Palfner Bach (Gasteiner Ache) – Wikipedia

Palfner Bach
Palfenbach, Palfnerbach, Palfnergraben

Daten
Lage Land Salzburg, Österreich
Flusssystem Donau
Abfluss über Gasteiner Ache → Salzach → Inn → Donau → Schwarzes Meer
Quelle am Palfner Seekogel
47° 4′ 57″ N, 13° 10′ 39″ O
Quellhöhe 2347 m ü. A.[1]
Mündung zwischen Patschgsiedlung und PyrkershöheKoordinaten: 47° 6′ 30″ N, 13° 8′ 6″ O
47° 6′ 30″ N, 13° 8′ 6″ O
Mündungshöhe 1077 m ü. A.[1]
Höhenunterschied 1270 m
Sohlgefälle 28 %
Länge 4,6 km[1]
Einzugsgebiet 4,8 km²[2]
Durchflossene Seen Palfner See
Gemeinden Bad Gastein

Der Palfner Bach (auch Palfenbach, Palfnerbach und Palfnergraben, früher auch Reidnitzen) ist ein rechter Nebenbach der Gasteiner Ache in der Gemeinde Bad Gastein im österreichischen Bundesland Salzburg.

Der Palfner Bach entspringt auf einer Höhe von 2347 m ü. A. an den Berghängen des Palfner Seekogels. Er weist eine Gesamtlänge von 4,6 km auf.[1] Sein Einzugsgebiet ist 4,8 km² groß.[2] Der Bach fließt zunächst im Nationalpark Hohe Tauern durch den kleinen Palfner See und erreicht dann das Landschaftsschutzgebiet Gasteiner-Tal. Er wird vom Schachenweg über die Schachenbrücke sowie zweimal vom Fernwanderweg Salzburger Almenweg gequert. Der Palfner Bach mündet schließlich auf einer Höhe von 1077 m ü. A. zwischen der Patschgsiedlung im Süden und der Siedlung Pyrkershöhe im Norden rechtsseitig in die Gasteiner Ache.[1]

Der alte Name des Palfner Baches ist Reidnitzen, unter Verwendung des aus dem südslawischen -ica hergeleiteten Bachnamen-Suffix -itzen.[3] Der Örtlichkeitsname Palfen bedeutet ‚Felsen, Felszacken, Felsstufe, Felsvorsprung, Felshöhle, überhängender Fels‘. Er gelangte möglicherweise vom vorrömischen *péllawo- für ‚Fels‘ über das Romanische ins Deutsche und ist vor allem in Tirol, aber auch in anderen Gebieten im Westen Österreichs verbreitet.[4]

Ein Hochwasser des Palfner Bachs richtete 1903 an der damals in Bau befindlichen Tauernbahn und im umliegenden Siedlungsgebiet schwere Zerstörungen an. Daraufhin wurde bis 1907 ein erstes Konzept zur Wildbachverbauung erarbeitet, das wegen zu hoher Kosten nicht verwirklicht wurde. Zu weiteren Hochwasserschäden kam es 1913[5] und Ende Mai 1914.[6] Da auf dem Schuttkegel inzwischen Wohnbauten errichtet worden waren, arbeitete der Gebietsbauleiter Hubert Koidl ein neues Konzept zur Wildbachbachverbauung aus. Dieses wurde am Oberlauf von 1928 bis 1934 großteils realisiert.[5] Währenddessen kam es am 17. und 18. August 1929 nach Wolkenbrüchen zu Überschwemmungen, bei denen die Bahnstrecke der Tauernbahn mit Holz und Geröll verlegt und der Bahnverkehr unterbrochen wurde.[7] Die Umsetzung von Koidls Konzept wurde schließlich von 1939 bis 1942 abgeschlossen.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 5. April 2025.
  2. a b Flächenverzeichnis der österreichischen Flußgebiete. Salzachgebiet und Inngebiet unterhalb der Salzach (= Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Nr. 51). Hydrographisches Zentralbüro im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Wien 1986, S. 21 (info.bml.gv.at [PDF; abgerufen am 5. April 2025]).
  3. Walter Strobl, Fritz Gruber: Flurnamen des oberen Gasteiner und Rauriser Tals als Zeugen historischer Baumvorkommen. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Nr. 132, 1992, S. 438 (zobodat.at [PDF; 3,8 MB; abgerufen am 5. April 2025]).
  4. Heinz Dieter Pohl: Die häufigsten Bergappellativa in Österreich. (PDF) Universität Klagenfurt, 28. April 2008, S. 1, abgerufen am 5. April 2025.
  5. a b c Abschluß der Palfnerbach-Verbauung. In: Salzburger Volksblatt, 3. August 1942, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/svb
  6. Hochwasser. In: Tages-Post, 30. Mai 1914, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tpt
  7. Unwetter im Pinzgau. In: Salzburger Volksblatt, 19. August 1929, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/svb