Reçak – Wikipedia

Reçak/Reçaku 1
Račak/Рачак 2
Reçak führt kein Wappen
Reçak (Kosovo)
Reçak (Kosovo)
Basisdaten
Staat: Kosovo Kosovo 3
Gemeinde: Shtime
Koordinaten: 42° 26′ N, 21° 1′ OKoordinaten: 42° 25′ 46″ N, 21° 0′ 56″ O
Einwohner: 1.638 (2011)
Telefonvorwahl: +383 (0) 29
Kfz-Kennzeichen: 05
3 
Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz.

Reçak (albanisch auch Reçaku, serbisch Рачак Račak) ist eine Ortschaft im Zentrum Kosovos und gehört zur Gemeinde Shtime.

Reçak ist ein Dorf im zentralen Kosovo, rund einen halben Kilometer südwestlich der Stadt Shtime.[1] Das Dorf liegt am östlichen Rand des in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Crnoljeva-Gebirgszuges (auch: Carraleva). Dieser trennt, durchzogen von wenigen Verbindungswegen, die beiden Flachländer Amselfeld (auch: Kosovo oder Kosovo-Polje) und Metochien voneinander.

In Reçak herrscht gemäßigtes kontinentales Klima mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 10 °C und einer Jahresniederschlagssumme von knapp 800 mm.

Reçak
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
64
 
2
-4
 
 
57
 
5
-3
 
 
59
 
10
1
 
 
63
 
15
5
 
 
79
 
20
9
 
 
60
 
24
12
 
 
52
 
26
14
 
 
47
 
26
13
 
 
58
 
23
10
 
 
69
 
16
6
 
 
84
 
8
1
 
 
76
 
4
-2
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Climate Data Die klimatologischen Daten basieren auf den monatlichen Durchschnittswerten von 1982 bis 2012
Reçak
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −0,9 1,3 5,6 9,8 14,3 17,8 19,8 19,8 16,5 11,2 4,9 0,6 10,1
Mittl. Tagesmax. (°C) 2,4 5,1 10,4 15 20 23,7 26,2 26,4 22,8 16,3 8,4 3,7 15,1
Mittl. Tagesmin. (°C) −4,1 −2,5 0,9 4,6 8,7 11,9 13,5 13,3 10,3 6,1 1,4 −2,4 5,2
Niederschlag (mm) 64 57 59 63 79 60 52 47 58 69 84 76 Σ 768
Quelle: Climate Data Die klimatologischen Daten basieren auf den monatlichen Durchschnittswerten von 1982 bis 2012
Entwicklung[2]
Jahr Einwohner
1948 613
1953 675
1961 865
1971 1092
1981 1464
1991 1766
2011 1638

Die Volkszählung aus dem Jahr 2011 ergab für Reçak eine Einwohnerzahl von 1638. Davon bezeichneten sich 1629 als Albaner, einer als Bosniake und acht Personen gaben keine Antwort im Bezug Ihrer Nationalität.[3]

2011 bekannten sich von den 1631 Einwohnern 1492 zum Islam und sieben Personen gaben keine Antwort bezüglich ihres Glaubens.[4]

Massaker von Račak

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Das Massaker von Račak fand zwischen dem 15. und 16. Januar 1999 während des Kosovokriegs statt. In dem Massaker wurden mindestens 40[5][6][7][8][9][10][11] Zivilisten von jugoslawischen Sicherheitskräften erschossen. Die Führung Jugoslawiens hatte die Getöteten zu Angehörigen der paramilitärischen Organisation UÇK erklärt, die von der Polizei bei einer Kampfaktion getötet wurden, mit der die Polizei auf die Ermordung eines Polizisten durch Mitglieder der Gruppe reagiert hat.

Einzelnachweise

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  1. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 353.
  2. Tim Bespyatov: Kosovo census. Abgerufen am 28. Mai 2017.
  3. Tim Bespyatov: Ethnic composition of Kosovo 2011. Abgerufen am 28. Mai 2017.
  4. Tim Bespyatov: Religious composition of Kosovo 2011. Abgerufen am 28. Mai 2017.
  5. Executive summary on the work of the European Union Forensic Expert Team in Kosovo, the Federal Republic of Yugoslavia, in 1998–2000. ("Juli 2000") (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Helsinki, 2000, archiviert von der inoffiziellen Internet-Version auf balkanwitness.glypx.com am 7. Januar 2013.
  6. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 45f., 48–50, Fußnote 59: Die OSZE-Verifikateure stellten vor Ort 40 Tote fest, darunter eine Frau und ein Kind. William Walker gab 45 Tote an, darunter drei Frauen und ein Kind. Joschka Fischer nannte in seinem Brief an Milošević 45 Tote, darunter Frauen und Kinder. Human Rights Watch berichtete von 45 Toten, darunter mindestens zwei Frauen, ein zwölfjähriger Junge und neun UÇK-Soldaten. Helena Rantas forensischer Bericht hatte 40 Tote untersucht, darunter eine Frau, ein Kind wird nicht erwähnt.
  7. Matthias Rüb: Kosovo – Ursachen und Folgen eines Krieges in Europa. DTV, München, November 1999, ISBN 3-423-36175-1, S. 120: "Doch schon zwei Tage später kam es zu einem der bis dahin schlimmsten Massaker und zur fürchterlichsten Bluttat gleichsam unter den Augen der OSZE. In Reçak (serbisch Račak) wurden am 15. Januar 45 Kosovo-Albaner erschossen, unter ihnen vier Frauen und ein Kind.", S. 189: "15. 1. 1999: Nahe dem Dorf Reçak [...] erschießt die serbische Sonderpolizei aus nächster Nähe 45 Kosovo-Albaner".
  8. OSZE-Berichte über das "Massaker" verschweigen gefallene UCK-Kämpfer – Die verschwundenen Toten von Racak (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite). Berliner Zeitung, 5. April 2000, von Bo Adam, archiviert vom Original.
  9. Bloedbad in Racak was een bloedbad (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite), (niederländisch). NRC Handelsblad (online), von Petra de Koning, 10. März 2001, archiviert vom Original; der Artikel bezeichnet den Vorfall in Racak als "Blutbad", bei dem insgesamt 45 Albaner, darunter zwei Frauen und ein Kind, getötet worden sind: "Dat was in november 1999, tien maanden na het bloedbad in Racak waarbij in totaal 45 Albanezen werden gedood, onder wie twee vrouwen en een kind.", das Wort "Bloedbad" wird z. B. in der niederländischen Wikipedia für den Begriff des Massakers verwendet (Artikel "Bloedbad" in der niederländischen Wikipedia (Version vom 4. November 2012, 16:36 Uhr)).
  10. (First) Amended Indictment, Case No. IT-99-37-I (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, 29. Juni 2001, archiviert vom Original: in der Anklageschrift des Haager Tribunals werden 45 Todesopfer namentlich aufgeführt, darunter 2 Frauen und ein etwa 13-jähriger Junge
  11. Judith Armatta: Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 58f: Armatta schreibt, Anklage und Verteidigung seien sich darüber einig, dass "am Ende des Tages 50 Kosovaren, darunter ein 12-jähriger Junge und ein 15-jähriges Mädchen tot gewesen seien". Die Anklage behauptet, dass 42 der Toten unbewaffnete Zivilisten gewesen seien