Peenemünde – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Peenemünde
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Peenemünde hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 8′ N, 13° 46′ OKoordinaten: 54° 8′ N, 13° 46′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Usedom-Nord
Höhe: 2 m ü. NHN
Fläche: 25,74 km2
Einwohner: 370 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17449
Vorwahl: 038371
Kfz-Kennzeichen: VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 106
Adresse der Amtsverwaltung: Möwenstraße 1
17454 Zinnowitz
Website: www.amt-usedom-nord.de
Bürgermeister: Ralf Turowski (Wählergemeinschaft)
Lage der Gemeinde Peenemünde im Landkreis Vorpommern-Greifswald
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Karte

Peenemünde ist eine Gemeinde auf dem Nordteil der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern. Sie gehört dem Landkreis Vorpommern-Greifswald an und wird vom Amt Usedom-Nord mit Sitz in Zinnowitz verwaltet.

Bekannt ist der Ort für die Raketenentwicklung in der einst dort stationierten Heeresversuchsanstalt Peenemünde (HVP), worunter der als V2 bekannte Flugkörper Aggregat 4 Einsatzreife erlangte.

Peenemünde ist die nördlichste Gemeinde der Insel Usedom und liegt nordwestlich des Seebades Karlshagen am Übergang des Peenestromes in die Ostsee.

  • Peenemünde
Wüstungen und Wohnplätze
  • Gaatz (Wüstung)
  • Jarchow (Wüstung)

Frühe Geschichte

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Gustav Adolf in Peenemünde 1630
Peenemünde mit Schanze 1759
Hochwasser von 1904 in Peenemünde

Goldringe, die von 1905 bis 1908 im Forst am Peenemünder Haken als Verwahrfund entdeckt wurden, und ein weiterer, der 1938 im Peenestrom bei Peenemünde als Baggerfund zutage trat, dokumentieren Kontakte nach Skandinavien zur Wikingerzeit. Die Ringe werden als dänische Goldschmiedearbeiten aus der Zeit der Könige Gorm und Harald Blauzahn im 10. Jahrhundert angesehen.

Peenemünde wurde 1282 erstmals in einer Urkunde Herzogs Bogislaw IV. erwähnt, in der er den Ort der Stadt Wolgast schenkte.[2]

Während des Dreißigjährigen Krieges landete am 26. Juni 1630 der schwedische König Gustav II. Adolf mit einer 15.000 Mann starken Streitmacht bei Peenemünde und besetzte nach der Eroberung Usedoms bald das gesamte Odermündungsgebiet.[3] Nach dem Westfälischen Frieden 1648 wurde Peenemünde mit Vorpommern schwedisch.

Während des Großen Nordischen Krieges eroberte der preußische General Georg Abraham von Arnim vom 21. bis 22. August 1715 den Ort. Aber erst nach dem Frieden von Stockholm 1720 wurde der Ort mit Usedom-Wollin und Altvorpommern preußisch. Obwohl bereits nach 1630 eine Schanze vor Peenemünde am Peenestrom errichtet wurde, wurde die Anlage erst 1717 als richtiger Festungsbau ausgebaut. 1759 wurde diese Anlage noch einmal modernisiert, weil es ständig Auseinandersetzungen zwischen Preußen und Schweden gab.

Nach der Verwaltungsreform 1815 kam Peenemünde zur preußischen Provinz Pommern und gehörte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Usedom-Wollin.

1835 wurde in der PUM (Preußisches Urmesstischblatt) im Peenemünder Haken ein Bernsteinbergwerk aufgezeichnet, das dort als Tagebaugrube existierte. Anscheinend hat sich das nicht rentiert oder war ausgebeutet und wurde vor 1880 wieder eingestellt.

1858 hatte Peenemünde 550 Einwohner mit dem Vorwerk Gaatz, 33 Familien lebten vom Fischfang. Im Dorf gab es 82 Wohngebäude und eine Schule. Das Dorf gehörte der Stadt Wolgast.

1876 wurde in Peenemünde eine Kapelle auf dem Friedhof errichtet.

Nach den Sturmhochwassern von 1872, 1904 und 1913, die auch Peenemünde schwer zerstörten, wurde 1927 mit dem Aufbau eines Deiches mit einer Höhe von 1,80 m begonnen. Von Januar 1928 an erfolgten auf der Strecke von Karlshagen nach Wolgaster Fähre erste Eindeichungsarbeiten, welche 1929 abgeschlossen wurden.[4]

1936–1945: Peenemünder Versuchsstellen

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Start einer A4 von Prüfstand VII bei Peenemünde (1943)

Bekannt wurde Peenemünde durch die Heeresversuchsanstalt Peenemünde (Peenemünde-Ost) und die Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West. Ab 1936 erwarb die Wehrmacht den gesamten Norden der Insel von Karlshagen bis zum Peenemünder Haken von der Stadt Wolgast und von Privatpersonen.[5] Im August 1936 begannen die Bauarbeiten für die Versuchsstelle Peenemünde a.U., wie die gemeinsame Dienststelle des Heeres und der Luftwaffe anfänglich hieß. Zum 1. April 1938 erfolgte dann die organisatorische Trennung und Umbenennung in Heeresversuchsstelle Peenemünde (HVP) und Versuchsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West.

Nach und nach musste die Bevölkerung den Ort verlassen, nur fünf Einwohner blieben als Zivilbeschäftigte der HVP (Heeresversuchsstelle Peenemünde). Da das Hochwasser von 1872 2,64 m, das von 1904 mit 1,90 m und das von 1913 mit 1,91 m über den inzwischen errichteten Deich von 1,80 m übertrafen, wurde 1939 der Deich vom Peenemünder Haken bis zum Hafen Karlshagen auf 4,0 m erhöht. Aus dem entstehenden Hafenbecken, dem Peenestrom und dem Bodden wurde in großen Mengen Sand in den Deich und die dahinterliegenden Flächen gespült, damit das Niveau für die ganze Dorfumgebung und die Flächen der HVP um 2,0 m erhöht werden konnte.

Der Standort Peenemünde mit seinem bis nach Karlshagen reichenden Heeresgutsbezirk wuchs stetig bis zur Kriegsmitte, insbesondere als ab Kriegsbeginn in der Heeresversuchsstelle neben den Anlagen zur Entwicklung und Erprobung der Raketen auch ein Werk für die Serienfertigung (Versuchsserienenwerk bzw. Werk-Süd) entstand. Im Sommer 1943 erreichte der Mitarbeiterstand mit über 12.000 seinen Höhepunkt. Nach der Bombardierung Peenemündes im August 1943 schrumpfte das Personal, weil immer mehr Aufgaben ausgelagert wurden. Außerhalb des bis hinter Zempin reichenden Sperrkreises entstanden zahlreiche Peenemünde zugeordnete Außenstellen auf der Insel Usedom oder dem Festland.[6]

Werksbezeichnungen der Heeresdienststelle Zeitraum
Versuchsstelle Peenemünde a.U. 05/1937 – 31.03.1938
Heeresversuchsstelle Peenemünde a.U. (HVP) 01.04.1938 – 14.09.1941
Heeresversuchsanstalt Peenemünde (HVP) 07.01.1942 – 31.05.1943
Heeresanstalt Peenemünde (HAP) 01.04.1938 – 14.09.1941
Heimat-Artillerie-Park 11 Karlshagen (H.A.P. 11) 01.06.1943 – 31.07.1944
Elektromechanische Werke GmbH Karlshagen (E.M.W.) 01.08.1944 – 04/1945
Versuchsplatz Karlshagen 01.08.1944 – 02/1945
Elektromechanische Werke Peenemünde GmbH (E.M.W.) ab 05/1945
Arbeitsgemeinschaft Peenemünde (A.G.P.) ab 10/1945
Werksbezeichnungen der Luftwaffendienststelle Zeitraum
Versuchsstelle Peenemünde a.U. 05/1937 – 31.03.1938
Versuchsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West 01.04.1938 – 14.09.1941
Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West 07.01.1942 – 31.05.1943
Erprobungsstelle der Luftwaffe Karlshagen 01.04.1938 – 14.09.1941

Ende 1942 wurde zum Zweck der Entwicklung von Flugabwehrraketen eine dritte Versuchsstelle in Peenemünde eingerichtet. Anfänglich als 8. (Flak) Komp. Versuchskommando Nord bezeichnet, erwuchs aus ihr die Flakversuchsstelle der Luftwaffe Karlshagen, einem Gemeinschaftsprojekt von Luftwaffe und Heer.[7]

Entsprechend den Festlegungen des Potsdamer Abkommens wurden nach 1945 die Anlagen der Versuchsstellen in und um Peenemünde gesprengt, nachdem alle weiterverwendbaren Überreste der HVP von der Roten Armee gesichert und abtransportiert worden waren. Das Gebiet von Peenemünde ab Ortsausgang Karlshagen war nach wie vor Sperrgebiet und konnte nur mit gesonderten Passierscheinen nach Peenemünde betreten werden.

Das Kraftwerk der HVP wurde bald zur Versorgung des Militärstützpunktes und der Bevölkerung wieder in Betrieb genommen. Es arbeitete noch bis April 1990.

Das Gelände wurde bis 1952 als sowjetischer Marine- und Luftwaffenstützpunkt der Roten Armee – später Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland – genutzt.

1952 erfolgte die Übergabe des Stützpunkts an die Kasernierte Volkspolizei See als Vorläuferformation der Nationalen Volksarmee der DDR. Diese nutzte ihn unter anderem als Marinestützpunkt der 1. Flottille der Volksmarine und den Flugplatz durch das Jagdfliegergeschwader 9 der Luftstreitkräfte der NVA. Diese Militärstandorte Flugplatz und Militärhafen wurden weiter ausgebaut, nördlich des Kraftwerkes wurde für die NVA-Flottille eine Reparaturwerft gebaut (jetzt Nordhafen). In den drei Steuer- und Erprobungsanlagen der HVA im Südost Peenemündes wurden für die NVA-Munitionslager eingerichtet mit entsprechender Infrastruktur.

Bis 1990 war der gesamte nördliche Bereich der Insel Usedom bis nach Karlshagen Sperrgebiet der Nationalen Volksarmee, die dort einen wichtigen militärischen Flugplatz betrieb. Der Flugplatz Peenemünde gehörte schon zur einstigen Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West und wurde von 1958 bis 1961 baulich erweitert.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Truppenstandort 1993 aufgelöst.

Der nordischen Geschichte der Insel Usedom wurde mit den Wikinger-Lagern zu Pfingsten von 1995 bis 2000 in Peenemünde Rechnung getragen. Ein extra dazu gestalteter moderner Runenstein mit Runenzeichen fand seinen Platz später im Hafen. Der wuchtige Granitfindling trägt eine in Runen des jüngeren Futhark eingehauene Inschrift, die in Übersetzung folgendes beinhaltet: fusnan (= Insel Usedom) – jomsbork (= Jomsburg) – CMXCV – MCMXCV (995–1995). Die römischen Zahlen beziehen sich auf das 1000-jährige Landesjubiläum Mecklenburg-Vorpommerns, das 1995 begangen wurde.

Von 1945 bis 1952 bildete die Gemeinde, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Teil des Landkreises Usedom-Wollin, den Landkreis Usedom im Land Mecklenburg, welcher 1952 im Kreis Wolgast im Bezirk Rostock aufging. Die Gemeinde gehört seit 1990 zum Land Mecklenburg-Vorpommern und ab 1994 zum Landkreis Ostvorpommern, der 2011 im Landkreis Vorpommern-Greifswald aufging.

Gaatz (Wüstung)

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Gaatz wurde urkundlich 1693 als Holländerei Gartz erwähnt. Im Ortsverzeichnis von 1906 erscheint es als Gaatz. Der Name wird als Deichwerk, aber auch als nasses Feld gedeutet.[8]

Die Ortschaft lag südöstlich der Ortslage Peenemünde zwischen Kämmerersee und Wald. Wegen der Lage war dort nur Viehwirtschaft möglich, deshalb die alte Bezeichnung Holländerei.

Noch im Messtischblatt von 1920 wurde es als Vorwerk Gaatz eingezeichnet. Mit dem Bau der HVA wurde es nach 1936 aufgelöst und abgeräumt. Dort entstand im Zuge des Ausbaus der HVA ein Steuerstand für die nebenliegenden Erprobungstände bzw. Prüf- und Startanlagen der Aggregate A 4 (V2). In Richtung Peenestrom entstanden das Wehrmachtslager und die Peenebunker. Alle genannten Objekte um die Wüstung Gaatz herum waren mit Gleisen der Werkbahn der HVA verbunden.

Jarchow (Wüstung)

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Jarchow wurde als Ortsteil von Peenemünde 1926 genannt. Die Lage wurde nicht beschrieben.[8] Nördlich von Peenemünde (altes Dorf) lag der nur als Vorwerk Peenemünde im MTB (Messtischblatt) 1880 und 1920 bezeichnete Ort.

Ab 1936 wurde das ganze Gebiet einschließlich dieses Ortes vom Reich aufgekauft, die Einwohner umgesiedelt und die Bebauungen bis auf wenige Reste weitestgehend abgeräumt. Das gesamte Areal wurde für den Aufbau der Versuchsstelle Peenemünde a.U. und seiner Teilwerke eingedeicht und teilweise um ca. zwei Meter aufgespült. Viele Gebiete besonders im Bereich des jetzigen Flughafens waren vermoorte Wiesen und Brüche. Dort lag auch der Ort Jarchow, das ehemalige Vorwerk Peenemünde. Der Ort wurde beräumt und ebenfalls aufgespült. Eine Bebauung für die Versuchsstellen oder Zweigwerke fand dort aber nicht statt. Es ist heute eine Ödfläche südwestlich des Flugplatzes.

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung besteht aus sieben Mitgliedern und dem Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 74,1 % zu folgendem Ergebnis:[9]

Partei / Wählergruppe Stimmen Sitze
Wählergemeinschaft Peenemünde 60,96 % 4
Peenemünde aktiv Wählergruppe 39,04 % 3
Wappen von Peenemünde
Wappen von Peenemünde
Blasonierung: „Geteilt durch einen spickelförmig nach oben gebrochenen goldenen Faden; oben in Rot drei (1:2) goldene Kronen; unten in Blau ein goldener Fisch.“[10]
Wappenbegründung: In dem Wappen soll mit den drei Kronen an die Landung der schwedischen Flotte und den Beginn der schwedischen Herrschaft in Vorpommern erinnert werden. Der gebrochene Faden steht als Symbol für die Peenemündung in die Ostsee, der Fisch für die Fischwirtschaft als einer der traditionellen Erwerbszweige der Einwohner.

Das Wappen wurde von dem Wismarer Roland Bornschein gestaltet. Es wurde am 15. August 1996 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 109 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Die Gemeinde verfügt über keine amtlich genehmigte Flagge.[11]

Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE PEENEMÜNDE“.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Gustav-Adolf-Gedächtniskapelle Peenemünde

Geschichtsdenkmale

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  • Die gesamte Denkmallandschaft Peenemünde (ausgenommen die Sperrgebiete wg. Munitionsresten) ist ausgeschildert und mit Informationstafeln versehen.[12]
  • Kapelle Peenemünde: 1876 wurde auf dem Friedhof des damaligen Fischerdorfes Peenemünde eine Kapelle errichtet. Der oktogonale Zentralbau aus Backsteinfachwerk entstand nach Plänen von Friedrich Kräger. Nach dem Verfall des Gebäudes zu DDR-Zeiten wurde sie 1993 wiederaufgebaut. Neben ihrer Funktion als Kapelle dient sie heute als Gedenkstätte für die Opfer der NS-Zeit.[13]
  • Gedenkstein zum 300. Jahrestag der Landung der Schweden unter König Gustav II. Adolf im Dreißigjährigen Krieg (ursprünglich aufgestellt und eingeweiht am 26. Juni 1930 mitten im alten Fischerdorf Peenemünde, jetzt auf dem Friedhofsgelände vor der Kapelle)[14]
  • Gedenkstein zur Erinnerung an die erfolgreiche Flucht von Michail Petrowitsch Dewjatajew sowie neun weiteren sowjetischen KZ-Häftlingen mit einem Bombenflugzeug Heinkel He 111 vom Flugplatz Peenemünde am 8. Februar 1945 (ursprünglich aufgestellt am 7. Oktober 1968 in der Fliegerdienststelle Karlshagen, seit Ende der 1990er auf dem HTM-Gelände)
  • Findling zur Markierung der Abschußstelle der A4-Raketen im früheren Prüfstand VII (heute im Sperrgebiet), von wo aus am 3. Oktober 1942 der erste Schuss ins Weltall erfolgte
  • Zwischen Peenemünde und Karlshagen überquert eine zweikreisige 110-kV-Drehstrom-Freileitung die Peene, deren 75 Meter hohe Masten weit sichtbar sind. Diese Leitung wurde zu Beginn der 1950er Jahre gebaut, um den im Wärmekraftwerk Peenemünde erzeugten Strom, der nach Auflösung der Heeresversuchsanstalt Peenemünde zum größten Teil nicht mehr auf Usedom gebraucht wurde, effektiv zum Festland abzuführen. Später wurde von dieser Leitung eine Stichleitung zum Umspannwerk Karlshagen errichtet. Nach der Stilllegung des Kraftwerkes 1990 wurde die 110-kV-Freileitung vom Abzweig der Stichleitung nach Karlshagen zum Kraftwerk Peenemünde abgebaut, so dass die über die Peene führende 110-kV-Drehstromleitung nur noch das Umspannwerk Karlshagen speist.
Kraftwerk Peenemünde, heute Museum
Marschflugkörper Fieseler Fi 103 im Museum Peenemünde
Ballistische Rakete A4 im Museum Peenemünde
Hafen Peenemünde mit U-461
Bahnhof Peenemünde

Vom Festland aus ist Peenemünde direkt durch Personen-Fährbetrieb von Kröslin und Freest zu erreichen.

Peenemünde ist über die Bahnstrecke Zinnowitz–Peenemünde mit Zügen der DB Regio Nordost zu erreichen, welche die ehemalige Werkbahnstrecke (1943 abschnittsweise zweigleisig, später zurückgebaut) der Heeresversuchsanstalt befährt. An manchen Stellen sind noch Reste der Ausweich- und Bahnhofsgleise, einige Bahnsteige (z. B. beim Haltepunkt Trassenmoor und ca. 100 m nördlich des Haltepunktes Karlshagen) sowie Betonsockel der elektrischen Oberleitung zu erkennen.

Die Gemeinde ist Heimathafen des MS Adler Mönchgut, einem Passagierschiff der Fahrgast-Reederei Adler-Schiffe, die im Sommer im Liniendienst zwischen den Inseln Rügen und Usedom verkehrt.

Der Flugplatz Peenemünde ist Startpunkt für Inselrundflüge über Usedom. Er wird auch als Motorrad-Rennstrecke genutzt.

Persönlichkeiten

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Der DEFA-Spielfilm Die gefrorenen Blitze (Regie: János Veiczi, 1967), der sich mit der Heeresversuchsanstalt Peenemünde befasst, wurde zum Teil in Peenemünde gedreht.

  • Volkhard Bode, Gerhard Kaiser: Raketenspuren. Peenemünde 1936–2000. Eine historische Reportage. Links-Verlag, Berlin (5. Auflage) 2004, ISBN 3-86153-345-6.
  • Johannes Erichsen und Bernhard M. Hoppe (Hg.): Peenemünde. Mythos und Geschichte der Rakete. Katalog des Museums Peenemünde. Berlin 2004.
  • Martin Kaule: Peenemünde. Vom Raketenzentrum zur Denkmal-Landschaft. Ch. Links Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86153-764-9.
  • Bernd Kuhlmann: Peenemünde – Das Raketenzentrum und seine Werkbahn. GVE-Verlag Berlin (3. überarb. Auflage) 2012, ISBN 978-3-89218-100-2.
  • Thomas Stamm-Kuhlmann: Raketenrüstung und internationale Sicherheit von 1942 bis heute (= Historische Mitteilungen Im Auftrage der Ranke-Gesellschaft, Bd. 56). Wiesbaden 2004.
  • Lutz Mohr: Auf Wikingerspuren zwischen Bodden und Peene. In: Heimathefte für Mecklenburg-Vorpommern. Schriftenreihe: Geschichte, Kultur, Natur und Umwelt. Jg. 2, Heft 1, Schwerin 1992, S. 26–32.
  • Lutz Mohr: Der Gedenkstein für den Schwedenkönig Gustav II. Adolf (1594–1632) in Peenemünde/Insel Usedom und das historische Umfeld. In: Steinkreuzforschung (SKF). Studien zur deutschen und internationalen Flurdenkmalforschung. Hrsg. von Rainer H. Schmeissner, Reihe B (Sammelbände), Sammelband Nr. 23 (NF 8), Regensburg 1996, S. 90–101.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil II, Band 1, Anklam 1865, S. 463–4644 (Online).
360° Panorama im Peenemünder Hafen mit dem U-Boot U-461
Commons: Peenemünde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Peenemünde – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Rodgero Prümers: Pommersches Urkundenbuch. 2. Band, 2. Abteilung, 1278–1286, Theodor von der Nahmer, Stettin 1885, S. 475–476.
  3. Dirk Schleinert: Die Geschichte der Insel Usedom. Hinstorff, Rostock 2005, ISBN 3-356-01081-6, S. 73.
  4. Historisch-Technisches Museum Peenemünde (Hrsg.): Der Winkel welcher Peenemünde genannt : aus der Geschichte Peenemündes 1282-1945. Eigenverlag, Peenemünde 2007.
  5. Manfred Kanetzki: Angriffsziel Peenemünde: Die alliierten Bombenangriffe auf Peenemünde 1943–1944. MediaScript, Berlin 2021, ISBN 978-3-9814822-9-4, S. 13 ff.
  6. Philipp Aumann, Thomas Köhler: Vernichtender Fortschritt : Serienfertigung und Kriegseinsatz der Peenemünder „Vergeltungswaffen“. Historisch-Technisches Museum Peenemünde, Ch. Links Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-96289-030-8, S. 20.
  7. Historisch-Technisches Museum Peenemünde (Hrsg.): Wunder mit Kalkül. Die Peenemünder Fernwaffenprojekte als Teil des deutschen Rüstungssystems . Ch.Links Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-86153-926-1, S. 135ff.
  8. a b Manfred Niemeyer: Ostvorpommern I. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 1: Usedom. (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 1), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S. 13 ff.
  9. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019. (PDF; 539 kB).
  10. Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge produktionsbüro TINUS, Schwerin 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 370.
  11. a b Hauptsatzung der Gemeinde Peenemünde. Amt Usedom-Nord, 30. Dezember 2019, abgerufen am 16. April 2024.
  12. https://museum-peenemuende.de/das-museum/die-denkmal-landschaft/
  13. https://museum-peenemuende.de/zeitreise/kapelle/
  14. https://museum-peenemuende.de/zeitreise/gustav-ii-adolf/
  15. Maritim Museum Peenemünde (Memento vom 23. Januar 2013 im Internet Archive), Kulturportal MV
  16. https://tarantul-peenemuende.de/ Museumsschiff "Hans Beimler" Peenemünde
  17. http://www.marinemuseum-peenemünde.de/ Marine- und Flugplatzmuseum Peenemünde
  18. http://www.usedom-spielzeugmuseum.de/ Spielzeugmuseum Usedom