Maki (Partei) – Wikipedia
Maki HaMiflagah haQōmūnīsṭīt haJisrɛ̝ʾelīt Israelische Kommunistische Partei | |
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Parteivorsitzende | Zentralkomitee |
Gründung | 1. September 1965 |
Entstehung | hervorgegangen aus: historische Maki |
Ausrichtung | Kommunismus Globalisierungskritik[1] Marxismus-Leninismus[2] |
Farbe(n) | Rot |
Sitze Knesset | 3 / 120 (2,5 %) (2022) |
Internationale Verbindungen | Internationales Treffen Kommunistischer und Arbeiterparteien |
Website | www.maki.org.il |
Die Maki (eigenes Kürzel auf hebräisch מ.ק.י M.Q.J, hebräischem Kürzelgebrauch folgend מק"י MaQI[3]), Akronym von HaMiflagah haQōmūnīsṭīt haJisrɛ̝ʾelīt (hebräisch המִפְלָגָה הַקּוֹמוּנִיסְטִית הַיִּשְׂרְאֵלִית ‚die Israelische Kommunistische Partei‘) ist eine kommunistische Partei in Israel und Bestandteil der politischen Formation Chadasch.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1948 gründeten arabisch israelische kommunistische Parteiführer, die im Palästinakrieg im entstehenden Staat Israel geblieben waren, zusammen mit jüdischen Mitgliedern der 1923 gegründeten Kommunistischen Partei Palästinas die Israelische Kommunistische Partei (HaMiflagah haQōmūnīsṭīt haJisrɛ̝ʾelīt), abgekürzt Maki. Zur Zeit des britischen Mandats operierte die Kommunistische Partei aus der Illegalität heraus und erhielt erst nach der Gründung des Staates Israel die Möglichkeit, sich in der Öffentlichkeit zu betätigen.
Maki war zunächst eine Partei mit jüdischer Mehrheit. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zwischen den jüdischen und arabischen Parteimitgliedern, hauptsächlich über den Stellenwert des Zionismus, kam es im Jahre 1965 zu einer Spaltung der Partei. Der Teil, welcher den Namen Maki beibehielt, hatte eine jüdische Mehrheit, während der andere Teil über eine arabische Mehrheit verfügte und den Namen Reschimah Qōmūnīsṭīt Chadaschah (deutsch Neue Kommunistische Liste, abgekürzt Raqach) annahm.[4][5]
Maki (1965–75)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die aus der Spaltung 1965 entstandene Partei Maki löste sich 1975 auf und fusionierte mit dem Zionistisch-sozialistischen Verband (Blau-Weiß-Bewegung) und mit Elementen der sozialistischen Linken zur Partei Moqed.
Im Jahr 1977 bildete Moqed zusammen mit mehreren anderen Parteien die politische Formation Scheli.[6] Dieser Zusammenschluss löste sich vor den Wahlen 1984 auf.
Rakach (1965–89)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reschima Qomunistit Chadaschah (hebräisch: רְשִׁימָה קוֹמוּנִיסְטִית חֲדָשָׁה ‚Neue Kommunistische Liste‘, abgekürzt רק״ח Raqach) bestand zwischen 1965 und 1989 als Abspaltung der Israelischen Kommunistischen Partei.[7] Im Jahre 1989 kehrte die Partei zu ihrem früheren Namen zurück: HaMiflagah haQōmūnīsṭīt haJisrɛ̝ʾelīt (deutsch die Israelische Kommunistische Partei).
Rakach wurde 1965 gegründet, als sich die Israelische Kommunistische Partei (Maki) in zwei Gruppen aufspaltete. Der Spaltung gingen innerparteiliche Gegensätze in der Frage einer Neubewertung des Zionismus, der Stellung zu den arabischen Staaten, und, damit im Zusammenhang stehend, der Haltung zur Sowjetunion, voraus. Die organisatorische Spaltung der Partei im August 1965 fand jedoch im Einvernehmen beider Seiten statt. Die Mehrheit der jüdischen Parteimitglieder von Maki, welche sich weigerten, den antizionistischen Kurs mitzutragen, trennten sich von der Partei und übernahmen deren Namen (mit gerichtlicher Unterstützung).[8] Der Zusammenschluss Maki stützte sich auf die jüdischen, der Zusammenschluss Rakach mehrheitlich auf arabische Wählerkreise.[4] Die Leiter von Rakach waren Tawfik Toubi, Meʾir Vilner, Tawfiq Ziad und David Chanin.
Rakach trat 1965, 1969 und 1973 an den Knesset-Wahlen als eigenständige Partei auf und erhielt jeweils drei bis vier Mandate. Zu den israelischen Parlamentswahlen 1973 bildeten Rakach und Maki die gemeinsame Liste Moqed. Nach 1977 schloss die Partei sich bei den folgenden Knesset-Wahlen dem Bündnis Chadasch an. 1989 nahm sie wieder den Namen „Maki“ an, war aber weiterhin Teil des Chadasch-Bündnisses.
Internationale Beziehungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunistische Partei der Sowjetunion verhielt sich nach der Abspaltung von 1965 zunächst abwartend. Der Ausgang des Sechstagekriegs veranlasste sie, die Beziehungen zum Zusammenschluss Maki zu lösen und Rakach als legitime Bruderpartei in Israel zu betrachten.[4][9]
Andere kommunistische Parteien, u. a. diejenigen Rumäniens, Italiens, Norwegens, Schwedens, der Niederlande und Australiens, erkannten beide 1965 entstandenen Zusammenschlüsse an.[4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tamar Gozansky, Angelika Timm (Hrsg.): Wider den Strom! Die Kommunistische Partei Israels (KPI) 1919–2009. Artikel und Plakate. Tel Aviv März 2009 (74 S., Online [PDF; 6,7 MB; abgerufen am 6. März 2017]).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dalia Shehori: He'll Wage War on Globalization and Global Warming. In: Haʾaretz. 13. Januar 2003 (haaretz.com [abgerufen am 16. Februar 2020]).
- ↑ Ilan Liʾor: MK Dov Khenin: Netanyahu Government Is Dangerous for Israel. In: Haʾaretz. 16. Januar 2013 (haaretz.com [abgerufen am 16. Februar 2020]).
- ↑ Der Halbvokal Jod kann je nach Position im Wort den Lautwert ‹i› oder ‹j› annehmen.
- ↑ a b c d Kurt Seliger: RAKACH und MAKI. Die zwei kommunistischen Parteien Israels. In: Osteuropa. 4, 1976, S. 251 ff.
- ↑ Federal Research Division of the Library of Congress: Country Profiles. Appendix B -- Israel. Political Parties and Organizations. Abgerufen am 27. Juli 2009.
- ↑ Left Camp of Israel (Sheli) Knesset website
- ↑ Federal Research Division of the Library of Congress: Country Profiles. Appendix B -- Israel. Political Parties and Organizations. Abgerufen am 27. Juli 2009.
- ↑ New Communist List (Rakach) Knesset website
- ↑ Helena Cobban: The Palestinian Liberation Organisation. People, Power and Politics. Cambridge 1984, S. 189. Weiterführende Literatur in: Constanze Krakau: Die Rolle der palästinensischen Minderheit im politischen Leben Israels 1976–1996. Studien zur Zeitgeschichte des Nahen Ostens und Nordafrikas, Band 14, Berlin, Hamburg, Münster 2005, S. 66f.