Reinhard von Hanau (Kleriker) – Wikipedia

Reinhard von Hanau (* unbekannt; † 27. Mai 1369[1]) war ein umfangreich bepfründeter Kleriker im böhmischen und süddeutschen Bereich.

Reinhard von Hanau war der zweite Sohn Ulrichs II. von Hanau (* ca. 1280 /1288; † 1346) und der Agnes von Hohenlohe (* vor 1295; † 29. November 1346[2]), Tochter des Kraft I. von Hohenlohe. Er war damit für eine geistliche Karriere prädestiniert, während sein älterer Bruder, Ulrich III. (* 1310; † 1369/70) dem Vater 1346 in der Regierung folgte.

Von seiner Ausbildung ist bekannt, dass er 1340 in Bologna studierte[3].

Reinhard von Hanau stand im Dienst des böhmischen Königs Johann von Luxemburg († 1346)[4].

Seine kirchliche Karriere ist vom Erwerb einer Reihe von kirchlichen Stellen und Pfründen geprägt, ohne dass es ihm gelang, eine wirkliche Führungsposition einzunehmen:

Darüber hinaus gibt es Nachweise über Pfründen in Brünn (1338), Saaz (1357) und an der Andreaskapelle in Bamberg[14].

Reinhard von Hanau begann seine Karriere also im Osten des Reichs, in Böhmen, und verlagerte seinen Schwerpunkt im Laufe seines Lebens in Richtung Westen. Dabei erstreckte sich sein Interessengebiet von Brünn und Olmütz im Osten bis nach Mainz und Xanten im Westen.

Ahnentafel von Reinhard von Hanau
Urgroßeltern

Reinhard I. von Hanau (* vor 1243; † 1281)

Adelheid von Hagen-Münzenberg († 1291)

Ludwig von Rieneck-Rothenfels († 1289)

Udehilt von Grumbach und Rotenfels († 1300)

Gottfried von Hohenlohe, Graf der Romagna (nachgewiesen: 1219–1266)

Richza von Krautheim (nachgewiesen: 1224–1263)

Graf Friedrich von Truhendingen-Dillingen († 1274)
2. ⚭
vmtl. Margaretha von Andechs-Meranien († 1271)

Großeltern

Ulrich I. von Hanau (* 1250/60; † 1305/06)

Elisabeth von Rieneck-Rotenfels (* ca. 1260; † ca. 1300)

Kraft I. von Hohenlohe-Weikersheim (nachgewiesen 1260–1312)
2. ⚭
vmtl. Margarethe von Truhendingen-Dillingen

Eltern

Ulrich II. von Hanau (* 1280; † 1346)

Agnes von Hohenlohe-Weikersheim (* vor 1295; † 1342/44)

Reinhard von Hanau

  • Reinhard Dietrich: Die Landesverfassung in dem Hanauischen = Hanauer Geschichtsblätter 34, Hanau 1996. ISBN 3-9801933-6-5
  • Michael Hollmann: Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter (1306 – 1476), Mainz 1990.
  • Wilhelm Kisky: Die Domkapitel der geistlichen Kurfürsten in ihrer persönlichen Zusammensetzung im 14. und 15. Jahrhundert = Quellen und Studien zur Verfassungsgeschichte des Deutschen Reiches in Mittelalter und Neuzeit 1,3 (hrsg.: Karl Zeumer), Weimar 1906.
  • Gustav Knod: Deutsche Studenten in Bologna 1289 – 1562, o. O. 1899.
  • Reinhard Suchier: Genealogie des Hanauer Grafenhauses. In: Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner fünfzigjährigen Jubelfeier am 27. August 1894. Hanau 1894.
  • Friedrich Wachter: General-Personal-Schematismus der Erzdiözese Bamberg 1007 – 1907, Bamberg 1908.
  • Ernst Julius Zimmermann: Hanau Stadt und Land, 3. Auflage, Hanau 1919, ND 1978.
  1. In der älteren Literatur findet sich auch das Jahr 1362. Das beruht auf Caspar Anton Schweitzer, Vollständiger Auszug aus den vorzüglichen Calendarien des ehemaligen Fürstenthums Bamberg, in: Siebenter Bericht über das Bestehen und Wirken des Historischen Vereins zu Bamberg in Oberfranken von Bayern, Bamberg 1844, S. 67ff (184). Das aber wird von der Quelle (Staatsbibliothek Bamberg: RB.Msc.46, S. 18) nicht gedeckt. Laut Regsten der Erzbischöfe von Mainz, 2. Abt., Nr. 1908, tritt er am 18. Januar 1365 noch als Zeuge auf. Außerdem wird als Sterbetag alternativ der 8. Juli angegeben: Beda Dudik, Über Nekrologe der Olmützer Domkirche, in: Archiv für österreichische Geschichte 65 (1884), S. 487 – 589 (550)
  2. Ludwig Clemm, Das Totenbuch des Stifts Ilbenstadt, in: Archiv für Hessische Geschichte und Altertumskunde, NF 19,2, Darmstadt 1936, S. 169–274 (252)
  3. Knod, S. 184
  4. Auskunft des Staatsarchivs Olmütz vom 29. Juli 1992
  5. Hollmann, S. 376
  6. Codex diplomaticus et epistolaribus Moraviensis VII, 660
  7. Wachter, S. 182, Nr. 3729
  8. Hollmann, S. 376
  9. Hollmann, S. 376
  10. Hollmann, S. 376
  11. Hollmann, S. 376
  12. Hollmann, S. 376
  13. Wachter, S. 182, Nr. 3729
  14. Hollmann, S. 376