Oskar I. (Schweden) – Wikipedia

Oskar I. von Schweden und Norwegen
König Oskar I. als Kind (Gemälde von Jean-Baptiste Isabey, 1806)
5 schwedische Öre von 1857 mit Oskar I.

Oskar I. (schwedisch auch Oscar I.; geboren als François Joseph Oscar Bernadotte; * 4. Juli[1] 1799 in Paris; † 8. Juli 1859 in Stockholm) war von 1844 bis 1859 König von Schweden und Norwegen.

Oskar I. war der einzige Sohn des Königs Karl XIV. Johann von Schweden, des ehemaligen französischen Marschalls Jean-Baptiste Bernadotte, und seiner Ehefrau Désirée Clary, die als Königin in Schweden Desideria genannt wurde. Er war Patensohn seines Onkels Joseph Bonaparte,[2] des späteren Königs von Neapel (1806–1808) und Königs von Spanien (1808–1813). Oskar wuchs bis 1810 in Frankreich auf und lebte dann seit der Ernennung seines Vaters zum schwedischen Kronprinzen in Schweden. Nachdem im Jahre 1818 sein Vater König und er selbst Kronprinz geworden war, sympathisierte er bald mit der liberalen Opposition im Land.

Nach dem Tode seines Vaters trat er 1844 dessen Nachfolge an. In seiner Amtszeit führte er eine Reihe liberaler Reformen durch und nahm Liberale in den Staatsrat auf. In der Außenpolitik schwenkte er vom pro-russischen Kurs seines Vaters zu einer Anlehnung an Großbritannien um. Skandinavistischen Einigungsideen stand er positiv gegenüber. Im deutsch-dänischen Konflikt um Schleswig und Holstein unterstützte er Dänemark, und im Krimkrieg strebte er einen antirussischen skandinavischen Neutralitätspakt an, zu dem es aber nicht kam. Nachdem sein Gesundheitszustand immer schlechter geworden war, übergab er am 25. September 1857 die Regierungsgeschäfte an seinen Sohn Karl XV.

1847 stiftete er den Sankt-Olav-Orden, den bis heute höchsten Orden Norwegens.

Robert Schumann widmete ihm 1846 seine 2. Sinfonie in C-Dur, op. 61.

König Oskar I. liegt in der Stockholmer Riddarholmskyrkan begraben.

Oskar I. als Kronprinz, um 1830, Lithographie von Josef Lanzedelli d. Ä.

1823 heirateten Oskar I. und Josephine Beauharnais von Leuchtenberg, Enkelin der Kaiserin Joséphine von Frankreich und des Königs Maximilian I. von Bayern. Der Ehe entstammen folgende Kinder:

  1. Das Geburtsdatum könnte nach einer Kopie der Geburtsurkunde auch der 6. Juli gewesen sein, wie Gabriel Girod de l’Ain für Biografien über Jean-Baptiste Bernadotte und Désirée Clary recherchierte; das Original ist verloren gegangen. Allgemein wird der 4. angenommen.
  2. Die Patenschaft von Joseph Bonaparte ist nachgewiesen. Napoleon Bonaparte behauptete später in seinen Memoiren, er sei der Pate und Namensgeber Oskars gewesen. Napoleon war zu Oskars Geburtszeitpunkt auf seinem Ägyptenfeldzug, und es gibt keinen Nachweis über eine Patenschaftsanerkennung. So u. a. die Jean-Baptist-Bernadotte-Biografen Sir Dunbar Plunkton Barton, Hans Klaeber, Alain Girod de l’Ain, Fritz Corsing, Alain Palmer, Torvald T. Höjer und Clemens Amelunxen.
Commons: Oskar I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Karl XIV./III. JohannKönig von Schweden
1844–1859
Karl XV./IV.
Karl XIV./III. JohannKönig von Norwegen
1844–1859
Karl XV./IV.
Johan August SandelsMinisterpräsident von Norwegen
1824
Johan August Sandels
Jonas CollettMinisterpräsident von Norwegen
1833
Jonas Collett