Petre Ivănescu – Wikipedia

Petre Ivănescu
Petre Ivănescu am 1. Juni 2009
Spielerinformationen
Geburtstag 15. April 1936
Geburtsort Bukarest, Rumänien
Staatsbürgerschaft Rumäne rumänisch
Deutscher deutsch
Sterbedatum 1. April 2022
Sterbeort Essen, Deutschland
Körpergröße 1,86 m
Spielposition Rückraum Mitte
Wurfhand rechts
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
1954–1956 Rumänien 1952 RAT Bukarest
1956–1967 Rumänien 1952 Dinamo Bukarest
1967–1972 Deutschland Bundesrepublik Phönix Essen
1972–1974 Deutschland Bundesrepublik Brühler TV
Nationalmannschaft
  Spiele (Tore)
Rumänien 1952 Rumänien 89 (225)
Stationen als Trainer
von – bis Station
1974–1976 Deutschland Bundesrepublik TUSEM Essen
1976–1978 Deutschland Bundesrepublik TV Oppum
1979–1983 Deutschland VfL Gummersbach
1983–1986 Deutschland TUSEM Essen
1986–1988 Deutschland TSV Bayer Dormagen
1987–1989 Deutschland Deutschland
1988–1990 Deutschland TV Niederwürzbach
1990–1993 Deutschland TUSEM Essen
1994–1995 Deutschland OSC Rheinhausen
2/2002–6/2002 Deutschland VfL Gummersbach
2003–2005 Rumänien Rumänien

Petre Ivănescu (* 15. April 1936 in Bukarest; † 1. April 2022 in Essen, Deutschland) war ein rumänischer Handballspieler und -trainer. Ab 1988 besaß er die deutsche Staatsbürgerschaft.[1] Er wurde als Spieler 1961 und 1964 Weltmeister und als Trainer 1987 und 1988 Handballtrainer des Jahres in Deutschland.

Ivănescu spielte zu seiner aktiven Zeit beim rumänischen Handballverein Dinamo Bukarest, mit dem er siebenmal die Meisterschaft und 1965 den Europapokal der Landesmeister gewann. Für die rumänische Nationalmannschaft absolvierte er 89 Länderspiele und triumphierte bei der Weltmeisterschaft 1961 und der Weltmeisterschaft 1964. Bei der Weltmeisterschaft 1961 wurde Ivănescu gemeinsam mit Zdeněk Rada (beide 24 Tore) Torschützenkönig.[2] 1967 kam er nach Deutschland, wo er als Spieler und Trainer aktiv war.[3]

Seine größten Erfolge als Trainer feierte Ivănescu beim VfL Gummersbach, mit dem er zwischen 1979 und 1983 den IHF-Pokal (1982), den Europapokal der Landesmeister (1983), die Europameisterschaft für Vereinsmannschaften (1983) und jeweils zweimal die Meisterschaft und den DHB-Pokal (1982, 1983) gewann. Im Februar 2002 kehrte Ivănescu für wenige Monate nochmals zum abstiegsgefährdeten VfL zurück.[4]

Weitere Erfolge feierte Ivănescu mit TUSEM Essen, den er von 1974 bis 1976, 1983 bis 1986 und 1990 bis 1993 trainierte. Unter seiner Leitung gewann TUSEM 1986 die Meisterschaft und 1990 und 1991 den DHB-Pokal. Die Vereine SC Phönix Essen (1967 bis 1972), TSV Bayer Dormagen (1986 bis 1988), TV Niederwürzbach (1988 bis 1990) und OSC Rheinhausen (Januar 1994 bis Juni 1995)[5] führte er allesamt in die Bundesliga. Außerdem trainierte Ivănescu die Vereinsmannschaften Brühler TV (1972 bis 1974) und TV Oppum (1976 bis 1978).

Von 1987 bis 1989 trainierte Ivănescu die deutsche Männer-Handballnationalmannschaft, mit der er allerdings in die C-Gruppe abstieg.[6] 2003 übernahm er das Traineramt der rumänischen Nationalmannschaft, die er bis 2005 trainierte.

Diplomsportlehrer Ivănescu, der am Helmholtz-Gymnasium in Essen beschäftigt war[7], ehe er sich für die Aufgabe als deutscher Nationaltrainer freistellen ließ, wurde als Handball-„Besessener“ eingeschätzt. Das Hamburger Abendblatt schrieb im Januar 1989 über ihn: „Er will den Erfolg um jeden Preis, Niederlagen sind ihm ein persönliches Greuel. Sein Motto: ‚Wenn ich arbeite, lache ich nicht.‘ Er arbeitet immer.“ Andreas Thiel nannte ihn einen „ganz harten Hund“.[1]

Ivănescu hatte mit seiner Frau Dana zwei Kinder.[1] Er starb am 1. April 2022 in Essen im Alter von 85 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.[8]

VfL Gummersbach

TUSEM Essen

TSV Bayer Dormagen

TV Niederwürzbach

OSC Rheinhausen

Als Bundestrainer

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Menschlich gesehen. Konflikte fabrizieren. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 23. Januar 1989, abgerufen am 19. Juli 2022.
  2. [1] Alle Handballweltmeister
  3. Kirsten Simon: Rebell und Regimegegner: Trainer-Legende Ivanescu wird 80. In: derwesten.de. WAZ, 14. April 2016, abgerufen am 16. Juni 2016.
  4. "Niemals geht man so ganz" – 14.000 verabschiedeten Petre Ivanescu in der Arena. Oberberg-Aktuell.de vom 20. Mai 2002
  5. OSC Historie – Trainer (Memento vom 25. Dezember 2013 im Internet Archive)
  6. Ivănescu kehrt rumänischem Verband den Rücken
  7. waz.de: Der liebenswerte Schleifer Petre Ivanescu wird 80, abgerufen am 16. Mai 2023
  8. Frank Schneller: Handball-Legende Petre Ivanescu verstorben. Nachruf auf handball-world.news, 2. April 2022, abgerufen am 2. April 2022.