Placidus Maria Pichler – Wikipedia
Placidus Maria Pichler (* 5. Mai 1722 als Joannes Andreas Pichler in Pfaffenhofen an der Ilm; † 23. Oktober 1796 in Venedig) war ein deutscher Benediktinerpriester und Organist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Joannes Andreas Pichler wurde am 7. Mai 1722 in Pfaffenhofen getauft. Beim Eintritt in den Benediktinerorden im Kloster Thierhaupten 1741 nahm er den Ordensnamen Placidus Maria an.[1] 1745 empfing er die Priesterweihe. Mehrfach bereiste er Italien, erstmals 1749 Rom, wo er deutscher Beichtvater war.[2] Um 1751 hielt er sich in Jerusalem auf, wo er im Benediktinerkloster ebenfalls u. a. als Beichtvater tätig war.[3] Um 1762 hospitierte er am Kloster San Giorgio Maggiore in Venedig als Lateinlehrer.[4] 1765 wechselte er in das Kloster Scheyern, verließ dieses jedoch 1774 wieder. Zunächst ging er wieder nach Rom, wo er am Kloster Sankt Paul vor den Mauern deutscher Beichtvater war, danach wechselte er in gleicher Funktion an das Kloster Santa Scolastica in Subiaco. Ab 1789 wirkte er wieder im Kloster San Giorgio Maggiore in Venedig als Organist, wo er dann bis zu seinem Lebensende blieb.
Placidus Maria Pichler galt als vortrefflicher Organist. Ob er auch komponierte, ist unklar. Felix Joseph Lipowsky verneinte dies ausdrücklich,[5] wohingegen François-Joseph Fétis[6] und Robert Eitner Werke Pichlers erwähnen.[7] Bei den meisten der ihm im Répertoire International des Sources Musicales zugeschriebenen Kompositionen[8] ist nur der Familienname Pichler genannt. Eine Reihe, wenn nicht sogar alle, der ihm zugeschriebenen Kompositionen stammen in Wirklichkeit von Johann Conrad Melchior Pichler.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Brunner: Beiträge zur Musik im Kloster Scheyern. Band 1. Bickel, Schrobenhausen 1997, ISBN 3-922803-90-3, S. 28, 105–108.
- Maurus Kinter (Red.): Wissenschaftliche Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner-Orden: mit bes. Berücks. d. Ordensgeschichte und Statistik. 2. Jahrgang, 2. Band. Woerl, Würzburg und Wien 1881, S. 213; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
- August Lindner: Die Schriftsteller und die um Wissenschaft und Kunst verdienten Mitglieder des Benediktiner-Ordens im heutigen Königreich Bayern : vom Jahre 1750 bis zur Gegenwart. Erster Band. Selbstverlag, Regensburg 1880, S. 194, Digitalisat in der Google-Buchsuche und Nachträge S. 314, Digitalisat in der Google-Buchsuche.
- Oscar Paul: Handlexikon der Tonkunst. Band 2: L bis Z, Nachtrag. H. Schmidt, Leipzig 1873, S. 257; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Placidus Maria Pichler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Placidus Maria Pichler im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Noten und Audiodateien von Placidus Pichler im International Music Score Library Project
- Placidus Maria Pichler. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Placidus Maria Pichler im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- ↑ August Lindner: Die Schriftsteller und die um Wissenschaft und Kunst verdienten Mitglieder des Benediktiner-Ordens im heutigen Königreich Bayern : vom Jahre 1750 bis zur Gegenwart. Erster Band. Selbstverlag, Regensburg 1880, Nachträge S. 314, Digitalisat in der Google-Buchsuche.
- ↑ Johann Baptist Leiblich: Pilger in Jerusalem. Oder: Wahrhaft-eigentliche Beschreibung der Reiß nacher Jerusalem, Was allda sowohl in Jerusalem, als anderen Heil. Oertern, Bethlehem, Nazareth, Galliläa merckwürdiges zu sehen, Wie auch Mit Göttlicher Gnad die reisende Pilgern erfahren haben. Catharina Labaun, Prag 1753, S. 275; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
- ↑ Magnus Sattler (Hrsg.): Ein Mönchsleben aus der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. Nach dem Tagebuche des P. P. Scharl ... dargestellt, etc. Manz, 1868, S. 202; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
- ↑ Felix Joseph Lipowsky: Baierisches Musik-Lexikon. Jakob Giel, München 1811, S. 246 f.; digitale-sammlungen.de.
- ↑ François-Joseph Fétis: Biographie universelle des musiciens et bibliographie générale de la musique. 2. Auflage. Band 7: Perotti–Scultetus. Firmin Didot, Paris 1864, S. 53; Textarchiv – Internet Archive.
- ↑ Robert Eitner: Biographisch-Bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten der christlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 7. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1902, S. 440 f.; Textarchiv – Internet Archive.
- ↑ Placidus Maria Pichler im RISM-Opac
- ↑ Jóhannes Ágústsson: Joseph Johann Adam of Liechtenstein, Patron of Vivaldi. In: Studi Vivaldiani 17 – 2017. Istituto Italiano Antonio Vivaldi (Fondazione Giorgio Cini), Venezia 2017, S. 3–78, hier: S. 73–75; cini.it.
Personendaten | |
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NAME | Pichler, Placidus Maria |
ALTERNATIVNAMEN | Pichler, Joannes Andreas (Geburtsname); Pichler, Placido Maria |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Benediktinerpriester und Organist |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1722 |
GEBURTSORT | Pfaffenhofen an der Ilm |
STERBEDATUM | 23. Oktober 1796 |
STERBEORT | Venedig |