Pfister – Wikipedia
Pfister (althochdeutsch pfistur, pfistur; aus lateinisch pistor) ist eine früher vor allem im südlichen deutschen Sprachraum vorkommende Bezeichnung für Bäcker. Der heutige Familienname wurde – ebenso wie Pfisterer – aus dieser Berufsbezeichnung gebildet.
Charakteristisch und unterscheidend vom Bäckereihandwerk ist im Mittelalter das zunftübergreifende Element: Die Pfisterei (althochdeutsch pfistrîna, pfistrîn, pfistira, mittelhochdeutsch pfistrîne, pfisterîe, pfistrî, pfister ‚Bäckerei‘, besonders einer Communität, eines Klosters, Hofes usw.) war oft die Verbindung einer Mühle mit einer Bäckerei, was man noch heute am häufig vorkommenden Gaststättennamen „Pfistermühle“ erkennen kann. Der Pfister war zudem Getreidehändler und somit zwei Zünften und einer Gilde zugeordnet.
Unternehmen und Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hofpfisterei, ein aus der herzoglich-wittelsbachischen Pfisterei mit Pfistermühle in München hervorgegangenes Filialunternehmen (siehe auch: Pfisterstraße und Pfisterbach).
- Gesellschaft zu Pfistern, bildet in der Stadt Bern eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
- Pfister-Mühle (Berchtesgaden), ein erstmals 1386 erwähntes, historisches Bauwerk in Berchtesgaden, das bis 1970 als Getreidemühle oder/und Bäckerei in Betrieb war.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfister. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden, 1854–1960. S. Hirzel, Leipzig (woerterbuchnetz.de).
- Pfister. In: Schweizerdeutsches Wörterbuch, Band V, Spalte 1193 ff.; mit Ableitungen und Zusammensetzungen.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfisters Mühle, eine Erzählung von Wilhelm Raabe aus dem Jahr 1884.