Privatfriedhof Hohe Promenade – Wikipedia
Der Privatfriedhof Hohe Promenade ist ein Friedhof im Quartier Hochschulen der Stadt Zürich. Es ist der einzige nicht-jüdische Privatfriedhof der Stadt Zürich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1843 gründete sich der Verein für einen Privatfriedhof. Als Areal diente ein privater Grundbesitz, der bis 1839 zur Stadtbefestigung gehört hatte. Ein erster Entwurf des Ingenieurs Georg Bürkli im französischen Stil wurde vom Verein abgelehnt. Der zweite Entwurf sah einen Friedhof im englischen Stil vor, der dann realisiert und 1848 eröffnet wurde. Gleichzeitig wurde auf einem benachbarten Areal der städtische Friedhof Hohe Promenade errichtet, der aber bereits 1877 geschlossen und 1912 geräumt wurde. Auf seinem Gelände entstand 1913 die Kantonsschule Hohe Promenade.[1]
Der Privatfriedhof Hohe Promenade verdankt seine Entstehung der Einrichtung des Gemeindefriedhofs der Kirchgemeinden Grossmünster, Zu Predigern und Fraumünster. Weil auf diesem Gemeindefriedhof keine Privatgräber mehr zugelassen waren, gründete sich ein Verein reicher Bürger, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum (heute nicht mehr existierenden) Gemeindefriedhof einen Privatfriedhof einrichtete und Grabstätten an die Mitglieder verkaufte. Als 1877 der städtische Centralfriedhof (heute bekannt unter dem Namen Friedhof Sihlfeld) eröffnet wurde, war es auf diesem erstmals möglich, von der Stadt bewilligte Familiengräber einzurichten.
Areal und Charakter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kaum sichtbar über dem Bahnhof Stadelhofen gelegen, ist der Privatfriedhof Hohe Promenade vom städtischen Treiben eingekreist. Als Zeuge einer früheren Phase der Stadtentwicklung bildet er einen Gegenpol zu seiner heutigen Umgebung. Der Friedhof bildet annähernd ein Rechteck und hält sich mit seiner Ausrichtung von Nordwest nach Südost an die Vorgaben des städtischen Umfelds. In wesentlichen Teilen ist der ursprüngliche Friedhof noch immer erhalten geblieben. Vom Friedhofseingang gegenüber der Kantonsschule gelangt der Besucher über einen breiten Kiesweg in die Mitte der Anlage, wo sich ein Forum befindet. Talwärts wird es durch einen Mauerbrunnen abgeschlossen.[2]
Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Privatfriedhof Hohe Promenade sind unter anderem bestattet:
- Maria Binder, 1920–2008, stadtbekannte Blumenhändlerin
- Arnold Escher von der Linth, 1807–1872, Geologe
- Hans Conrad Escher von der Linth, 1767–1823, Naturwissenschaftler und Ingenieur, Erbauer des Linthkanals
- Hermann Haller, 1880–1950, Bildhauer
- Hedwig Haller-Braus, 1900–1989, Bildhauerin
- David Hess (vom Beckenhof), 1770–1843, Schriftsteller und Karikaturist
- Gerold Meyer von Knonau, 1804–1858, Geschichtsforscher
- Albert Mousson, 1805–1890, Mathematiker
- Hans Georg Nägeli, 1773–1836, Musikpädagoge, Sängervater und Verleger
- Melchior Römer, 1831–1895, Politiker und Stadtpräsident
- Edmond de Stoutz, 1920–1997, Dirigent
- John Syz, 1859–1939, Unternehmer und Politiker
- Gustav Adolf Tobler, 1850–1923, Physiker, Förderer der Zentralbibliothek Zürich
- Luise Escher-Bodmer, 1819–1900, Gründerin der Martin Stiftung
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Privatfriedhof Hohe Promenade auf der Website der Stadt Zürich
- Prominente Verstorbene nach Friedhöfen in der Stadt Zürich (pdf; 400 kB)
- Der Privatfriedhof auf der Hohen Promenade auf der Website von Alt-Zueri.ch – Rundgang durch das alte und neue Zürich
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Norbert Loacker, Christoph Hänsli: Wo Zürich zur Ruhe kommt. Die Friedhöfe der Stadt Zürich. Orell Füssli, Zürich 1998, ISBN 3-280-02809-4, S. 79.
- ↑ Norbert Loacker, Christoph Hänsli: Wo Zürich zur Ruhe kommt. Die Friedhöfe der Stadt Zürich. Orell Füssli, Zürich 1998, ISBN 3-280-02809-4, S. 79–81.
Koordinaten: 47° 22′ 2,29″ N, 8° 32′ 59,08″ O; CH1903: 683927 / 246867