Rhünda – Wikipedia

Rhünda
Stadt Felsberg
Koordinaten: 51° 7′ N, 9° 25′ OKoordinaten: 51° 6′ 51″ N, 9° 24′ 43″ O
Höhe: 179 m ü. NHN
Fläche: 3,51 km²[1]
Einwohner: 523 (18. Jan. 2021) HW+NW[1]
Bevölkerungsdichte: 149 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 34587
Vorwahl: 05662
Karte
Rhünda von oben

Rhünda ist einer von 16 Stadtteilen der Kleinstadt Felsberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographische Lage

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Rhünda liegt an der Rhünda, die etwas nordwestlich des Dorfs in die Schwalm mündet. Vorbei am unterhalb des Rhünder Bergs (338,5 m ü. NN) gelegenen Dorfs führt die Landesstraße 3427, die westlich der Ortschaft auf die Bundesstraße 253 trifft.

Nachweislich, durch den Fund des Schädels von Rhünda, ist die Gegend um Rhünda seit der Eiszeit, also vor ca. 12.000 Jahren besiedelt. Die älteste bekannte Erwähnung von Rhünda erfolgte im Zeitraum zwischen 1150 und 1200 unter dem Namen „Ruhunden“. Die nächst jüngere Erwähnung als „Ruhethe“ stammt aus dem Jahr 1209.[2] Um 1250 wurde der Ort in einem Verzeichnis des Chorfrauenstifts Eppenberg als Ruhende bezeichnet. Von 1356 bis 1392 waren die von Felsberg im Besitz des Ortes. Im Jahre 1392 verkauften sie ihn an die hessischen Landgrafen. Das Patronat über die gestiftete Kirche behielten die Herren von Felsberg. Ab 1397 wurde der Ort Ronde genannt. Rhünda gehörte zum Amt Felsberg. Im Jahre 1579 wurde der Ort in einem Salbuch des Amts Felsberg als Rhuende erwähnt. Im Jahre 1585 gab es in Rhünda 26 Haushaltungen.

Zum 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Rhünda im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz mit den Gemeinden Brunslar Gensungen, Helmshausen und Hilgershausen sowie der Stadt Felsberg zur erweiterten Stadt Felsberg zusammengeschlossen.[3][4] Für Rhünda wurde wie für alle nach Felsberg eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rhünda 486 Einwohner. Darunter waren 3 (0,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 78 Einwohner unter 18 Jahren, 183 zwischen 18 und 49, 102 zwischen 50 und 64 und 120 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 213 Haushalten. Davon waren 69 Singlehaushalte, 57 Paare ohne Kinder und 66 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 57 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 126 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Rhünda: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
251
1840
  
259
1846
  
297
1852
  
315
1858
  
343
1864
  
326
1871
  
284
1875
  
281
1885
  
320
1895
  
369
1905
  
441
1910
  
445
1925
  
480
1939
  
522
1946
  
801
1950
  
741
1956
  
662
1961
  
640
1967
  
619
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2007
  
516
2011
  
486
2014
  
513
2020
  
523
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: Stadt Felsberg:[7][8][1]; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 320 evangelische (= 100 %) Einwohner[2]
• 1961: 549 evangelische (= 85,78 %), 91 katholische (= 14,22 %) Einwohner[2]

Für Rhünda besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Rhünda) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[5] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 51,57 %. Es erhielten die SPD mit 34,19 % der Stimmen srei Sitze und die „Dorfliste Rhünda“ (DLR) mit 85,81 % drei Sitze.[9] Der Ortsbeirat wählte Reinhart Wendel (SPD) zum Ortsvorsteher.[10]

Evangelische Markuskirche

Im Jahre 1356 stiftete Eckhard von Felsberg eine Kapelle. Die Markuskirche ist ein mittelalterlicher Bau mit Chorraum aus dem Entstehungsjahr. 1585 war Rhünda Filial von Gensungen und ab 1692 von Harle. Im Jahre 1695 wurde der heutige Fachwerkturm errichtet. Auch heute gehört Rhünda zum Kirchspiel Harle.

Einzelnachweise

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  1. a b c Daten und Fakten. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Juni 2022.
  2. a b c d e Rhünda, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 26. Juni 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 405 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 36 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 88, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  7. Stadt Felsberg (Web archiv 2007)
  8. Stadt Felsberg (Web archiv 2014)
  9. Ortsbeiratswahl Rhünda. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  10. Ortsbeirat Rhünda. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im März 2023.
Commons: Rhünda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien