Plomari – Wikipedia

Stadtbezirk Plomari
Δημοτική Κοινότητα Πλωμαρίου (Πλωμάρι)
Plomari (Griechenland)
Plomari (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Nördliche Ägäis
Regionalbezirk Lesbos
Gemeinde Mytilini
Geographische Koordinaten 38° 59′ N, 26° 22′ OKoordinaten: 38° 59′ N, 26° 22′ O
Höhe ü. d. M. 22 m
Fläche 40,562 km²
Einwohner 3276 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 53011201
Ortsgliederung 6

Plomari (griechisch Πλωμάρι (n. sg.)) ist eine Kleinstadt der Gemeinde Mytilini an der Südküste der griechischen Insel Lesbos. Zusammen mit Agios Isidoros und weiteren Weilern bildet die drittgrößte Stadt der Insel den Stadtbezirk Plomari (Δημοτική Κοινότητα Πλωμαρίου Dimotikí Kinótita Plomaríou). Nach der Volkszählung von 2011 hatte der Stadtbezirk 3276 Einwohner, die Stadt 2996 Einwohner.

Schon bald nach seiner Gründung Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Ort zu einem regionalen Zentrum und ist gegenwärtig nach Mytilini bedeutendstes Handwerks-, Handel- und Wirtschaftszentrum der Insel. Der Ouzo von Plomari (Ούζο Πλωμαρίου) ist das bekannteste Produkt der Stadt.

Plomari liegt an der Südküste von Lesbos, etwa 12 km südlich von Agiasos und 21 Kilometer südwestlich von Mytilini. Weitreichende Olivenhaine prägen das bergige Hinterland, höhere Lagen gehen in das waldreiche und teilweise schwer zugängliche Olympos-Massiv (Όρος Όλυμπος) über.

Die Stadt erstreckt sich auf etwa 1,5 km entlang einem schmalen Küstenstreifen. Sie reicht nur wenig nach Norden, steiles Gelände bildet die natürliche Grenze. Lediglich das Viertel Isa-Mesa (Ίσα-Μέσα) reicht im östlichen Teil entlang dem Flusstal des Sedountas (Σεδούντας) weiter ins Hinterland. Nach Osten schließt sich in lockerer Bebauung der Ferienort Agios Isidoros an.

Das alte Plomari lag bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts an der Stelle des heutigen Megalochori, etwa 5 Kilometer von der Küste entfernt. Es bildete ein regionales Handwerks- und Landwirtschaftszentrum von 18 als Ploumaria (Πλουμάρια) bezeichneten Dörfern. In Folge der Zerstörungen durch drei Brände in den Jahren 1841 bis 1843 sowie der Olivenbäume durch die Frostkatastrophe 1850 übersiedelten die Menschen in Küstennähe. Westlich der Mündung des Trockenbachs Sedountas (Σεδούντας) lag bereits der unbedeutende Fischer- und Hafenort Ammoudeli (Αμμουδέλι).[2] Auf der Ostseite des Sedountas entwickelte sich zunächst eine Siedlung im Gebiet Agios Nikolaos. Rasch entstanden weitere Wohngebiete, im Norden entlang des Sedountas das stadtähnliche Viertel der Handwerker und Gewerbetreibenden Isa-Mesa und im Osten Tarsana (Ταρσανά) das Viertel der Seeleute und Hafenarbeiter. Ab dem Ende des Jahrhunderts verzeichnete die Potamos (Ποταμός ‚Fluß‘) genannte Stadt einen starken wirtschaftlichen Aufschwung. Die Meeresnähe begünstigte den Warentransport und die Ansiedlung mehrerer Industriebetriebe und Produktionsstätten wie Olivenölpressen und Seifenfabriken. Sie entstanden entlang der Küste auf der westlichen Flussseite.

Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Stadt Sitz des Gerichtsbezirks Kaza Plomari (türkisch Pilimar Kazası)[3] im Sandschak Midilli (Midilli Sancağı). Nach dem Ende der osmanischen Herrschaft wurde Plomari 1918 Sitz der gleichnamigen Stadtgemeinde Plomari (Δήμος Πλωμαρίου). Mit der Gemeindereform im Jahr 1997 nach dem Kapodistrias-Programm erfolgte die Eingemeindung von sieben Landgemeinden. Durch die Verwaltungsreform 2010 wurden die Inselgemeinden zur neu geschaffenen Gemeinde Lesbos (Δήμος Λέσβου Dímos Lésvou) zusammengelegt, die ehemalige Gemeinde erhielt den Status eines Gemeindebezirk (Δημοτική Ενότητα) mit Plomari als Verwaltungssitz. Seit der Korrektur der Verwaltungsreform 2019 zählt Plomari zur Gemeinde Mytilini.

Bevölkerungsentwicklung von Plomari[4]
Ort griechische Bezeichnung 1920 1928 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011
Plomari Πλωμάρι (n. sg.) 7142 6481 6032 5471 5172 4353 3503 3450 3377 2996
Ormos Plomari Όρμος Πλωμαρίου (m. sg.) 0048
Agios Isidoros Άγιος Ισίδωρος (m. sg.) 0162 0216 0227 0180 0145 0146 0076 0167 0263 0241
Ano Chorio Άνω Χωριό (n. sg.) 0009 0005
Kato Chorio Κάτω Χωρίο (n. sg.) 0216 0197 0115 0115 0068 0043 0027 0008 0017 0032
Kournela Κουρνέλα (f. sg.) 0094 0049 0055 0039 0032 0032 0007 0002 0002
Lefra Λεύρα (f. sg.) 0042
Limni Λήμνι (n. sg.) 0140
Mesouna (Messouna) Μέσουνα (Μέσσουνα) (f. sg.) 0086 0282 0123 0066 0030 0036 0013 0005 0005 0000
Gesamt 7836 7270 6546 5887 5454 4610 3651 3637 3673 3276

Persönlichkeiten

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  • Benjamin von Lesbos (1759 oder 1762–1824), Mönch, Schriftsteller, Lehrer, Freiheitskämpfer und Vertreter der griechischen Aufklärung

Einzelnachweise

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  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Griechischen Statistischen Amt (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 3,2 MB)
  2. Ιστορία του Πλωμαρίου. In: Φορέας Ανάπτυξης Πλωμαρίου. Abgerufen am 24. September 2021 (griechisch).
  3. Heinrich Kiepert, Robert Koldewey: Itinerare auf der Insel Lesbos. Dietrich Reimer, Berlin 1890, S. 14.
  4. Einwohnerzahlen von Plomari, Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek (griechisch)