimatvertriebener nach 1945 und den allgemeinen Bevölkerungsaustausch mit anderen Hildesheimer Stadtteilen dürften die Katholiken inzwischen die Bevölkerungsmehrheit verloren haben.

Am 31. Dezember 2018 hatte Ochtersum 8.557 Einwohner[3].

Der Ortsrat, der Ochtersum vertritt, setzt sich aus elf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]

Ortsrat 2021
     
Insgesamt 11 Sitze
Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 59,64 %
 %
50
40
30
20
10
0
42,26 %
23,60 %
22,13 %
6,13 %
5,89 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e Die Unabhängigen

Ortsbürgermeister

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Ortsbürgermeister ist Carsten Schiedeck (CDU), Stellvertretende Ortsbürgermeister sind Carsten Bartels (SPD) und Ute Wittenberg (Bündnis 90/Die Grünen).[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Wirtschaft und Infrastruktur

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In Ochtersum gibt es zwei Gewerbegebiete, ein kleineres im Norden mit Supermarkt und weiteren kleineren Geschäften, und ein größeres im Süden mit mehreren kleineren Supermärkten, einem Großmarkt und weiteren Geschäften.

Auf dem Feldstreifen zwischen Ochtersum-Süd und Barienrode – aber noch auf Hildesheimer Territorium – wird zurzeit ein noch größeres Gewerbegebiet errichtet. Auf diesem Gebiet hat bereits ein Baumarkt mit Gartenmarkt eröffnet.

In Ochtersum gibt es eine Realschule und eine Grundschule.

In Ochtersum enden zwei der sechs Hauptbuslinien des Stadtverkehr Hildesheim. Die Linie 2 verbindet die Nordstadt mit dem südwestlichen Ochtersum, die Linie 5 führt vom Hildesheimer Hauptbahnhof in die Neubaugebiete im Süden Ochtersums. Außerdem endet die Nebenlinie 9 an der Renataschule (Realschule) in Ochtersum.

Die Bundesstraße 243 begrenzt Ochtersum im Osten und verbindet den Ort über die Alfelder Straße mit der Hildesheimer Innenstadt. Östlich der B 243 befindet sich das größte Freizeitareal Hildesheims. Neben dem Hohnsensee und zwei Freibädern befinden sich dort auch mehrere Sportplätze Hildesheimer Sportvereine.

  • Helmut von Jan: Bischof, Stadt und Bürger. Aufsätze zur Geschichte Hildesheims. Bernward, Hildesheim 1985, ISBN 3-87065-375-2.
  • Ute Hartel: Ochtersum. Vom Stiftsdorf zum Hildesheimer Stadtteil. Ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Umlandes der Stadt Hildesheim. Stadtarchiv Hildesheim, Hildesheim 1997, ISBN 3-931987-04-3.
Commons: Ochtersum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistikbroschüre – Einzelhandelsstrukturen der Stadt Hildesheim (Datenstand 31.12.2022). (PDF; 2,2 MB) In: hildesheim.de. Hildesheim Marketing GmbH, S. 7, abgerufen am 16. Januar 2024.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 204.
  3. Bevölkerung der Stadt Hildesheim zum 31.12.2018. Stadt Hildesheim Stadtbüro Bereich Statistik, 31. Dezember 2018, abgerufen am 1. März 2019.
  4. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  5. Ortsrat Ochtersum. In: stadt-hildesheim.de. Abgerufen am 16. März 2022.
  6. Pfarrgemeinde St. Mauritius: Geschichte der katholischen Gemeinde in Hildesheim/Ochtersum: von St. Stephanus, über die Marienkapelle, St. Godehard bis St. Altfried heute.