Ottowind – Wikipedia
Ottowind Gemeinde Meeder | |
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Koordinaten: | 50° 21′ N, 10° 53′ O |
Höhe: | 436 m ü. NN |
Einwohner: | 282 (2004)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1975 |
Postleitzahl: | 96484 |
Vorwahl: | 09566 |
Ottowind ist ein Gemeindeteil von Meeder im oberfränkischen Landkreis Coburg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Haufendorf liegt etwa 12 Kilometer nordwestlich von Coburg an einem leicht geneigten Südhang der Langen Berge.[2] Der Grundgraben gehört zum Flusssystem der Rodach und fließt am südlichen Ortsrand vorbei. Die Kreisstraße CO 4 von Bad Rodach nach Weidach führt durch den Ort und die Kreisstraße CO 18 Richtung Süden nach Sülzfeld beginnt in Ottowind.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Grabhügel aus der Bronzezeit zwischen Ottowind und Ahlstadt gibt einen Hinweis auf eine frühe Besiedlung der Langen Berge. Der Ort geht wohl zurück auf eine Ansiedlung von Wenden im 8./9. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung als „Atenwind“ stammt aus dem Jahr 1116.[3] Wie der drei Kilometer entfernte Nachbarort Oettingshausen ist Ottowind nach seinem Gründer oder Lehnsherren, einem Franken mit dem Namen Otto benannt. Eine Kirche ist für das Jahr 1528 belegt. Jahrhundertelang war Ottowind eine Filialgemeinde von Oettingshausen.[4] Anfang des 14. Jahrhunderts lag Ottowind im Herrschaftsbereich der Henneberger. 1353 kam der Ort mit dem Coburger Land im Erbgang zu den Wettinern und war somit ab 1485 Teil des Kurfürstentums Sachsen, aus dem später das Herzogtum Sachsen-Coburg hervorging. 1837 lebten in dem Dorf 234 Personen.[5]
In einer Volksbefragung am 30. November 1919 stimmten 20 Ottowinder Bürger für den Beitritt des Freistaates Coburg zum thüringischen Staat und 30 dagegen. Am 1. Juli 1920 wurde der Freistaat Coburg mit dem Freistaat Bayern vereinigt.[6] In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es in dem Kirchdorf eine im Jahr 1901 errichtete Schule, die auch Schüler aus Mirsdorf besuchten.
1950 hatte die Gemeinde eine Fläche von 950 Hektar. 354 Einwohner lebten in 50 Wohngebäuden.[7]
Bei der Gebietsreform in Bayern wurde Ottowind am 1. Juli 1975 ein Gemeindeteil der Gemeinde Meeder.[8] 1987 umfasste das Dorf 249 Einwohner und 61 Wohnhäuser.[9]
Einwohnerentwicklung
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Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelisch-lutherische Barockkirche St. Bartholomäus war mit ihrem Kirchhof eine befestigte Anlage. Im markanten Kirchturm mit seiner achteckigen, schiefergedeckten Schweifkuppel sind Quader mit Steinmetzzeichen aus der Zeit um 1300 verarbeitet. Eine Glocke auf dem Turm mit einer Abbildung des Heiligen Bartholomäus stammt aus dem Jahr 1601. Das Langhaus wurde in seiner heutigen Form 1767 errichtet.[2]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Adam Gabler (1833–1888), Fotograf in Interlaken (Schweiz)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsblatt von 1861
- Ottowind in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. Juli 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2007. Verlag de Gruyter, ISBN 978-3-00-042206-5.
- ↑ a b Richard Teufel: Bau- und Kunstdenkmäler im Landkreis Coburg. E. Riemann’sche Hofbuchhandlung, Coburg 1956, S. 116
- ↑ Horst Graßmuck:Die Ortsnamen des Landkreises Coburg. Inaugural-Dissertation der Universität Erlangen 1955, S. 52
- ↑ Michael Höchstädter: Ottowind. In: Eckhart Kollmer (Hrsg.): Evangelische Kirchengemeinden im Coburger Land. Verlag der Ev.-Luth. Mission Erlangen, Erlangen 1984, ISBN 3-87214-202-X, S. 111
- ↑ a b Adreß-Handbuch des Herzogthums Sachsen-Coburg und Gotha: 1837, S. 83
- ↑ Coburger Zeitung, Ausgabe Nr. 280 vom 1. Dezember 1919
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 903 (Digitalisat).
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 679 f. (f. Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 299 (Digitalisat).
- ↑ www.gemeindeverzeichnis.de
- ↑ a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Coburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.