Reformierte Kirche S-chanf – Wikipedia
Die reformierte Kirche in S-chanf im Oberengadin ist ein evangelisch-reformiertes Gotteshaus unter dem Denkmalschutz des Kantons Graubünden. Letztmals restauriert wurde das Gebäude 1989.
Geschichte und Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ersturkundlich bezeugt ist eine Kirche am heutigen Ort bereits 1450. Noch in vorreformatorischer Zeit kam es 1493 zu einem Neubau im Stil der Spätgotik, bei dem auch der das Dorfbild prägende und im Norden an die Fassade anschliessende Turm aufgestockt wurde. Dessen Spitzhelm datiert erst auf das Jahr 1890.
Das Kircheninnere zeichnet sich durch ein feingliedriges Sterngewölbe und ein Wandtabernakel von 1493 im Chor aus. Die neugotisch eingefasste Orgel wurde 1904 durch Jakob Metzler (Felsberg) eingebaut. Die Restaurierung erfolgte 1992 durch Orgelbau Felsberg, 2022 ist eine erneute Revision geplant.[1]
Im Kirchturm hängen drei Glocken gegossen 1923/24 von der Glockengiesserei Egger in Staad (SG)[2]. Die früheren Glocken waren von Franz Theus Felsberg (1839)[3], vom August 1694 (Auftraggeber Gg. und Andreas Perini - ohne Hinweis auf den Giesser) und eine dritte Glocke mit unleserlichen Hinweisen[4].
An der Friedhofsmauer befinden sich zahlreiche Epitaphe bedeutender S-chanfer Geschlechter seit der Reformationszeit.
Kirchliche Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]S-chanf löste sich 1518 von der Mutterpfarrei Zuoz[5]. S-chanf trat 1561 unter Philipp Gallicius und Ulrich Campell zum evangelischen Glauben über[6]. Seit 2017 gehört S-chanf zur Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Oberengadin (romanisch: Baselgia evangelica-refurmeda Engiadin'Ota), umgangssprachlich Refurmo genannt.
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aussenansicht des Chores
- Portal und Epitaphe vor der Kirche
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die reformierte Kirche in S-chanf (Foto) auf baukultur.gr.ch
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ S-chanf – Reformierte Kirche Santa Maria – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 24. Februar 2022 (deutsch).
- ↑ Hans Batz: Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden. Hrsg.: Hans Batz. Band 1. Casanova Druck und Verlag, Chur 2003, ISBN 3-85637-287-3, S. 90.
- ↑ Gebrüder Theus: Verzeichniss der Glocken aus der Giesserei Theus in Felsberg bei Chur - 1899. In: www.baselgias-engiadinaisas.ch. Walter Isler, Oktober 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022.
- ↑ Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden. Hrsg.: Gesellschaft für schweizerische Kunstgeschichte. Band 3. Birkhäuser Verlag, Basel 1940, S. 394.
- ↑ Arnold Nüscheler: Die Gotteshäuser der Schweiz. Hrsg.: Zürcherische antiquarische und schweizerische geschichtsforschende Gesellschaft. Erstes Heft - Bisthum Chur. Druck und Verlag von Orell, Füssli und Comp., Zürich 1864, S. 121.
- ↑ Hans Berger: Bündner Kirchengeschichte. Hrsg.: Evangelischer Kirchenrat Kanton Graubünden. 2. Teil Die Reformation. Verlag Bischofberger AG, Chur 1987, ISBN 3-905174-02-2, S. 103.
Koordinaten: 46° 36′ 41,4″ N, 9° 58′ 59,6″ O; CH1903: 794900 / 165410