Pfälzisches Wörterbuch – Wikipedia

Das Pfälzische Wörterbuch ist ein großlandschaftliches Dialektwörterbuch für das Gebiet der Pfalz sowie exemplarisch die pfälzisch geprägten Siedlungsdialekte in Südost- und Osteuropa (Batschka, Banat, Galizien, Bukowina, Schwarzmeergebiet) sowie in Nordamerika (Pennsylvania).

Das Pfälzische Wörterbuch ist ein Wörterbuch für den wissenschaftlichen Gebrauch und für den interessierten Laien. Es ist vorwiegend synchron orientiert (Stand der Mundarten Ende des 19. und erste Hälfte des 20. Jahrhunderts), beinhaltet in Auswahl jedoch auch historische Belege aus archivalischen Quellen (Urkunden, Güterverzeichnisse, Weistümer, Inventarien usw.). Erfasst wird der Gesamtwortschatz der pfälzischen Basisdialekte sowie örtliche Umgangssprachen und koareale Soziolekte (Handwerker-, Händler-, Gaunersprachen u. a.). Die Namenüberlieferung (Personen-, Orts- und Flurnamen) wird nur fragmentarisch dokumentiert.

Benachbarte großlandschaftliche Wörterbücher sind nach Nordwesten das Rheinische Wörterbuch, nach Nordosten das Südhessische Wörterbuch, nach Osten das Badische Wörterbuch, nach Süden das Wörterbuch der elsässischen Mundarten und nach Südwesten das Wörterbuch der deutsch-lothringischen Mundarten.

Die Materialien können weiterhin im Pfälzischen Wörterbuch-Archiv, Benzinoring 6, 67657 Kaiserslautern, eingesehen werden.

In dem Projekt „Wörterbuchnetz“, das im „Kompetenzzentrums für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften“ an der Universität Trier entsteht, wurde eine Online-Version des Pfälzischen Wörterbuchs erstellt, die mit anderen Wörterbüchern vernetzt ist.

Im Anschluss an das vollendete sechsbändige Werk wurde von Rudolf Post im Jahre 2000 noch das einbändige Kleine Pfälzische Wörterbuch herausgegeben, das „einen Überblick über wichtige interessante Wörter im Pfälzischen“ bietet.

Die Materialsammlung beruht auf indirekten Fragebogenerhebungen mit großer Belegdichte (ca. 60 bis 70 %), daneben auf ausführlichen Befragungen freiwilliger Sammler zu umfangreichen Themenkomplexen (ca. 10 % Belegdichte), Fragestellung meist onomasiologisch, Antworten in Laientranskription; daneben auf viel Spontanmaterial freiwilliger Sammler. Zwischen 1955 und 1966 gab es Felderhebungen mit Tonband (ca. 5 % Belegdichte). Zusätzlich Exzerption aus schriftlichen Quellen (wissenschaftliche Monographien, Ortswörterbücher, Mundartliteratur u. a.) ergänzte die Sammlung. Die Materialbasis umfasste einen Zettelkatalog von ca. 1,5 Millionen Zetteln.

  • Band 1 (A – C) 1968
  • Band 2 (D – F) 1975
  • Band 3 (G – J) 1980
  • Band 4 (K – M) 1986
  • Band 5 (L – Schw) 1993
  • Band 6 (Se – Z) 1997
  • Beiheft (Quellenverzeichnis, Register u. a.) 1998.
  • Vorwort zum Pfälzischen Wörterbuch, Band 1, S. VII–XVII.
  • Julius Krämer: Pfälzisches Wörterbuch. In: Dialektlexikographie. Berichte über Stand und Methoden deutscher Dialektwörterbücher. Festgabe für Luise Berthold zum 85. Geburtstag. Hrsg. von H. Friebertshäuser (= ZDL. Beihefte N. F. 17). Wiesbaden 1976, S. 69–78.
  • Rudolf Post: Pfälzisch. Einführung in eine Sprachlandschaft. 2. Auflage. Landau 1992, S. 219–238.