Regina Ziegler – Wikipedia

Regina Ziegler beim Deutschen Fernsehpreis 2019

Regina Ziegler (geborene Krömer; * 8. März 1944 in Quedlinburg) ist eine deutsche Filmproduzentin. Im Jahre 1973 gründete sie die Filmproduktionsfirma Ziegler Film. Sie hat nach eigenen Angaben etwa 500 Filmprojekte realisiert[1] und gehört zu den erfolgreichsten Persönlichkeiten der deutschen Filmbranche.

Regina Ziegler ist die Tochter einer Journalistin und eines Brunnenbauers. Am Ende des Zweiten Weltkrieges floh die Familie nach Obernkirchen ins Weserbergland, wo ihre Mutter als Lokalreporterin für die Schaumburger Zeitung in Rinteln arbeitete. Im Anschluss an ihr Abitur 1964 ging sie mit ihrem ersten Ehemann Hartmut Ziegler nach Berlin und begann ein Jurastudium, das sie jedoch nach einem Semester abbrach. Danach machte sie eine Ausbildung zur Wirtschaftsdolmetscherin, arbeitete jedoch nie in diesem Beruf, sondern nahm eine Tätigkeit als Produktionsassistentin beim Sender Freies Berlin auf.

Anfang der 1970er Jahre arbeitete Ziegler für Rosa von Praunheim, u. a. als Produktionsleiterin für seinen Film Berliner Bettwurst und sammelte so ihre ersten Erfahrungen in der Filmproduktion. Nach der Scheidung von ihrem Ehemann 1972 gründete sie ein Jahr später ihre eigene Produktionsfirma, die Regina Ziegler-Filmproduktion, und erhielt für ihre erste Produktion Ich dachte, ich wäre tot den Bundesfilmpreis. Der Film war zugleich die erste Spielfilmregie von Wolf Gremm, den Ziegler beim SFB kennengelernt hatte und den sie 1977 heiratete. Sie war mit ihm bis zu seinem Tod 2015 verheiratet.

Sie konzentrierte sich zunächst auf die Förderung junger, wenig bekannter Regisseure. Später produzierte Ziegler häufig für das Fernsehen. Sie produzierte bisher etwa 500 Filme und Serien.[2] Ihre Tochter aus erster Ehe, Tanja Ziegler (* 1966), stieg im Jahr 2000 in das Unternehmen ein und besitzt seit 2006 die Mehrheit der Anteile.

Im Jahre 2005 wurde Ziegler von der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ zur Honorarprofessorin für das Fach Film- und Fernsehproduktion bestellt. Vom Museum of Modern Art in New York wurde sie im April 2006 mit einer Retrospektive geehrt.[3] Seit 2011 führt sie mit ihrer Tochter Tanja das Berliner Programmkino Filmkunst 66.[4]

Im Oktober 2017 veröffentlichte Ziegler ihre Autobiografie Geht nicht gibt’s nicht, die in Zusammenarbeit mit der Autorin Andrea Stoll entstanden war.[5]

Ziegler lebt in Berlin-Schlachtensee.[6]

Politisches Engagement

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Ziegler initiierte die kontrovers diskutierte Facebook-Kampagne zur Bundestagswahl 2013 Sag Ja zu Angela, in der sie sich für Kanzlerin Angela Merkel einsetzte.[7] Die Seite eröffnete mit der Erklärung: „Ich bin Wechselwählerin. Bei jeder Wahl betrachte ich Programm und Führungsteam der jeweiligen Partei. Am 22. September 2013 werde ich Angela Merkel wählen. Ich hoffe, Sie auch.“ Die Kampagne wurde vom 28. Juni bis zum 26. August über gekaufte Werbeeinblendungen beworben und gewann über 20.000 Fans. Mit Einstellung der Kampagne wurde auch die Website aus dem Netz entfernt.

Ziegler war 2016 Mitinitiatorin der Rosen-Aktion, um Angela Merkel für ihre Asylpolitik zu danken.[8]

Filmografie (Auswahl)

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als Produzentin

Als Herausgeberin

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  • Bildband Mongolei – die Karawane. Herausgegeben anlässlich der Erstausstrahlung der gleichnamigen vierteiligen Reisedokumentation im ZDF am 29. November, 6., 13. und 20. Dezember 2005 von Regina Ziegler und Nanni Erben, Text: Heiner Gatzemeier, Fotos: Gordon A. Timpen. Berlin 2005, ISBN 978-3-89602-683-5
  • Alle nannten sie Trude – Portrait einer Reporterin. Stadthagen 1991, ISBN 978-3-89109-028-2
Ziegler bei der Einweihung ihres Sternes auf dem Boulevard der Stars in Berlin mit Wolf Gremm (2012)
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 536 f.
Commons: Regina Ziegler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Regina Ziegler: Geht nicht gibt's nicht!, Autobiografie. München 2017, ISBN 978-3-641-20663-5
  2. Claudia Tieschky: Angst ist nicht ihr Gefühl: Filmproduzentin Regina Ziegler wird 80. 6. März 2024, abgerufen am 9. März 2024.
  3. Regina Ziegler bei kress.de, abgerufen am 24. Februar 2012
  4. filmkunst66: Geschichte. Abgerufen am 8. März 2024.
  5. Geht nicht gibt's nicht! Abgerufen am 16. September 2017.
  6. Ein Leben wie im Film. In: Schaumburger Nachrichten, 19. Dezember 2017.
  7. Bastian Klenke: Digitaler Wahlkampf: Zwei Facebook-Seiten im Clinch um Angela Merkel. In: noz.de vom 22. August 2013.
  8. WELT: Asylpolitik: Henryk M. Broder und Peter Raue streiten via E-Mail. 8. Mai 2016 (welt.de [abgerufen am 11. April 2019]).
  9. Kleine Zeitung: Wer heuer für eine Romy nominiert ist. Artikel vom 22. Februar 2016, abgerufen am 22. Februar 2016.
  10. „Laemmle-Nobelpreis“ für Grande Dame der Filmproduzenten - Kultur-News. In: Süddeutsche Zeitung. 16. März 2018, abgerufen am 14. August 2020.