Pilz (Plattenlabel) – Wikipedia

Pilz war ein deutsches Plattenlabel der Ohr & Pilz Musik Produktion, Berlin und in den Jahren 1971 und 1972 aktiv. Auf Pilz erschienen 20 Langspielplatten und 7 Singles.

Die Ursprünge von Pilz gehen auf die BASF Musikproduktion zurück. Ein von Jürgen Schmeisser für den wachsenden Deutschrockmarkt konzipiertes Label der BASF Musikproduktion namens mouse[1], welches bereits Alben mit Gruppen wie Dies Irae, Ardo Dombec, McChurch Soundroom oder Virus fertig produziert hatte, wurde zugunsten des zeitgleich von Rolf-Ulrich Kaiser und Peter Meisel gegründeten Labels Pilz[2] wieder eingestellt. Auf Pilz, für das BASF nun den Vertrieb übernahm, wurde kurzerhand das fertige Startpaket von mouse veröffentlicht.

Im Gegensatz zum psychedelisch-, elektronisch-orientierten Label Ohr, welches Kaiser ebenfalls führte, konzentrierte sich Pilz mehr auf folk-orientierte, ruhigere Rockbands.[3] Mit Veröffentlichung von Popol Vuhs Hosianna Mantra endete bereits 1972 die Geschichte des Labels.

Bekannte Künstler, die auf Pilz veröffentlichten, waren u. a. Wallenstein und Jerry Berkers (Solo-Album), sowie Popol Vuh, Witthüser & Westrupp oder Hölderlin. In den 1980er Jahren erlebten die Ausgaben von Pilz ein Comeback als Reissues auf dem Label Pop Import Mikulski.[4]

Erscheinungsbild

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Das Markenzeichen des Labels ist ein Fliegenpilz, der klein mit der Plattennummer das Frontcover ziert und groß auf dem Etikett der Seite 1 zu sehen ist. Das Etikett der Seite 2 enthält die Titelliste beider Seiten. Zahlreiche Langspielplatten in der Originalausgabe erschienen als Klappcover, gestaltet mit Fotografien des Künstlers Marcel Fugère.

Die Ausgaben sind nach Jahrgang sortiert und im Jahr nach aufsteigender Plattennummer. Das Label Pilz vergab keine eigenen Nummern, sondern reihte seine Ausgaben in die Nummerierung von BASF ein.

Langspielplatten

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Best.-Nr. Interpret Titel
15 21114-2 Various Artists Heavy Christmas 1971
20 20114-7 Dies Irae First 1971
20 21088-2 Flute & Voice Imaginations of Light 1971
20 21090-1 Joy Unlimited Schmetterlinge 1971
20 21095-2 Ardo Dombec Ardo Dombec 1971
20 21098-7 Witthüser & Westrupp Der Jesuspilz – Musik vom Evangelium 1971
20 21099-5 Rufus Zuphall Phallobst 1971
20 21100-2 Bröselmaschine Bröselmaschine 1971
20 21102-9 Virus Thoughts 1971
20 21103-7 McChurch Soundroom Delusion 1971
20 21276-9 Popol Vuh In den Gärten Pharaos 1971
20 21314-5 Hölderlin Hölderlins Traum 1972
20 29064-6 Wallenstein Blitzkrieg 1972
20 29077-8 Emtidi Saat 1972
20 29097-2 Anima Anima 1972
20 29113-8 Wallenstein Mother Universe 1972
20 29115-4 Witthüser & Westrupp Bauer Plath 1972
20 29116-2 Various Artists Rapunzel – Neue Deutsche Volksmusik 1972
20 29131-6 Jerry Berkers Unterwegs 1972
20 29143-1 Popol Vuh Hosianna Mantra 1972
Best.-Nr. Interpret Titel
05 10147-3 Elga Cajun Man / Streets of London 1971
05 11101-0 Virus King Heroin / Take Your Thoughts 1971
05 11106-1 Dies Irae Lucifer / Tired 1971
05 19041-7 Witthüser & Westrupp Die Erleuchtung / Die Aussendung 1971
05 11556-3 Joy Unlimited Early Morning Moanin’ / Proud Angelina 1972
05 19128-6 Jerry Berkers Na na na chu chu chu / Es wird morgen vorbei sein 1972
05 19134-0 Witthüser & Westrupp Bauer Plath / Das Lied der Liebe 1972

Einzelnachweise

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  1. Gästebuch von Germanrock Gästebucheintrag J. Schmeisser Abgerufen am 10. Dezember 2008.
  2. Detlev Mahnert: Rolf-Ulrich Kaiser bei Detlev Mahnert. Abgerufen am 14. Oktober 2008.
  3. Werner Pieper: Alles schien möglich ..., Der grüne Zweig 252, ISBN 978-3-925817-52-6, S. 52
  4. Cugel-Records Sammlerlabel: Pilz bei Cugel-Records (Memento des Originals vom 29. August 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cugel-records.de. Abgerufen am 14. Oktober 2008.