Osmanié-Orden – Wikipedia
Der Osmanié-Orden[1][2] (osmanisch Osmanî Nişanı)[3] wurde durch den osmanischen Sultan Abdülaziz[1] 1861[2] oder am 4. Januar 1862 gestiftet.[1] Die Auszeichnung sollte zunächst an Beamte verliehen werden, die über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren dem Osmanischen Reich „treu gedient“ hatten. Aber auch für andere, „besonders hervorragende Verdienste“, konnte der Orden an Militärs, Gelehrte, Künstler und andere Persönlichkeiten verliehen werden.[2]
An das Zeremonienamt waren stets Gebühren fällig, wobei Militärangehörige davon freigestellt werden konnten und Ausländer von der Zahlungspflicht ausgenommen waren.[2]
Ordensklassen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Einrichtung des Ordens gab es anfangs drei Klassen. 1867 erfolgten Statutenänderungen und die Ordensklassen wurden auf vier erweitert.[2]
Ordensdekoration
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ordenszeichen besteht in einem siebensspitzigen goldenen, grün emaillierten Stern mit goldener Einfassung und silbernen, brillantierten Strahlen in den Ecken und auf den Spitzen waren kleine goldene Kugeln gesteckt. Im karmesinrot emaillierten, grün umsäumten Mittelschild stehen in Gold die türkischen Worte: Der Erwählte durch die Gnade Gottes unsers Herrn Abd ul Asis Chan, Beherrscher des osmanischen Reichs, als Zeichen besondern Verdienstes. Auf der Rückseite befindet sich für die drei ersten Klassen in Gold, für die vierte in Silber das Reichswappen. Der Orden hängt an einem goldenen Halbmond mit einem goldenen fünfspitzigen Stern und am Bande.
Für alle Klassen ist dieser Orden gleich groß, nur die goldene Rückseite ist für die dritte und vierte Klasse in Silber gehalten.
Ordensband und Trageweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das grüne Ordensband hatte an beiden Seiten einen karminroten Streifen.
Die erste Klasse trug den Orden als Schärpe über die rechte Schulter nach der linken Hüftseite. Zur ersten und zweiten Klasse gehörte noch ein Ordensstern gleichen Aussehens auf der linken Brust dazu. Die nächstfolgenden Klassen machten ihn zum Halsorden, während die vierte Klasse in Rosettenform ihn als Bruststern oder im Knopfloch trug.
Der Bruststern, den die erste auf der Linken und zweite Klasse auf der Rechten trägt, ist achtspitzig, brillantiert und aus Silber; im Mittelschild befindet sich die Umschrift mit einem Halbmond.
Bekannte Träger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe Kategorie:Träger des Osmanié-Ordens
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Metin Erüreten: Osmanlı madalyaları ve nişanları. Belgelerle tarihi (Ottoman Medals and Orders. Documented History). The Destination Management Company, İstanbul 2001, ISBN 975-97637-0-2 (englisch, türkisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ausführliche Beschreibung aller osmanischer Auszeichnungen (Orden, Medaillen etc.) mit Bildern ( vom 14. Januar 2006 im Internet Archive) (englisch)
- Osmanische Orden und Ehrenzeichen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Osmanié-Orden, in Brockhaus Konversations-Lexikon, 14., vollständig neu bearbeitete Auflage, Bd. 12: Morea – Perücke, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin, Wien, 1894, S. 672 (Digitalisat) bei Google Books.
- ↑ a b c d e Der Osmanié-Orden, in: Specielle Beschreibung der Orden aller europäischen und nichteuropäischen Regenten und Staaten. Zugleich als Anhang zu dem Farbendruckwerk: Die Orden, Wappen und Flaggen aller Regenten und Staaten in originalgetreuen Abbildungen. Verlag von Moritz Ruhl, Leipzig 1884, S. 56 f.; Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin.
- ↑ Metin Erüreten: Osmanli Madalyalar ve Nisanlar: Belgelerle Tarihi. Ottoman Medals and Orders: Documented History (Turkish and English Edition). The Destination Management Company (DMC), Istanbul 2001, ISBN 975-97637-0-2 und ISBN 9789759763701, S. 9.