Polyethylennaphthalat – Wikipedia

Strukturformel
Struktur des Polyethylennaphthalats
Allgemeines
Name Polyethylennaphthalat
Andere Namen

POLYETHYLENE NAPHTHALATE (INCI)[1]

CAS-Nummer 25853-85-4
Monomere Ethylenglycol und 2,6-Naphthalindicarbonsäuredimethylester
Summenformel der Wiederholeinheit C14H10O4
Molare Masse der Wiederholeinheit 242,23 g·mol−1
Art des Polymers

Polyester

Kurzbeschreibung

farblos bis leicht trübe[2]

Eigenschaften
Aggregatzustand

fest[3]

Dichte

1,36 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

255 °C[3]

Elastizitätsmodul

5–5,5 GPa[2]

Wasseraufnahme

0,4 %[2]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser[3]

Elektrische Leitfähigkeit

10−15 S·cm−1 (bulk)[2]

Zugfestigkeit

200 MPa[2]

Bruchdehnung

60 %[2]

Chemische Beständigkeit
Thermischer Ausdehnungskoeffizient

20–21·10−6 K−1[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[4]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Polyethylennaphthalat (Kurzzeichen PEN, Handelsnamen u. a.: Kaladex, Teonex) ist ein durch Polykondensation hergestellter thermoplastischer Kunststoff aus der Familie der Polyester.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

PEN wird durch Polykondensation aus Ethylenglycol und 2,6-Naphthalindicarbonsäuredimethylester (2,6-NDC, CAS-Nummer:840-65-3) hergestellt.[5]

PEN ist seit Anfang der 1980er Jahre bekannt.[5] PEN unterscheidet sich von PET durch eine höhere Gasdichtigkeit und Wärmeformbeständigkeit, sowie die mechanischen Werte (E-Modul, Festigkeit) und eine gesteigerte Chemikalien-, UV- und Hydrolysebeständigkeit. Die Dauerbiegefestigkeit ist dagegen geringer und der Preis höher.[2] PEN besitzt gute Eigenschaften als organischer Szintillator mit einer Emissionswellenlänge im sichtbaren Bereich (blau) im Gegensatz zu UV bei PET.[6] PEN lässt sich als Copolymer ET/EN, als Polymerblend PET+PEN und nicht nur als Homopolymer einsetzen.

Durch seine Eigenschaften erweist sich PEN als Alternativverpackung für alle Lebensmittel, die heiß abgefüllt werden. Die gesteigerte Glasübergangstemperatur bewirkt, dass PEN-Behälter bei bis zu 85 °C (PET 60 °C) gewaschen werden können. Weitere Anwendungsgebiete von PEN sind Verpackungen (Folien und Fäden), Behälter und Medizinische Geräte.[7] Daneben kommen sie in Kunststoff-Folienkondensatoren und als Lautsprechermembranen zum Einsatz.

  • Datenblatt [1] (PEN-Folie) bei Synflex

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eintrag zu POLYETHYLENE NAPHTHALATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 26. März 2022.
  2. a b c d e f g h i j k Eintrag Polyethylennaphthalat bei Goodfellow, abgerufen am 15. November 2017.
  3. a b c Datenblatt Flexguard 2137 bei Federal Mogul, abgerufen am 15. November 2017.
  4. a b Sicherheitsdatenblatt Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2017. (Suche in Webarchiven.) @1@2Vorlage:Toter Link/www.qualifil.de P-Type (600er Serie) bei Nextrusion (PDF; 32 kB), abgerufen am 2. April 2013.
  5. a b Martin Orzinski: Untersuchung der Permeation von anorganischen Gasen und organischen Verbindungen durch barriereverbesserte Kunststoffflaschen und ihre messtechnische Erfassung. Dissertation, Technische Universität Berlin, 2007. urn:nbn:de:kobv:83-opus-14914.
  6. H. Nakamura, Y. Shirakawa, S. Takahashi, H. Shimizu: Evidence of deep-blue photon emission at high efficiency by common plastic. In: Europhysics Letters. 95, 2011, S. 22001, doi:10.1209/0295-5075/95/22001.
  7. Wolfgang Kaiser: Kunststoffchemie für Ingenieure. Carl Hanser Verlag, München/Wien 2006, ISBN 978-3-446-22069-0.