Pierre Michon – Wikipedia

Pierre Michon (2007)

Pierre Michon (geboren 28. März 1945 in Châtelus-le-Marcheix, Département Creuse) ist ein französischer Schriftsteller.

Michon wurde in Les Cards geboren, einem Weiler bei Châtelus-le-Marcheix. Seine Mutter war Lehrerin, der Vater verließ die Familie, als Pierre zwei Jahre alt war. Seine Großeltern mütterlicherseits, die ihn dort aufzogen, sprachen Patois.[1] Michon begann das Literaturstudium an der Universität Clermont-Ferrand und schrieb an einer Magisterarbeit über das Theater von Antonin Artaud. Das Studium setzte er mit Unterbrechungen in Paris am Institut national des langues et civilisations orientales fort, ohne zu einem akademischen Abschluss zu kommen, einen festen Beruf hat er nie ausgeübt.[2]

Seine erste literarische Veröffentlichung war 1983 ein Beitrag für die Zeitschrift Oracl.[3] Für seinen ersten Roman Vies minuscules erhielt er 1984 den Prix France Culture. Er wurde 2002 für Corps du roi mit dem Prix Décembre und 2009 für Les onze mit dem Grand Prix du Roman der Académie française ausgezeichnet. 2010 erhielt er in Deutschland den Petrarca-Preis, 2019 wurde ihm der tschechische Franz-Kafka-Preis zuerkannt.

Im Jahr 2023 veröffentlicht Michon eine erweiterte Fassung des Romans Die Grande Beune unter dem Titel Les Deux Beune, in dem er das zwanghafte Begehrens eines jungen Lehrers nach Yvonne in einer Welt vorzeitlicher Höhlen der Dordogne weiterführt.[4]

Michon lebt und arbeitet in Nantes.

Werke in deutscher Übersetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Patrick Crowley: Pierre Michon: the afterlife of names. Peter Lang, Bern 2007, ISBN 978-3-03910-744-5
  • Tilman Krause: Regen, Grauen, Höllenkreise. Von großer elementarer Wucht: Der französische Erzähler Pierre Michon ist zu entdecken. In: Die Welt, 6. August 2011 (Rezension Die Grande Beune)
  • Wolfgang Matz: Erde, Himmel. Laudatio auf Pierre Michon zum Petrarca-Preis. In: Manuskripte, 189–190, Graz 2010, S. 358–362.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Patrick Crowley: Pierre Michon: the afterlife of names. S. 21 f.
  2. Jürg Altwegg: Schreiben heißt beten. In: FAZ, 28. März 2015, S. 14
  3. Un voyage en Egypte. siehe: Patrick Crowley: Pierre Michon: the afterlife of names, S. 28
  4. Kai Nonnenmacher: Die Öffnung der Höhle: Pierre Michon. In: Rentrée littéraire: französische Literatur der Gegenwart. 31. März 2023, abgerufen am 31. März 2023.
  5. Peter Urban-Halle: Unanständige Gedanken. Rezension, Deutschlandradio Kultur 6. Juli 2011