Pastoren- und Gemeindehaus zur Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche – Wikipedia

Pastoren- und Gemeindehaus

Das Pastoren- und Gemeindehaus zur Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche ist ein Kirchen- und Kulturgebäude im Bremerhavener Stadtteil Mitte. Mit der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche ist oder war es die geistige Mitte von Bremerhavens Stadtmitte. Nach dem Konzept von Gustav Wolf war ein weitgehend baugleiches Gegenstück des Pastoren- und Gemeindehauses auf der Nordseite der Kirche geplant.[1]

Nach Plänen von Oberbaurat Karl Franzius und Otto Schildt (Bauleitung) wurden die beiden Gebäude am 22. Februar 1953 fertiggestellt. Zur Einweihung kamen Hermann Wübbe als Bauherr, Wilhelm Kaisen, Gerhard van Heukelum und Hermann Gullasch. Als Präsident des Kirchenausschusses vertrat Ferdinand Donandt die Bremische Evangelische Kirche. Wilhelm Wendebourg, der Superintendent der Geestemünder Gemeinde, überbrachte die Grüße der übrigen Kirchen in Bremerhaven – allesamt Glieder der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, zu der in der Zeit des Nationalsozialismus auch die Große Kirche (für 15 Jahre) geschlagen worden war.[2]

„So schlicht und einfach das Äußere des ganzen Baukomplexes gehalten ist – das gediegene Material sorgt trotzdem für gute Wirkung –, so schlicht wurden auch die Innenräume ausgeführt. Durch Verwendung nur besten Materials für Fußböden und Decken sind auch sie wirkungsvoll gestaltet. Der Gemeindesaal ist mit ansprechenden Beleuchtungskörpern ausgestattet, deren Lichteffekte bereits viel bewundert wurden. Seiner Aufgabe, nicht nur kirchlichen, sondern auch anderen kulturellen Veranstaltungen zu dienen, wird der Gemeindesaal dadurch gerecht, daß er statt der sonst üblichen Bankanordnung der Kirchenräume eine lose Bestuhlung [für 300 Menschen] erhalten hat. Trotz seiner Schlichtheit wohnt dem Saale ein festliches Gepräge inne.“

Nordsee-Zeitung (1953)[3]

Zurückgesetzt und parallel zur Bürgermeister-Smidt-Straße liegt das schlichte eingeschossige Pastorenhaus. Er umfasste im rechten Teil den Konfirmandensaal und darüber das Vereinszimmer, im linken Teil Dienstwohnungen.[4]

Mit dem Pastorenhaus verbunden ist das große Gemeindehaus. Mit insgesamt sieben Arkaden steht es quer zum Pastorenhaus. Fünf Arkaden sind zur Großen Kirche nordwestlich hingewendet, zwei an der Giebelseite nach Südwesten, zur „Bürger“ hin gelegen. Im Erdgeschoss des Gemeindehauses war bis 2014 die Buchhandlung Thea Mügge. Heute werden die Räume von der TUI genutzt. Im Zwischengeschoss waren Büro- und Verkaufsräume.

Von 1960 bis 2005 war der Saal der wichtigste Konzertsaal Bremerhavens. Die Norddeutsche Konzertdirektion brachte einheimische und internationale Musiker auf die Bühne. Programme aus der Zeit von 1961 bis 1997 sind nicht mehr verfügbar. Die Reihe Meisterkonzerte wurde 2005 wegen Überalterung des Publikums eingestellt. Seither wird der Saal nur noch selten genutzt.[5][6]

In der ersten Saison (1960) traten im Gemeindehaus auf:

Großer Gemeindesaal
Gemeindehaus
  • Zürcher Klaviertrio
  • Andrea Duka Löwenstein (Violine) und Philipp Moll (Klavier)[19][20]

Einzelnachweise

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  1. Stätte der Einkehr und des Friedens im Herzen Bremerhavens. Die Gestaltung des Platzes an der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche – Wiederherstellung des Gotteshauses als Krönung des Bauprojektes. Nordsee-Zeitung, 17. Mai 1952.
  2. Stätte der Freiheit, Einheit und Wahrheit. Gemeindehaus der „Großen Kirche“ in Gegenwart Bürgermeisters Kaisens feierlich eingeweiht. Nordsee-Zeitung, 23. Februar 1952.
  3. Gemeindehaus mit Pastorenhaus der „Großen Kirche“. Feierliche Einweihung am morgigen Sonntag mit Bürgermeister Kaisen. Nordsee-Zeitung, 22. Februar 1953.
  4. Der Bau am Kirchenplatz. Gemeindehaus der Großen Kirche im Entstehen (-ke). Nordsee-Zeitung, 4. Januar 1952.
  5. Mitteilung Franziska Grevesmühl-v. Macard, NORDDEUTSCHE KONZERTDIREKTION Melsine Grevesmühl GmbH, Bremerhaven
  6. Gelegentlich werden Kammerkonzerte im Deutschen Schiffahrtsmuseum oder im Kleinen Haus des Stadttheaters gegeben.
  7. Jess-Trio-Wien
  8. Lark Quartet
  9. Philharmonisches Streichsextett Berlin
  10. Moskauer Klaviertrio
  11. Die Singphoniker
  12. Zürcher Klaviertrio
  13. Trio Echnaton (Berliner Philharmoniker)
  14. Peter Laul
  15. Nadja Rubanenko (Memento des Originals vom 1. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.agenturorpheus.at
  16. Eugene Mursky
  17. Sebastian Klinger
  18. Jacob Leuschner
  19. Andrea Duka Löwenstein (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kabarecords.com
  20. Philipp Moll
  21. Barbara Westphal