Reichenborn – Wikipedia

Reichenborn
Gemeinde Merenberg
Koordinaten: 50° 32′ N, 8° 11′ OKoordinaten: 50° 31′ 52″ N, 8° 10′ 34″ O
Höhe: 349 (332–361) m ü. NHN
Fläche: 3,19 km²
Einwohner: 400 (2018) ca.[1]
Bevölkerungsdichte: 125 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35799
Vorwahl: 06476
Ortsansicht
Ortsansicht

Reichenborn ist ein Ortsteil der Gemeinde Merenberg im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.

Geographische Lage

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Reichenborn liegt drei Kilometer nordwestlich von Merenberg in Mittelhessen. Die Kreisstraße 451 verläuft durch den Ort.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Reichenborn erfolgte unter dem Namen Ruchchinburnen um das Jahr 1325.[2]

In der Nähe des kommunalen Friedhof befindet sich seit dem Jahr 1900 ein jüdischer Friedhof.[3]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1970 fusionierte die Gemeinde Reichenborn im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit den bis dahin eigenständigen Gemeinden Allendorf, Barig-Selbenhausen, Merenberg und Rückershausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Merenberg.[4] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Merenberg wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Reichenborn lag:[2][6]

Einwohnerentwicklung

Reichenborn: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
325
1840
  
325
1846
  
347
1852
  
353
1858
  
370
1864
  
380
1871
  
360
1875
  
302
1885
  
288
1895
  
258
1905
  
285
1910
  
270
1925
  
261
1939
  
241
1946
  
334
1950
  
325
1956
  
302
1961
  
287
1967
  
306
1970
  
305
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
438
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[7]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Reichenborn 438 Einwohner. Darunter waren 15 (3,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 81 Einwohner unter 18 Jahren, 195 zwischen 18 und 49, 90 zwischen 50 und 64 und 72 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 165 Haushalten. Davon waren 36 Singlehaushalte, 48 Paare ohne Kinder und 75 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 33 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 114 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 260 evangelische (= 90,28 %), 10 katholische (= 3,47 %) und 3 andere (= 1,04 %) Christen, sowie 15 Juden (= 5,21 %)[2]
• 1961: 241 evangelische (= 83,97 %) und 41 katholische (= 14,29 %) Einwohner[2]

Ortsvorsteher nach den Kommunalwahlen im März 2016 ist Armin Beck.[8]

Das Vereinsleben wird hauptsächlich von der 1925 gegründeten Freiwillige Feuerwehr Reichenborn e.V. (seit 7. Juli 1990 mit Jugendfeuerwehr), vom Gemischten Chor Concordia Reichenborn und den Sportfreunden Reichenborn geprägt.

Seit dem Jahr 1925 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Reichenborn (ab 7. Juli 1990 mit Jugendfeuerwehr) für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe in diesem Ort. Es gibt in der Ortschaft ein Dorfgemeinschaftshaus mit Jugendraum im Bienengarten, einen Sportplatz, einen Kinderspielplatz sowie Wanderwege.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Abtrennung der Justiz (Justizamt Weilburg) bis 1854.
  2. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  3. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Weilburg) und Verwaltung.
  4. Am 31. Dezember 1970 wurde Reichenborn als Ortsbezirk in die Gemeinde Merenberg eingegliedert.

Einzelnachweise

  1. Ortsteil Reichenborn. In: Internetauftritt. Gemeinde Merenberg, abgerufen am 7. Dezember 2020.
  2. a b c d e Reichenborn, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Informationen zum jüdischen Friedhof auf www.alemannia-judaica.de
  4. Zusammenschluß der Gemeinden Allendorf, Barig-Selbenhausen, Merenberg, Reichenborn und Rückershausen im Oberlahnkreis zur Gemeinde „Merenberg“ vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 111, Punkt 118 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 215 kB) § 5. In: Webauftritt. GGG, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. November 2021; abgerufen im November 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/merenberg.de
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 20 und 60, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  8. Ortsbeiräte. Gemeinde Merenberg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2017; abgerufen am 25. Januar 2017.