Oberamt Schwabach – Wikipedia
Das Oberamt Schwabach war eines von den 15 Verwaltungsgebieten des Fürstentums Ansbach.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwabach war ursprünglich ein Königshof.[1] Zwischen 1153 und 1167 kam Schwabach an das Kloster Ebrach.[2] 1299 gelangte es an Graf Emicho von Nassau.[3] 1364 verkaufte Graf Johann von Nassau Schwabach an die Burggrafschaft Nürnberg. Seitdem war es ein burggräfliches Amt.[4] In der Folge war es ein Amtssitz der Markgrafschaft Ansbach.
Im 18. Jahrhundert untergliederte sich das Oberamt Schwabach in Kastenamt Schwabach, Stadtrichteramt Schwabach, Richteramt Kornburg, Richteramt Schwand und Richteramt Wendelstein.[5]
Zuletzt erstreckte sich die Landesherrschaft (Hochgericht, Niedergericht außerhalb des Etters, Kirchenhoheit, Steuerhoheit u. a.) des Oberamtes Schwabach mit den inkorporierten Richterämtern auf ein Gebiet, das ungefähr den heutigen politischen Gemeinden Büchenbach, Kammerstein, Nürnberg (südlicher Teil), Rednitzhembach, Rohr, Schwabach, Schwanstetten und Wendelstein entsprach. In dem Gebiet, in dem das Oberamt Schwabach das Hochgericht ausübte, befanden sich folgende Orte: Albersreuth, Barthelmesaurach (zum Teil), Bertelsdorf (z. T.), Breitenlohe, Büchenbach, Christenmühle, Dechendorf, Dietersdorf, Forsthof, Gauchsdorf, Gaulnhofen, Göckenhof, Götzenreuth, Günzersreuth, Gustenfelden, Haag, Hebresmühle, Hengdorf, Holzheim, Igelsdorf, Kammerstein, Katzwang, Kottensdorf, Krottenbach (z. T.), Kühedorf, Leuzdorf, Limbach, Mildach (z. T.), Nasbach, Nemsdorf, Neppersreuth, Neumühle, Oberbaimbach, Obermainbach, Oberreichenbach, Oberwolkersdorf, Ottersdorf, Penzendorf, Plöckendorf, Poppenreuth, Prünst, Putzenreuth, Raubershof, Regelsbach (z. T.), Rennmühle, Rößleinsmühle, Rohr (z. T.), Rohrersmühle, Rothaurach (z. T.), Rudelsdorf (z. T.), Schattenhof, Schopfhof, Schwabach, Tennenlohe, Uigenau, Ungerthal, Unterbaimbach, Untermainbach, Unterreichenbach, Unterwolkersdorf, Volkersgau, Waasenmeister, Waikersreuth, Walpersdorf, Weihersmühle, Weiler (z. T.), Wildenbergen, Ziegelstadel.
In den allermeisten Orten nördlich von Schwabach wurde die Dorf- und Gemeindeherrschaft von Fremdherren übernommen.
In folgenden Orten erstreckte sich die Landesherrschaft nur über das Hochgericht, was jedoch
- von der Reichsstadt Nürnberg bestritten wurde: Dutzendteich, Eibach, Gerasmühle, Gibitzenhof, Gleißhammer, Hinterhof, Hummelstein, Koppenhof, Laufamholz, Lichtenhof, Lohhof, Maiach, Malmsbach, Mögeldorf, Mühlhof, Oberbürg, Reichelsdorf, Röthenbach bei Schweinau, Sandreuth, Schweinau (z. T.), Steinbühl, Unterbürg, Zerzabelshof;
- vom Oberamt Cadolzburg bestritten wurde: Oberdeutenbach, Unterdeutenbach;
- von der Reichsstadt Nürnberg und vom Oberamt Cadolzburg bestritten wurde: Sankt Leonhard.[6]
In folgenden Orten erstreckte sich das Landesherrschaft nur über die Dorf- und Gemeindeherrschaft: Kitschendorf, Untersteinbach ob Gmünd.
Ab 1791/92 wurde das Fürstentum Ansbach von dem preußischen Staat als Ansbach-Bayreuth verwaltet. Damit ging das Oberamt Schwabach mit seinen inkorporierten Richterämtern in dem Schwabacher Kreis auf.
Kastenamt Schwabach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kastenamt Schwabach hatte die Dorf- und Gemeindeherrschaft über folgende Orte inne: Albersreuth, Barthelmesaurach, Breitenlohe, Büchenbach, Dechendorf (strittig), Dietersdorf, Gauchsdorf, Gaulnhofen, Götzenreuth, Günzersreuth, Haag, Igelsdorf, Kammerstein, Kitschendorf, Kottensdorf, Krottenbach (z. T.), Kühedorf, Leuzdorf, Mildach, Neppersreuth, Obermainbach, Oberreichenbach, Ottersdorf, Penzendorf, Plöckendorf, Poppenreuth, Prünst, Putzenreuth, Rohr, Rothaurach, Rudelsdorf, Tennenlohe, Uigenau, Untermainbach, Unterreichenbach, Untersteinbach ob Gmünd, Waikersreuth, Walpersdorf, Wildenbergen.
Das Kastenamt Schwabach hatte in folgenden Orten Grundherrschaften (in Klammern ist die Zahl der Anwesen angegeben):
- Unmittelbar: Abenberg (1), Albersreuth (6), Aurau (2), Barthelmesaurach (14), Breitenlohe (2), Büchenbach (11), Dechendorf (3), Dietersdorf (7), Eibach (2), Forsthof (3), Gauchsdorf (10), Gaulnhofen (2), Günzersreuth (8), Haag (7), Haubenhof (2), Hebresmühle (1), Igelsdorf (6), Kammerstein (23), Kitschendorf (1), Koppenhof (1), Kottensdorf (12), Krottenbach (6), Kühedorf (11), Leitelshof (1), Leuzdorf (4), Mildach (4), Müncherlbach (4), Nemsdorf (½), Neppersreuth (5), Nerreth (1), Oberdeutenbach (1), Obermainbach (1), Oberreichenbach (4), Ottersdorf (5), Penzendorf (15), Plöckendorf (8), Poppenreuth (3), Prünst (13), Putzenreuth (3), Reichelsdorf (21), Rittersbach (15), Rohr (11), Rothaurach (11), Rudelsdorf (3), Schattenhof (2), Tennenlohe (9), Uigenau (2), Unterdeutenbach (1), Untermainbach (5), Unterreichenbach (23), Untersteinbach ob Gmünd (15), Waikersreuth (4), Walpersdorf (4), Weihersmühle (1), Weiler (1), Wildenbergen (2).
- Mittelbar: Frauentraut’sche Stiftung Schwabach: Putzenreuth (1), Schwabach (2), Uigenau (2); Kirche Barthelmesaurach: Günzersreuth (1); Kirche Rohr: Rohr (5); Kirche Schwand: Walpersdorf (1); Spital Schwabach: Barthelmesaurach (2), Bechhofen (1), Breitenlohe (2), Büchenbach (1), Furth (1), Günzersreuth (1), Leuzdorf (3), Oberbaimbach (2), Oberbüchlein (1), Oberreichenbach (1), Obersteinbach ob Gmünd (3), Ottersdorf (2), Penzendorf (1), Pflugsmühle (1), Rohr (10), Rohrersmühle (1), Rudelsdorf (1), Schaftnach (1), Schopfhof (2), Tennenlohe (1), Uigenau (2), Ungerthal (2), Unterbaimbach (2), Untereschenbach (1), Untermainbach (4), Volkersgau (1), Wassermungenau (1), Wildenbergen (1).[6]
Stadtrichteramt Schwabach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stadtrichteramt Schwabach übte das Hochgericht und die Stadtherrschaft nur über Schwabach aus. Es hatte in folgenden Orten Grundherrschaften (in Klammern ist die Zahl der Anwesen angegeben):
- Unmittelbar: Barthelmesaurach (2), Dietersdorf (1), Haag (1), Oberbaimbach (1), Obersteinbach ob Gmünd (1), Rennmühle (1), Rößleinsmühle (1), Rohrersmühle (1), Schwabach (479), Ziegelstadel (1).[7]
Richteramt Kornburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Richteramt Kornburg wird 1360 erstmals erwähnt.[8] Es übte zuletzt das Hochgericht über folgende Orte aus: Allerheiligen, Gaulnhofen, Greuth, Herpersdorf, Hohlstein, Kleinschwarzenlohe, Königshammer, Kornburg, Neuses (z. T.), Oberlangenlohe, Papiermühle, Pillenreuth, Röthenbach bei St. Wolfgang (z. T.), Unterlangenlohe, Weiherhaus, Wendelstein am Berg, Wendelstein Steinbrüche, Worzeldorf.
Das Richteramt Kornburg hatte nur über Kornburg die Dorf- und Gemeindeherrschaft inne.
Es hatte in folgenden Orten Grundherrschaften (in Klammern ist die Zahl der Anwesen angegeben):
- Unmittelbar: Königshammer (2), Kornburg (51), Oberlangenlohe (1).[9]
Richteramt Schwand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Richteramt Schwand wird 1363 erstmals erwähnt.[10] Es übte zuletzt das Hochgericht über folgende Orte aus: Dürrenhembach, Erichmühle, Furth, Großschwarzenlohe, Hagershof, Harm, Leerstetten, Meckenlohe (z. T.), Mittelhembach, Neuses (z. T.), Oberfichtenmühle, Pruppach, Raubersried, Rednitzhembach, Schaftnach, Schwand, Sorg, Sperberslohe, Unterfichtenmühle.
Das Richteramt Schwand hatte die Dorf- und Gemeindeherrschaft über folgende Orte inne: Dürrenhembach, Furth, Harm, Leerstetten, Meckenlohe, Mittelhembach, Rednitzhembach, Schwand und Sperberslohe.
Es hatte in folgenden Orten Grundherrschaften (in Klammern ist die Zahl der Anwesen angegeben):
- Unmittelbar: Dürrenhembach (4), Furth (4), Harm (3), Leerstetten (15), Meckenlohe (7), Mittelhembach (5), Oberfichtenmühle (2), Rednitzhembach (27), Schaftnach (1), Schwand (54), Sperberslohe (10), Unterfichtenmühle (1);.
- Mittelbar: Kirche Leerstetten: Furth (1), Leerstetten (1); Kirche Pfaffenhofen: Pruppach (1⁄2); Pfarrei Schwand: Pruppach (1⁄2).[11]
Richteramt Wendelstein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Richteramt Wendelstein wird 1360 erstmals erwähnt.[12] Es übte das Hochgericht über Wendelstein und Hammerschmiede aus.
Das Richteramt Wendelstein hatte die Dorf- und Gemeindeherrschaft über folgende Orte inne: Nerreth, Raubersried, Wendelstein (z. T.).
Es hatte in folgenden Orten Grundherrschaften (in Klammern ist die Zahl der Anwesen angegeben):
- Unmittelbar: Raubersried (5), Wendelstein (5).
- Mittelbar: Gemeinde Wendelstein: Wendelstein (14); Kirchenstiftung Wendelstein: Wendelstein (3); Pfarrei Wendelstein (14).[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Johann Bernhard Fischer: Oberamt Schwabach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 295–324 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224 (Digitalisat).
- Friedrich Gottlob Leonhardi: Oberamt Schwabach. In: Erdbeschreibung der Fränkischen Fürstenthümer Bayreuth und Anspach. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1797, OCLC 23636081, S. 397–406 (Digitalisat).
- Gottfried Stieber: Ober-Amt Schwabach. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 13–14 (Digitalisat).
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 194.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 195.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 198.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 201.
- ↑ J. B. Fischer: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach, Bd. 2, S. 297.
- ↑ a b Nach F. Eigler: Schwabach, S. 359f. Dort allerdings mit zahlreichen Fehlangaben, die nach den Angaben von H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth korrigiert wurden.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 360.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 251.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 360f.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 270.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 361.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 261.