Oppeln (Wingst) – Wikipedia

Oppeln
Gemeinde Wingst
Wappen von Oppeln
Koordinaten: 53° 44′ N, 9° 0′ OKoordinaten: 53° 43′ 56″ N, 8° 59′ 42″ O
Höhe: −1 m ü. NHN
Fläche: 8,18 km²[1]
Einwohner: 300 (2000)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 21789
Vorwahl: 04754
Oppeln (Niedersachsen)
Oppeln (Niedersachsen)

Lage von Oppeln in Niedersachsen

Kirche St. Nicolai in Oppeln (Wingst)
Ehemaliges Pfarrhaus in Oppeln, im Vordergrund der Friedhof
Landwirtschaftliche Tätigkeit im Winter

Oppeln ist eine 4,3 km lange Reihensiedlung in anmooriger Marsch. Seit dem 1. Juli 1972 ist es ein Ortsteil der Gemeinde Wingst in der Samtgemeinde Land Hadeln, gelegen im nördlichen Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen.

Das Dorf liegt am Rande der Wingst, einer bewaldeten Geestinsel im so genannten Elbe-Weser-Dreieck. Im Süden und Westen wird Oppeln von der Aue, im Norden und Osten von der Grift begrenzt.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bülkau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Wingst

(Quelle:[2])

Die erste geschichtliche Erwähnung findet Oppeln am 19. März 1301. 1384 wird im Stader Copiar erstmals ein Kirchengebäude erwähnt.

Im Jahre 1753 wurden 105 Feuerstellen gezählt.[3]

Durch die Reihensiedlung Oppeln führen im Wesentlichen zwei Straßen in nördlich-südlicher Richtung. Hiervon ist die Straße Oppeln heute wesentlich dichter besiedelt als der Westerweg. Da an ihm jedoch die Kirche liegt, kann gefolgert werden, dass dieser der ältere Siedlungsteil ist.[3]

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juni 1965 schlossen sich die Gemeinden Cadenberge, Wingst und Oppeln zu der Samtgemeinde Am Dobrock zusammen. Die Samtgemeinde hatte ihren Verwaltungssitz in Cadenberge. Die Gemeinden Bülkau und Oberndorf schlossen sich mit Wirkung vom 1. Januar 1970 der Samtgemeinde an. Die Samtgemeinde Am Dobrock erreichte ihre abschließende Größe mit Wirkung vom 1. Januar 1972, als sich der Flecken Neuhaus (Oste) und die Gemeinden Belum und Geversdorf zum Beitritt entschlossen.

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. Juli 1972 stattfand, wurde die Gemeinde Oppeln in die Gemeinde Wingst und die Gemeinde Kehdingbruch in die Gemeinde Belum eingegliedert.[4] Sitz der Samtgemeindeverwaltung war das im Jahre 1979 bezogene Rathaus am Marktplatz in Cadenberge. Daneben bestanden in allen Mitgliedsgemeinden Verwaltungsstellen.

Zum 1. November 2016 fusionierte die Samtgemeinde Am Dobrock mit der Samtgemeinde Land Hadeln zu einer neuen Samtgemeinde Land Hadeln mit Sitz in Otterndorf.[5][6]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1961 1970 2000
Einwohner 447 435 380 347 574 408 378 370 300
Quelle [7] [8] [9] [10] [1]

Der größere Teil der Bevölkerung ist evangelisch-lutherisch.

Oppeln ist eine eigene Kirchengemeinde[11]. Ihre kleine alte St.-Nicolaikirche ist St. Nikolaus geweiht. Das jetzige Gebäude wurde 1734 errichtet, der jetzige Turm bereits 1721. Das Dach des Turms wurde 1916 durch ein Feuer zerstört und nach dem Ersten Weltkrieg erneuert. Die Kirchengemeinde ist auch Trägerin des örtlichen Friedhofs, der sich um die Kirche herum befindet.

Gemeinderat und Bürgermeister

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf kommunaler Ebene wird der Ort Oppeln vom Rat der Gemeinde Wingst vertreten.

Ehemalige Gemeindevorsteher und Bürgermeister

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeindevorsteher
  • 1852–1858: Claus Jacob Tiedemann
  • 1858–1866: Tönjes Rodenburg
  • 1866–1872: Hinrich Griemsmann
  • 1872–1889: Heinrich Tecklenburg
  • 1889–1891: Heinrich Albers
  • 1891–1917: Hinrich Küver
  • 1917–1934: Friedrich Henning
Bürgermeister
  • 1934–1945: Hermann Engelhard
  • 1945: Gerd Tiedemann
  • 1946: Hinrich Mählmann
  • 1946–1947: Claus Reyelt
  • 1947–1948: Peter Fastert
  • 1949–1952: Otto Griemsmann
  • 1952–1972: Hermann Engelhard

(Quelle unter:[12])

Der damalige Gemeinderat von Oppeln beschloss am 2. Juli 1960 ein Kommunalwappen einzuführen. Weil der Name Oppeln jedoch nicht genau gedeutet werden konnte, war eine symbolische Auswahl fürs Wappen nicht ganz leicht. Da in Oppeln, laut eines Berichtes von 1718, vorwiegend Hafer angebaut wurde, riet der Kreisarchivdirektor Lenz der Gemeinde Haferähren in das Wappen aufzunehmen.[13] Den Entwurf hierzu lieferte der Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[14] Nach der Genehmigung des Niedersächsischen Innenministers wurde das Wappen am 1. Juli 1961 durch den Gemeinderat von Oppeln beschlossen.[13]

Wappen von Oppeln
Wappen von Oppeln
Blasonierung: „In Blau zwei gekreuzte gold-tingierte Haferrispen.“[13][14]
Wappenbegründung: Die Gemeinde zeichnete sich durch den Anbau von Hafer aus, der von Bremen aufgekauft wurde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kriegerdenkmal

In Oppeln steht ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg.[15]

  • Eine Eiche (Verordnungsdatum 2. Oktober 1995)

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Doris Böker: Baudenkmale in Niedersachsen. Landkreis Cuxhaven. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 19. CW Niemeyer Buchverlage GmbH, Hameln 1997, ISBN 3-8271-8259-X, S. 324 ff.
  • Ingelore Borchers: Oppeln. Ein Marsch-, Moor- und Geestdorf im Elbe-Weser-Dreieck. 700 Jahre Oppeln. 1301–2001. Hrsg.: Kapellengemeinde Oppeln. Books on Demand GmbH, Oppeln 2001, ISBN 3-8311-0842-0.
Commons: Oppeln – Sammlung von Bildern
  • www.oppeln.de (Nicht mehr online verfügbar) archiviert vom Original am 22. März 2018; abgerufen am 29. Mai 2021.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d Ingelore Borchers: Oppeln. Ein Marsch-, Moor- und Geestdorf im Elbe-Weser-Dreieck. 700 Jahre Oppeln. 1301–2001. Hrsg.: Kapellengemeinde Oppeln. Books on Demand GmbH, Oppeln 2001, ISBN 3-8311-0842-0, S. 12.
  2. Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 29. Mai 2021.
  3. a b Doris Böker: Baudenkmale in Niedersachsen. Landkreis Cuxhaven. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 19. CW Niemeyer Buchverlage GmbH, Hameln 1997, ISBN 3-8271-8259-X, S. 324.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 243 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Verordnung über den Zusammenschluss der Samtgemeinden Am Dobrock und Land Hadeln. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 19/2015. Hannover 10. November 2015, S. 317, S. 19 (Digitalisat (Memento vom 5. Juli 2019 im Internet Archive) [PDF; 464 kB; abgerufen am 10. Juni 2020]).
  6. Fusion der Samtgemeinden Am Dobrock und Land Hadeln. (PDF; 7 kB) In: Website Landkreis Cuxhaven. Landkreis Cuxhaven, 1. November 2016, abgerufen am 29. Mai 2021.
  7. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Neuhaus an der Oste. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 29. Mai 2021.
  8. Michael Rademacher: Landkreis Land Hadeln. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 43).
  9. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 188 (Digitalisat).
  10. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 100 (Digitalisat).
  11. Ev.-luth. Kirchengemeinde Oppeln / St. Nicolai. In: kk-ch.de. Evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln, abgerufen am 12. November 2021.
  12. Ingelore Borchers: Oppeln. Ein Marsch-, Moor- und Geestdorf im Elbe-Weser-Dreieck. 700 Jahre Oppeln. 1301–2001. Hrsg.: Kapellengemeinde Oppeln. Books on Demand GmbH, Oppeln 2001, ISBN 3-8311-0842-0, S. 83.
  13. a b c Ingelore Borchers: Oppeln. Ein Marsch-, Moor- und Geestdorf im Elbe-Weser-Dreieck. 700 Jahre Oppeln. 1301–2001. Hrsg.: Kapellengemeinde Oppeln. Books on Demand Verlag, Oppeln 2001, ISBN 3-8311-0842-0, S. 87.
  14. a b Rudolf Lembcke: Kreis Land Hadeln. Geschichte und Gegenwart. Hrsg.: Kreis Land Hadeln. Buchdruckerei Günter Hottendorff, Otterndorf 1976, OCLC 469399292, S. 55 (296 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 10. Februar 2022] Wappenteil).
  15. Gefallenendenkmal – Oppeln, Kreis Cuxhaven, Niedersachsen. In: Onlineprojekt Gefallenendenkmäler. September 2004, abgerufen am 30. Mai 2021.