Paul Delvaux – Wikipedia

Paul Delvaux (* 23. September 1897 in Antheit (Wanze) bei Huy; † 20. Juli 1994 in Veurne, Westflandern) war ein belgischer Maler des Surrealismus.

Denkmal für Paul Delvaux in Veurne.
Paul Delvaux beim Signieren 1972

Delvaux studierte zunächst 1917[1] ein Jahr Architektur und ab 1918[1] Malerei an der Akademie der schönen Künste in Brüssel. Zu seinen Lehrern zählte Constant Montald.[1] 1929 lernte er Anne-Marie De Martelaere[1] kennen, die er viele Jahre später, am 25. Oktober 1952,[1] in Boitsfort[1] heiratete. Ab 1937[1] war er jedoch zunächst bis 1949[1] mit der Museumssekretärin Suzanne Purnal[1] verheiratet. Nachdem er die Werke von René Magritte und Giorgio de Chirico gesehen hatte und mit Magritte 1936[1] im Brüssler Palais des Beaux-Arts ausgestellt hatte, schloss er sich 1937 der surrealistischen Bewegung an. Die breite Öffentlichkeit sah seine Gemälde auf der surrealistischen Ausstellung von 1938 in Paris. Um 1940[1] waren seine Arbeiten an der Exposición international de surrealismo[1] in Mexiko-Stadt zu sehen. 1951[1] baute er sich ein Atelier-Haus in St-Idesbald, dem er den Namen Noordduin[1] gab. Im Jahr 1959 war Paul Delvaux Teilnehmer der documenta 2 in Kassel.

Seine charakteristischen Werke fallen auf durch realistisch gehaltene Hintergrund-Landschaften, vor denen unbekleidete Frauen das Bild dominieren. Eine weitere Welt Paul Delvaux’ erschließt sich in der Welt der Eisenbahn (Trains du soir).

Großflächige Wandgemälde sind im Casino von Ostende, im Kongresspalast Brüssel und im zoologischen Institut von Lüttich zu sehen.

Paul-Delvaux-Museum in Sint-Idesbald

Delvaux wirkte seit 1945 in dem Weiler St. Idesbald an der belgischen Küste, Ortsteil der Gemeinde Koksijde. Dort ist seinen Werken seit 1982 ein kleines, aber sehenswertes Museum gewidmet.

1950[1] wurde Delvaux Lehrer an der École Nationale Supérieure d’Art et d’Architecture in Brüssel. 1956 wurde er korrespondierendes und 1958 ordentliches Mitglied der Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique.[2] 1976 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Académie des Beaux-Arts aufgenommen.

Nach Delvaux ist der Asteroid (10934) Pauldelvaux benannt.

  • Schlafende Venus (Luxembourg, Musée national d’histoire et d’art), 1932, Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm
  • Lamentations autour du Christ mort, 1953
  • Landschaft mit Laternen (Wien, Albertina, Sammlung Batliner, Inv. Nr. GE30DL), 1958, Öl auf Isorel, 121,5 × 159 cm
  • Junges Mädchen (Privatbesitz), 1976, Öl, Wasserfarben, indische Tinte auf Holz, 90 × 74 cm
Das Grab von Paul Delvaux und seiner Ehefrau Anne-Marie De Marthelaere auf dem Friedhof von Veurne

Maurice Nadeau: Die Zeichnungen von Paul Delvaux. Berlin, 1968.

  • Karl-Heinz Hense: Vom unwirklichen Leben und vom umtriebigen Tod – Paul Delvaux Retrospektive in Brüssel. In: Mut – Forum für Kultur, Politik und Geschichte Nr. 357. Asendorf Mai 1997, S. 56–61.
Commons: Paul Delvaux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o Camille Brasseur: Paul Delvaux – L'homme qui aimait les trains. Éditions Snoeck/Fondation Paul Delvaux, Gand/St. Idesbald 2019, ISBN 978-94-6161-572-5, S. 230–233 (repères chronologiques).
  2. Académicien décédé: Paul François Ernest Delvaux. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 7. September 2023 (französisch, mit Link zur Biografie (PDF)).