Phil Regan – Wikipedia

Philip „Phil“ Joseph Christopher Aloysius Regan (* 28. Mai 1906 in Brooklyn, New York; † 11. Februar 1996 in Santa Barbara, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Sänger und Schauspieler.

Leben und Karriere

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Phil Regan war das jüngste von fünf Kindern irischer Einwanderer und wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Brooklyn auf.[1] Er arbeitete zunächst als Polizist in New York, ehe er eine hauptberufliche Karriere als Sänger und Schauspieler begann. Sein Nachruf in der Los Angeles Times nennt als Regans Durchbruch, dass er mit seiner Tenorstimme einen Talentwettbewerb gewonnen habe. Dieser Sieg habe ihm den Weg zu einem Gastauftritt in der damals sehr populären Radioshow des Komiker-Ehepaares George Burns und Gracie Allen geebnet.[2] Ein Artikel aus dem Jahr 1938 erwähnt, dass der damals angesehene Gesangslehrer John Hutchins ihn außerdem gefördert habe.[3] Regans Spitzname wurde, in Bezug auf seinen früheren Beruf, the singing cop („der singende Polizist“).[4]

Regan erlangte in den 1930er- und 1940er-Jahren größere Popularität als Sänger und Schauspieler. Er absolvierte Auftritte in einigen der populärsten Radioprogramme der USA und arbeitete mehrfach mit Bandleader Guy Lombardo und dessen Orchester.[5] Der als gutaussehend geltende Tenorsänger war insbesondere auf Liebeslieder spezialisiert. Ab 1933 kam er als Schauspieler zu ersten Nebenrollen in Hollywood, unter anderem bei Warner Brothers im Busby-Berkeley-Musicalfilm Broadway-Show. Sein Filmerfolg vergrößerte sich nach seinem Wechsel zu Republic Pictures, wo er in Komödien oder Musicals wie Manhattan Merry-Go-Round (1937) oder She Married a Cop (1939) Hauptrollen innehatte. In den 1940er-Jahren drehte er mehrfach für das auf B-Movies spezialisierte Studio Monogram Pictures.[6] Regans letzter Filmauftritt erfolgte im Jahr 1950 in dem MGM-Musicalfilm Drei kleine Worte, in dem er sich an der Seite von Fred Astaire selbst darstellte.

Im Verlaufe der 1950er-Jahre zog sich Regan weitgehend aus dem Showgeschäft zurück und begann eine Zweitkarriere in der Öffentlichkeitsarbeit. Er repräsentierte hierbei Kunden wie die Anheuser-Busch Companies und die United Steelworkers. Durch Investitionen in Ölprojekten in Texas wurde er in dieser Zeit endgültig ein vermögender Mann.[7] 1973 wurde Regan aufgrund der versuchten Bestechung eines gewählten Beamten in einer Grundstücksangelegenheit zu einer Haftstrafe verurteilt. Viele seiner Freunde wie der ehemalige kalifornische Gouverneur Pat Brown setzten sich für eine Milderung der Haftstrafe ein. Nach einem Jahr Haft wurde Regan vom Gouverneur Jerry Brown, Pat Browns Sohn, begnadigt.[8][9]

Phil Regan war politisch stets engagiert und unterstützte bis in die 1960er-Jahre die Demokratische Partei, zunächst mit seiner Popularität als Sänger, später mit seinen Kontakten in der Öffentlichkeitsarbeit.[10] Bei mehreren Parteitagen der Demokratischen Partei sang er deren inoffizielle Parteihymne Happy Days Are Here Again[11] und bei der zweiten Amtseinführung von Harry S. Truman im Jahr 1949 trug er die amerikanische Nationalhymne vor, was er später als den größten Moment seines Lebens bezeichnete. Ab den 1960er-Jahren unterstützte Regan die Republikanische Partei, offenbar vor allem aufgrund seiner persönlichen Freundschaft zu Ronald Reagan.[12]

Mit seiner Ehefrau Josephine Dwyer war er von 1924 bis zu ihrem Tod 1994 verheiratet, das Paar hatte vier Kinder. Weiterhin hinterließ er zum Zeitpunkt seines Todes im Februar 1996 18 Enkel, 29 Urenkel und drei Ururenkel.[13][14]

Commons: Phil Regan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ben Hellwarth, New York Times Regional Newspapers: Phil Regan, 89, Entertainer Known as 'The Singing Cop'. In: The New York Times. 14. Februar 1996, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. September 2023]).
  2. L. A. Times Archives: Philip Regan; 'Singing Cop' of '40s Radio. 13. Februar 1996, abgerufen am 12. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  3. Article clipped from The Brooklyn Daily Eagle. In: The Brooklyn Daily Eagle. Brooklyn, New York 23. Januar 1938, S. 34 (newspapers.com [abgerufen am 12. September 2023]).
  4. Phil Regan (Memento vom 14. Februar 2024 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch, automatisch archiviert)
  5. Article clipped from Reading Times. In: Reading Times. Reading, Pennsylvania 15. November 1937, S. 9 (newspapers.com [abgerufen am 12. September 2023]).
  6. Phil Regan (Memento vom 14. Februar 2024 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch, automatisch archiviert)
  7. Ben Hellwarth, New York Times Regional Newspapers: Phil Regan, 89, Entertainer Known as 'The Singing Cop'. In: The New York Times. 14. Februar 1996, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. September 2023]).
  8. Renee Brown: The sordid story of one of the desert's early political operatives, Phil Regan. Abgerufen am 12. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  9. Phil Regan, Retired Singer, Is Sentenced for Bribery. In: The New York Times. 30. August 1973, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. September 2023]).
  10. Renee Brown: The sordid story of one of the desert's early political operatives, Phil Regan. Abgerufen am 12. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  11. Phil Regan, Retired Singer, Is Sentenced for Bribery. In: The New York Times. 30. August 1973, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. September 2023]).
  12. Renee Brown: The sordid story of one of the desert's early political operatives, Phil Regan. Abgerufen am 12. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  13. Phil Regan - Biografie. Abgerufen am 12. September 2023 (deutsch).
  14. Ben Hellwarth, New York Times Regional Newspapers: Phil Regan, 89, Entertainer Known as 'The Singing Cop'. In: The New York Times. 14. Februar 1996, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. September 2023]).