Philip Aaberg – Wikipedia

Philip Aaberg (auch: Phil Aaberg; * 8. April 1949 in Havre, Montana) ist ein US-amerikanischer Pianist und Komponist.

Philip Aabergs Mutter ist Helen Ann Aaberg.[1] Er wuchs in Chester, Montana, auf. Dort arbeitete seine Mutter auf dem Postamt.[2] Philip spielte dort schon in jungen Jahren Klavier. Ersten Klavierunterricht erhielt er mit vier Jahren. Seinen ersten Auftritt als Pianist hatte er mit sieben Jahren. Mit vierzehn spielte er Schlagzeug und Orgel in einer Rock-’n’-Roll-Band, die er gemeinsam mit seinem Bruder auf der Highschool gegründet hatte. Er spielte Baritonhorn und Tuba in der Chester Highschool Band. Mit fünfzehn nahm er Klavierunterricht am Whitworth College in Spokane, Washington bei Margaret Saunders Ott (1920–2010), einer Absolventin der Juilliard School of Music und Leiterin des Fachbereichs Klavier des Colleges. Für Aaberg bedeutete dies zweimal im Monat eine zwölfstündige Zugfahrt einfach.[1][3][4] Zuvor hatte er Unterricht bei Ruth Lucke in Havre.[1] Seine ersten Konzerte als Klaviersolist mit großem Orchester gab er im Alter von sechzehn Jahren. Er spielte mit Orchestern in Spokane, Bozeman und Billings.[3][4][5] 1967 erhielt er den Young Artist Award der Billings Symphony Society.[6] Die High School schloss er 1967 ab.[7] Seine musikalischen Fähigkeiten verschafften ihm 1967 eine Leonard Bernstein Scholarship [Stipendium] an der Harvard University, das er mit einem Bachelor of Arts abschloss.[2] 1971 nahm er am Marlboro Music Festival teil, bei dem Rudolf Serkin als musikalischer Direktor fungierte.[2][8] Danach lebte er in Des Moines und studierte dort an der Drake University Klavier bei Kenneth Drake.[9] Darauf ging er nach Kalifornien und spielte Rock- und Popmusik ein. Er war Keyboarder der The Elvin Bishop Band und ging mit Peter Gabriel auf Tournee.[3] Mit Kenny Rogers, Vince Gill und The Doobie Brothers machte er Schallplattenaufnahmen und spielte mit John Hiatt, Vinnie Colaiuta und weiteren bekannten Künstlern.[3][10] Bis 1985 hatte er an über 40 Alben als Keyboarder mitgewirkt.[2] 1985 begann er ernsthaft mit der Komposition eigener Musik und er unterschrieb einen Vertrag mit Windham Hill Records. Seine Plattenkarriere begann 1985 mit dem Album High Plains, erschienen bei Windham Hill Records, mit Solo- und Ensembleaufnahmen. Das Album erhielt sehr gute Kritiken und verschaffte ihm internationale Anerkennung.[3] Aaberg spielte mit dem Boston Pops Orchestra, nahm beim Marlboro Chamber Music Festival teil, spielte Erstaufführungen zeitgenössischer Werke mit dem Paul Dresher Ensemble und spielte mehr als 200 Alben für die Serie All-American Jazz für PBS ein. Dies brachte ihm 2008 eine Emmy-Nominierung ein. 2008 erhielt er auch für den Soundtrack zum von Montana PBS produzierten Film Class C: The Only Game in Town eine Emmy-Nominierung.[3]

Seit 2000 produziert Aaberg seine Platten unter dem eigenen Label Sweetgrass Music, das er mit seiner Frau Patty gründete. Sein Soloalbum Live from Montana wurde 2001 für einen Grammy in der Kategorie Best New Age Album nominiert.[3][11] Aaberg beherrscht verschiedenste Musikstile wie Rock, New-Age, Boogie-Woogie, Blues und Jazz bis hin zur Klassik und hat in allen Bereichen von Musikkritikern gelobte, teilweise preisgekrönte Platten eingespielt. Inzwischen liegt sein Schwerpunkt bei kammermusikalischem Jazz.

Seit 2002 lebte er mit seiner Frau und seinem Sohn Jake wieder in Chester. Hier betrieben sie das The Great Northern Bed & Breakfast.[12] Aaberg erhielt den Governor's Award for the Arts und einen Montana Arts Council Innovator Award. Am 14. Dezember 2012 verlieh ihm die Montana State University die Ehrendoktorwürde.[3] Nach 14 Jahren in Chester zog Aaberg 2017 mit seiner Familie nach Helena (Montana).[12]

  • High Plains (1985) – Piano solo. Es ist Philip Aabergs erstes Soloalbum und wurde im Oktober 1985 beim Label Windham Hill Records veröffentlicht. Es ist eine Liveaufnahme. Die Stücke sind alle von Aaberg komponiert und von der Natur seiner Heimat Montana inspiriert.[13] Es ist eine Mischung verschiedener Musikstile wie Blues, Jazz, Klassische Musik und Rock ’n’ Roll.[2]
  • Out Of The Frame (1988) – Piano solo und Ensemble. Das Album wurde im März 1988 bei Windham Hill Records veröffentlicht. Sieben der Nummern spielte Aaberg solistisch am Klavier. Bei den anderen Nummern wurde er von verschiedenen Instrumentalisten unterstützt. So wirken Darol Anger, Kenneth Nash, Brian MacLeod (1952–1992), Michael Hedges, Mike Marshall, David Abel und die Sängerin Barbara Higbie (* 1958) mit.
  • Upright (1989) – Piano solo und Rock Ensemble
  • Meridian (1991) – Piano solo
  • Cinema (1992) – Piano solo
  • Christmas (2000) – Piano solo
  • Field Notes (2000) – Piano solo
  • Live from Montana (2002) – Piano solo
  • Blue West (2005) – Piano solo
  • High Plains Christmas (2013) – Piano solo
  • Versatile (2017) – Piano solo[14][15]

Mit anderen Künstlern

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • The Shape Of The Land (1986) – mit den Gitarristen Michael Hedges und William Ackerman. Soundtrack zum japanischen Film Uemura Naomi monogatari (deutsch: Verschollen im Schnee)[16]
  • Morning Walk (1987) – als Mitglied der Gruppe Metamora
  • Meridian (1990) – in Zusammenarbeit mit Bernie Krause
  • A Wild Christmas (1995) – in Zusammenarbeit mit Bernie Krause
  • A Christmas Heritage (1998) – als Mitglied der Gruppe New Grange
  • New Grange (1999) – als Mitglied der Gruppe New Grange
  • Tasting The Wine Country (2001) – als Mitglied des Mike Marshall Quintet
  • The Romantic Music of Eric Funk (2001) – Latvian National Symphony Orchestra, Terje Mikkelsen (Leitung), Philip Aaberg (Klavier)
  • Beyond Spirit Tailings (2005) – in Zusammenarbeit mit Ellen Baumler
  • CrossTime (2008) – in Zusammenarbeit mit Darol Anger
  • Three Part Inventions – Improvisations on Bach (2009) – in Zusammenarbeit mit Eugene Friesen und Tracy Silverman
  • Montana Wild Cats (2013) – Jack Walrath, Philip Aaberg und Kelly Roberti

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Distance not problem Youth likes his music. In: The Missoulian. Missoula, Montana 8. Dezember 1966, S. 7 (englisch, newspapers.com [abgerufen am 24. Juli 2018]).
  2. a b c d e Jaqueline Johnson: Montana is home to Windham Recording Artist. In: The Billings Gazette. Billings 15. November 1985, S. 41 (englisch, newspapers.com [abgerufen am 24. Juli 2018]).
  3. a b c d e f g h MSU to award honorary doctorate to composer, musician Philip Aaberg at December commencement. Montana State University, 2. Dezember 2013, abgerufen am 26. Oktober 2017 (englisch).
  4. a b Solist in Bozeman Concert. In: The Montana Standard. Buttle, Montana 6. Dezember 1966, S. 5 (englisch, newspapers.com [abgerufen am 24. Juli 2018]).
  5. Darol & Phil Aaberg. In: darolanger.com. Archiviert vom Original am 10. Februar 2012; abgerufen am 5. Februar 2012 (englisch).
  6. Senia C. Hart: Young Talent Highlights Concert. In: The Billings Gazette. Billings, Montana 24. April 1967, S. 15 (englisch, newspapers.com [abgerufen am 24. Juli 2018]).
  7. Aus dem Begleittext zur CD „Live from Montana“
  8. Samuel L. Singer: Naegele visited, stayer 21 years at Marlboro. In: The Philadelphia Inquirer. Philadelphia 31. Oktober 1971, S. 121 (englisch, newspapers.com [abgerufen am 24. Juli 2018]).
  9. Symphon's Guest Artist. In: The Billings Gazette. Billings, Montana 29. April 1973 (englisch, newspapers.com [abgerufen am 24. Juli 2018]).
  10. Philip Aaberg: pianist & composer. Sweetgrass Music, abgerufen am 14. Dezember 2009 (englisch).
  11. Philipp Aaberg. In: Grammy Awards. Recording Academy, abgerufen am 26. Oktober 2017 (englisch).
  12. a b Aabergs' businesses are for sale in Chester. In: Great Falls Tribune. (englisch, greatfallstribune.com [abgerufen am 4. Dezember 2017]).
  13. Chester pianist's return to play Jazz Society Concert coincides with album release. In: Great Falls Tribune. Great Falls 10. November 1985, S. 9 (englisch, newspapers.com [abgerufen am 4. August 2018]).
  14. Marga Lincoln for the Independent Record: Philip Aaberg holds “Versatile” CD launch party hosted by Helena Symphony. In: Helena Independent Record. (helenair.com [abgerufen am 4. Dezember 2017]).
  15. Versatile. In: Sweetgrass Music. 10. Oktober 2017 (englisch, sweetgrassmusic.com [abgerufen am 4. Dezember 2017]).
  16. Jill Warren: Philip Aaberg scores Japanese film. In: The Indianapolis Star. Indianapolis 15. Februar 1987, S. 95 (englisch, newspapers.com [abgerufen am 24. Juli 2018]).