Paudritzsch – Wikipedia

Paudritzsch
Stadt Leisnig
Koordinaten: 51° 9′ N, 12° 58′ OKoordinaten: 51° 9′ 10″ N, 12° 58′ 19″ O
Einwohner: 80 (31. Dez. 2023)[1]
Postleitzahl: 04703
Vorwahl: 034321
Karte
Lage von Paudritzsch im Gebiet der Stadt Leisnig

Paudritzsch ist ein Ortsteil der Stadt Leisnig im Landkreis Mittelsachsen.[2] 1905 war der Ort noch selbständiger Gutsbezirk, später Ortsteil von Klosterbuch, seit 1965 gehört er zu Leisnig.

1213 übertrug Burggraf Gerhard von Leisnig dem Kloster Buch die Vogtei in villam Buderoz[3] und in allen von den Burggrafen übertragenen Besitzungen. Diese können allerdings nur erschlossen werden, da keine Stiftungsurkunde für das Kloster überliefert ist. 1215 bestätigte der Bischof von Meißen dem Kloster die Übertragung der Parochie Leisnig mit der Bestimmung, dass die Einkünfte aus villam Puduros dem Pfarrer von Leisnig vorbehalten sein sollen.[4] Auch hier wird es noch als Dorf bezeichnet. 1217 wurde dem Kloster der Besitz des Berges bei Puderoz restituiert (siehe Minkwitz),[5] und damit das gesamte Gebiet von Paudritzsch. Damit ist vermutlich der Eichberg gemeint. 1228 erscheint es in der päpstlichen Schutzurkunde von Gregor IX. als de Puderoz Grangia,[6] war also inzwischen zur Grangie des Klosters geworden. 1309 übertrugen die Burggrafen von Leisnig dem Kloster das Gericht in der curia Buderaz.[7] 1386 kaufte sich Kloster Buch von einem Zins frei, den es jährlich von seinen Grangien, u. a. zcu Puderaz an die Markgrafen von Meißen zu zahlen hatte.[8] Der Grund der Abgabe wurde nicht genannt.

1545 musste der Rat der Stadt Leisnig für 1590 Gulden das Vorwerk kaufen.[9] Da er aber nicht genug Geld dazu hatte, musste er dem Kurfürsten Johann Friedrich I. dafür das Dorf Zollschwitz überlassen. 1652 gelang es dem Rat, das Vorwerk wieder an den Kurfürsten zurückzugeben, gegen Erlass des schuldigen Abgaben.[10] Seitdem war es Amts-Vorwerk, zeitweise auch Gestüt.

Der Ort war nach der Reformation nach Wendishain gepfarrt.

Einzelnachweise

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  1. Bürgerinformationsbroschüre der Stadt Leisnig. Abgerufen am 5. September 2024.
  2. siehe unter Weblinks: Digitales Historisches Ortsverzeichnis
  3. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 184. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 3.
  4. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 193 und 194. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 4 und 5.
  5. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 205. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 8.
  6. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 286, bisher ungedruckt.
  7. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1851. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 136.
  8. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 4540. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 260.
  9. Druck der Urkunde in Johann Kamprad: Leisnigker Chronika von 1753. Abschrift im Auftrag des Leisniger Geschichts- und Heimatvereins. Leisnig 2013, ISBN 978-3-00-043035-0, S. 152.
  10. Johann Kamprad: Leisnigker Chronika von 1753. Abschrift im Auftrag des Leisniger Geschichts- und Heimatvereins. Leisnig 2013, ISBN 978-3-00-043035-0, S. 153.
Commons: Paudritzsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Paudritzsch im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen