Reto von Arx – Wikipedia

Schweiz  Reto von Arx

Geburtsdatum 13. September 1976
Geburtsort Biel/Bienne, Schweiz
Grösse 182 cm
Gewicht 84 kg

Position Center
Nummer #83
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 2000, 9. Runde, 271. Position
Chicago Blackhawks

Karrierestationen

bis 1995 SC Langnau
1995–2000 HC Davos
2000–2001 Chicago Blackhawks
2001–2015 HC Davos

Reto von Arx (* 13. September 1976 in Biel/Bienne) ist ein Schweizer Eishockeytrainer und ehemaliger Eishockeyspieler, der 20 Jahre lang für den HC Davos in der National League A aktiv war. In den Jahren 2003, 2006 und 2009 wurde der Stürmer des HC Davos mit dem Titel des MVP ausgezeichnet. Seine Stärken lagen insbesondere im Powerplay und im Boxplay. Sein Bruder Jan war ebenfalls Eishockeyspieler.

Spielerkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reto von Arx begann seine Karriere beim SC Langnau, von wo er 1995 zusammen mit seinem Bruder Jan von Arx zum HC Davos wechselte. Mittlerweile zum Leader seiner Mannschaft berufen, wurde er von den Chicago Blackhawks in der neunten Runde an Position 271 beim NHL Entry Draft 2000 gezogen und wechselte im Herbst desselben Jahres zu den Norfolk Admirals, dem Farmteam der Chicago Blackhawks. Aufgrund seiner hervorragenden Statistiken wurde von Arx schon bald in die National Hockey League berufen, wo er der erste Schweizer Eishockeyspieler war, der in der NHL ein Tor erzielte. Nach der Rückversetzung ins Farmteam fasste er den Entschluss, am 14. Oktober 2001 in die Schweiz zurückzukehren. Er entschied sich gegen eine lukrative Offerte des SC Bern und schloss sich erneut dem HC Davos an. Zusammen mit dem ebenfalls aus der NHL zurückgekehrten Flügel Michel Riesen trug er wesentlich dazu bei, dass der HC Davos in jener Saison den 26. Meistertitel der Klub-Geschichte feiern konnte.

Am 27. Dezember 2004 verlängerte der Schlüsselspieler seinen Vertrag mit dem HC Davos, ebenso wie sein Bruder, bis 2009.

Reto von Arx, 2014

Aufgrund eines Streits zwischen von Arx und Nationaltrainer Ralph Krueger wurde der 94-fache Internationale und zeitweilige Kapitän der Schweizer Nationalmannschaft seit 2002 nicht mehr für ein Länderspiel aufgeboten. Er hatte zusammen mit Marcel Jenni während der Olympischen Spiele 2002 in Salt Lake City das Aus bei der Qualifikation zum Viertelfinale zum Anlass genommen, eine „Zechtour“ zu veranstalten, und wurde daraufhin sofort aus dem Nationalteam verbannt und nach Hause geschickt. Seither hat von Arx nie mehr für die Nationalmannschaft gespielt. Kurz vor den Olympischen Spielen 2006 von Turin, fanden intensive Gespräche zwischen Verband und seinem Trainer Arno Del Curto statt, aber keines zwischen Reto von Arx und Ralph Krueger. Im Herbst 2006 scheiterte ein „Versuch“ Kruegers, den Stürmer ins Nationalteam zurückzuholen und im Frühjahr 2010 entschied sich von Arx definitiv dazu, nicht mehr für die Nationalmannschaft zu spielen.

Reto von Arx erreichte in der sogenannten „Lockout“-Saison 2004/05 mit seinem Team in der Meisterschaft den Final und besiegte dort die ZSC Lions. Im Jahr 2007 konnte er seinen dritten Titel mit den Bündnern feiern, als die Davoser in sieben Spielen gegen den SC Bern die Oberhand behielten. Im Jahr 2009 und 2011 wurde Reto von Arx erneut Schweizermeister mit dem HCD, der Gegner hiess jeweils Kloten Flyers, 2015 konnte Reto von Arx nach dem Finalsieg gegen die ZSC Lions seinen sechsten Titel feiern.

Im Juni 2015 trat das Brüderpaar von Arx gemeinsam vom Leistungssport zurück.[1]

Trainerkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab der Arosa Challenge 2015 fungierte Reto von Arx zusammen mit Felix Hollenstein als Assistent des neuen Nationaltrainers Patrick Fischer.[2][3][4] Im Juli 2016 schied von Arx aus dem Trainerstab der Herren-Nationalmannschaft aus, blieb aber beim Schweizer Verband als Trainer der U17-Auswahl.[5] Bis 2020 betreute er unter anderem auch die U18- und U20-Nationalmannschaft der Schweiz.

Seit September 2021 sind Reto und sein Bruder Jan Trainer des EHC Chur.[6]

Erfolge und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Schweizer Meister mit dem HC Davos 2002, 2005, 2007, 2009, 2011, 2015
  • Spengler Cup Sieger mit dem HC Davos 2001, 2004, 2006, 2011
  • Wertvollster Spieler der NLA 2003, 2006 und 2009
  • All-Star-Team des Spengler Cup 2010

Karrierestatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM +/– Sp T V Pkt SM +/–
1993/94 SC Langnau NLB 35 11 4 15 28 5 0 0 0 6
1994/95 SC Langnau NLB 36 14 9 23 71 5 1 2 3 27
1995/96 HC Davos NLA 34 4 5 9 59 5 0 2 2 4
1996/97 HC Davos NLA 42 10 17 27 78 6 1 3 4 4
1997/98 HC Davos NLA 39 8 15 23 113 18 9 6 15 18
1998/99 HC Davos NLA 45 21 20 41 67 6 4 6 10 16
1999/00 HC Davos NLA 45 19 26 45 70 5 2 0 2 10
2000/01 Chicago Blackhawks NHL 19 3 1 4 4 −4
2000/01 Norfolk Admirals AHL 49 16 26 42 28 +14 −5
2001/02 HC Davos NLA 31 6 15 21 95 12 3 8 11 35
2002/03 HC Davos NLA 42 10 32 42 73 17 4 8 12 28
2003/04 HC Davos NLA 47 20 31 51 72 6 0 2 2 6
2004/05 HC Davos NLA 43 11 27 38 75 15 6 11 17 14
2005/06 HC Davos NLA 44 14 34 48 76 15 6 11 17 14
2006/07 HC Davos NLA 38 11 38 49 46 19 2 8 10 38
2007/08 HC Davos NLA 49 13 34 47 95 12 2 7 9 10
2008/09 HC Davos NLA 44 15 24 39 80 21 7 8 15 16
2009/10 HC Davos NLA 49 10 32 42 78 6 2 4 6 18
2010/11 HC Davos NLA 49 15 33 48 54 14 1 11 12 6
2011/12 HC Davos NLA 46 10 30 40 56 +17 2 0 0 0 2
2012/13 HC Davos NLA 42 11 19 30 54 +16 5 2 3 5 4 +2
NLB gesamt 71 25 13 38 99 10 1 2 3 33
NLA gesamt 729 206 433 639 1181 184 21 98 149 245
NHL gesamt 19 3 1 4 4 −4
Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM
1996 Schweiz U20-WM 6 5 2 7 35
1996 Schweiz B-WM 7 1 5 6 12
1997 Schweiz B-WM 7 1 4 5 6
1998 Schweiz Olympia-Qual. 4 0 0 0 2
1999 Schweiz WM 6 2 2 4 10
2000 Schweiz WM 7 1 2 3 2
2002 Schweiz Olympia 2 0 1 1 0
Junioren gesamt 6 5 2 7 35
Herren gesamt 33 5 14 19 32

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Dino Kessler: «Und tschüss, liebe Fans!»: Hier geben die Gebrüder Von Arx ihr letztes Interview. blick.ch, 10. Juni 2015, abgerufen am 1. September 2015.
  2. Schweiz am Sonntag vom 20. Dezember 2015, S. 27.
  3. Das sind die Sieger von Arosa Abgerufen am 30. Dezember 2015.
  4. Länderturnier in Arosa: Schöne Tage – wie erhofft Abgerufen am 30. Dezember 2015.
  5. News. In: www.sihf.ch. Abgerufen am 9. Juli 2016.
  6. Angelo Rocchinotti: Reto und Jan von Arx über ihren Wechsel zum EHC Chur. In: blick.ch. 29. September 2021, abgerufen am 22. November 2021.