Peter Moser (Diplomat) – Wikipedia
Peter Moser (* 28. Juni 1941 in Wien[1]) ist ein österreichischer Diplomat. Er war unter anderem Botschafter in der Republik Korea, den Vereinigten Staaten von Amerika und Japan sowie Sektionsleiter im österreichischen Außenministerium.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Peter Moser wuchs im Wiener Stadtteil Erdberg als Einzelkind auf. Sein Vater Johann Moser arbeitete als Zuschneider in einer Kleiderfabrik und fiel 1943[1] als Wehrmachtssoldat, seine Mutter Anna war Hausfrau. Moser besuchte in Wien das humanistische Gymnasium Kundmanngasse. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien[2] und wurde zum Dr. jur. promoviert. Nach seinem Präsenzdienst beim Österreichischen Bundesheer studierte er von 1965[1] bis 1966 an der Diplomatischen Akademie Wien und schrieb seine Diplomarbeit über „Die Frage der Vertretung Chinas in den Vereinten Nationen“.
1967 trat er in den auswärtigen Dienst ein.[2] Seine erste Auslandsverwendung hatte er von 1969 bis 1972 als Botschaftssekretär im indischen Neu-Delhi. In Sofia (Bulgarien) war er von 1972 bis 1976 Geschäftsträger und stellvertretender Botschafter.[2] In Wien war er von 1976 bis 1979 im Kabinett des Außenministers und in der Personalabteilung tätig.[2] 1979 wurde er Generalkonsul in Los Angeles.[1] Von dort wechselte er 1985 als erster residenter Botschafter nach Seoul (Republik Korea).[2]
Nach seiner Rückkehr nach Wien hatte er verschiedene leitende Verwaltungspositionen inne;[2] er leitete von 1990 bis 1993 die Besoldungs- und Personalabteilungen, anschließend die Administrative und Personalsektion, wobei seine Aufgabe die Reformen der Infrastruktur des Außenministeriums war. So wurde 1999 das dienstrechtliche Statut für den auswärtigen Dienst (Bundesgesetz über die Aufgaben und Organisation des auswärtigen Dienstes) geschaffen.
Moser war ab 1999 für vier Jahre Botschafter Österreichs in den Vereinigten Staaten von Amerika in Washington[2] und auf den Bahamas sowie bei der Organisation Amerikanischer Staaten. Seine letzte Station war die des Botschafters in Tokio von 2003 bis 2006.[2] Im Jahr 2007 ging er in den Ruhestand.
Von 2009 bis 2010 lehrte Moser als Gastprofessor an der University New Orleans.[3]
Moser ist mit Elisabeth Moser-Kahr verheiratet[4] und Vater zweier Söhne.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1976: Ehrenzeichen des jordanischen Unabhängigkeitsordens, 3. Klasse
- 1976: Commendador de la Orden del Mérito Civil, Spanien
- 1989: Order of Diplomatic Service Merit, Gwanghwa Medal 1st Class, Republic of Korea
- 2001: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- 2006: Grand Cordon of the Order of the Rising Sun, Japan
- 2008: Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
- Aufnahme in die „Hall of Fame“ der Absolventen der Diplomatischen Akademie Wien
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bewegte Zeiten. 40 Jahre im auswärtigen Dienst. Studienverlag, Innsbruck/ Wien/ Bozen 2011, ISBN 978-3-7065-5091-8.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Moser. In: Franz Cede, Christian Posl (Hrsg.): Diplomaten im Gespräch. Jan Sramek Verlag, Wien 2020, ISBN 978-3-7097-0268-0, S. 167–192.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Video: Austrian Ambassador Peter Moser Rede von Peter Moser beim National Press Club Washington D.C. am 11. Februar 2000. (englisch)
- Philip Shenon: Diplomat Picks Up the Pieces of Austrian Broken Image In: The New York Times. 14. Februar 2000.
- Chat mit Ex-Botschafter Peter Moser: In den USA sind Verschwörungstheorien Folklore. In: Der Standard. 9. September 2011.
- Peter Moser: Mutual Understanding, Respect and True Friendship. In: Ambassadors Remember, New Austrian Information vom 13. Oktober 2013.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Philip Shenon: Public Lives; Diplomat Picks Up the Pieces of Austria's Broken Image. In: The New York Times. 14. Februar 2000, ISSN 0362-4331 (englisch, nytimes.com [abgerufen am 15. Februar 2022]).
- ↑ a b c d e f g h The University of New Orleans, Center Austria: Annual Marshall Plan Lecture: Ambassador Peter Moser. Abgerufen am 15. Februar 2022 (englisch).
- ↑ First Austrian Ambassador to Hold Marshall Chair in New Orleans Austrian Press & Information Service in the United States Embassy of Austria, abgerufen am 15. Februar 2022.
- ↑ Barry Leonard: Diplomatic List: Foreign Diplomatic Staffs in the U.S., 2000. DIANE Publishing, 2000, ISBN 0-7881-8997-2 (google.de [abgerufen am 15. Februar 2022]).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Österreichischer Botschafter in Seoul 1985–1989 | Felix Mikl | |
Helmut Türk | Österreichischer Botschafter in Washington 1999–2003 | Eva Nowotny |
Hans Dietmar Schweisgut | Österreichischer Botschafter in Tokio 2003–2006 | Jutta Stefan-Bastl |
Personendaten | |
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NAME | Moser, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Diplomat |
GEBURTSDATUM | 28. Juni 1941 |
GEBURTSORT | Wien |