Rathenow (Adelsgeschlecht) – Wikipedia

Wappen derer von Rathenow
Wappen derer von Rathenow

Rathenow ist der Name eines brandenburgischen Uradelsgeschlechts.

Das Geschlecht gehörte zum brandenburgischen Uradel -ein wendischer Ursprung wurde postuliert-[1] und entlehnte seinen Namen von der Stadt Rathenow, wo es mit Domino Nicolao de Ratenowe, Burgmann auf der markgräflichen Burg Rathenow, im Mai 1276 urkundlich zuerst genannt wurde.[2] Bereits 1312 stellte die Familie mit Johann einen Bürgermeister von Berlin. Bis 1442 sollten acht Angehörige der Familie in dieser Stellung folgen. Die Familie trat seit dem 14. Jahrhundert in zwei Wappenvarianten führenden Stämmen auf, deren Stammväter Claus (Stamm A Plänitz) und Fritz (Stamm B Pinnow (Pröttlin)) 1398 als Landstände und Vasallen des Grafen Ulrich und der Gräfin Günther von Lindow, dem Markgrafen Jobst von Brandenburg Heeresfolge leisten.[3]

Schloss Spree (2012), 1858 in Familienbesitz

Die Familie verfügte über umfangreichen märkischen Gutsbesitz, u. a. zu Gebersdorf, Ruhlsdorf und Metzelthin.[4]

Als von Rattnaw gehörte es zeitweilig dem schwäbischen Adel an, wie in Siebmachers Wappenbuch Band 3, Tafel 113, (möglicherweise irrig[5]) zu sehen, und wurde auch dem mecklenburgischen Adel zugeordnet.[6] Das Geschlecht ist mit Sofie-Charlotte von Rathenow (1897–1992) erloschen.

Auguste, geborene von Kalckreuth (1794–1881), 1833 verwitwete Kuhlwein, 1835 wieder vermählte Oberstleutnant Wilhelm von Rathenow (1783–1855), erwirkte für ihre Söhne, darunter der nachmalige preußische Generalleutnant Karl Kuhlwein von Rathenow (1832–1907), die Nobilitierung in den preußischer Adel am 30. August 1865 in Baden-Baden als Kuhlwein von Rathenow.[7] Die Familie besteht gegenwärtig fort.

Ernst von Rathenow (1823–1871)
  • Wappen A. Stamm (Plaenitz): In Rot ein schrägliegender, natürlicher Weinstamm mit einer Traube und zwei Blättern nach oben, zwei Trauben und einem Blatt nach unten. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine rot-bekleidete Jungfrau, mit grünem Kranz auf dem Haupt, in der Rechten eine Sense über der Schulter haltend.
Wappen derer von Rattnaw beim schwäbischen Adel in Siebmachers Wappenbuch Band 3.
  • Wappen B. Stamm (Pinnow): Im von Silber über Rot geteilten Schilde der schrägliegende Weinstamm, um den sich eine Weinrebe mit zwei Blättern, eins im silbernen, eins im roten Felde, schlingt. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine rot-bekleidete Jungfrau in silbernem Hut, in der Linken ein Netz an einem Stock haltend.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adels-Geschlechter, Band 5, Brünn 1880, S. 351–355.
  2. Adolph Friedrich Riedel (Hrsg.): Codex diplomaticus Brandenburgensis. Band I, Berlin 1843, S. 124.
  3. Adolph Friedrich Riedel (Hrsg.): Codex diplomaticus Brandenburgensis. Band IV, Berlin 1844, S. 80.
  4. Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 2, Berlin [1856], S. 258–259.
  5. Leopold von Ledebur: Adelslexicon der preussischen Monarchie, Band 2, 1855, S. 258 f.
  6. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland. Herausgegeben von einigen deutschen Edelleuten, Band 3, Regensburg 1865, S. 210.
  7. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser Teil B, Justus Perthes, Gotha 1915, S. 532.