Prager Schinken – Wikipedia

Prager Schinken als Konserve
Prager Schinken an einem Verkaufsstand am Altstädter Ring in Prag
Kalte Platte mit Prager Schinken im Café des Obecní dům

Prager Schinken (auch: Pragaschinken, tschechisch Pražská šunka) ist ein Kochschinken der böhmischen Küche. Um ihn als Aufschnitt zu verwenden, wird er mit der Schwarte sanft gebacken und diese dann entfernt. So ist er im Handel erhältlich und wird meist kalt gegessen.

Die warme Zubereitung ist weniger verbreitet, wird aber für Touristen angeboten.

Zur Vorbereitung werden kleinere Hinterkeulen von jungen Schweinen mit der Schwarte zunächst in Lake zwei bis drei Wochen lang gepökelt, anschließend mit Zucker und Gewürzen wie Koriander, Wacholder, Kümmel und Lorbeer eingerieben. Anschließend werden die Schinken mit Buchenholz heiß geräuchert und sind dann fertig für die weitere Verarbeitung.

Im nächsten Schritt wird der Schinken entbeint und – je nach Verwendungszweck – vorgekocht oder gebrüht und anschließend gebacken oder geschmort.

Für die Zubereitung als Hauptgericht wird die Schwarte entfernt, der Schinken dicht in Brotteig gehüllt im Ofen gegart und zum Beispiel mit Madeirasauce serviert. Eine weitere Zubereitungsart ist das Schmoren mit Suppengrün und Burgunder, wobei der entstehende Fond mit Kraftsauce oder Madeira ergänzt wird.

Antonín Chmel war ein Exporteur von Prager Schinken.

Waldemar Ternes, Alfred Täufel, Lieselotte Tunger, Martin Zobel (Hrsg.): Lebensmittel-Lexikon. 4., umfassend überarbeitete Auflage. Behr, Hamburg 2005, ISBN 3-89947-165-2., S. 1473