Riedau – Wikipedia
Marktgemeinde Riedau | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Schärding | |
Kfz-Kennzeichen: | SD | |
Fläche: | 7,61 km² | |
Koordinaten: | 48° 18′ N, 13° 38′ O | |
Höhe: | 376 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.021 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 265 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4752 | |
Vorwahl: | 07764 | |
Gemeindekennziffer: | 4 14 16 | |
NUTS-Region | AT311 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Marktplatz 32–33 4752 Riedau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Markus Hansbauer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Riedau im Bezirk Schärding | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Riedau ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Schärding im Innviertel mit 2021 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Schärding.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Riedau liegt auf 376 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 2,9 km, von West nach Ost 4,6 km. Die Gesamtfläche beträgt 7,7 km². 13, % der Fläche sind bewaldet, 71,4 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende 13 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Achleiten (146)
- Bayrisch-Habach (32) samt Wagneredt
- Berg (65)
- Birkenallee (79)
- Habach (38)
- Ottenedt (130)
- Pomedt (261)
- Riedau (452)
- Schwaben (287)
- Schwabenbach (184)
- Stieredt (11)
- Vormarkt (176)
- Wildhag (160)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Riedau und Vormarkt Riedau.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zell an der Pram | ||
Kallham (GR) | ||
Taiskirchen im Innkreis (RI) | Dorf an der Pram |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort war lange Zeit österreichischer Grenzort zum benachbarten Bayern. Aus diesem Grund wurde er auch im Jahre 1515 von Kaiser Maximilian I. zum Markt erhoben. Während der Napoleonischen Kriege kurz bayrisch, gehört er seit 1814 endgültig zu Oberösterreich.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Einen besonderen Aufschwung erlebte Riedau ab den 60er-Jahren mit der Ansiedlung der Firma Leitz. Der Bau des Freizeitzentrums, Schaffung günstiger Baugründe sowie weitere Infrastrukturmaßnahmen waren die Folge. Ein Schulzentrum mit Schwerpunkt Informatik wurde errichtet. Das Österreich-Haus der Winterolympiade in Japan wurde im Zentrum Riedaus neu aufgebaut und beherbergt seither das Holz- und Werkzeugmuseum Lignorama.
In den letzten Jahren wurde der Pramtalsaal zu einem attraktiven Veranstaltungszentrum umgebaut, die Schule generalsaniert, sowie das Betreubare Wohnen geschaffen. Bis Ende 2002 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Raab, nach dessen Auflösung wurde sie dem Gerichtsbezirk Schärding zugewiesen.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.897 Einwohner, 2001 dann 2.013 Einwohner. Die Zunahme erfolgte wegen der positiven Geburtenbilanz (+119), die Wanderungsbilanz war nahezu ausgeglichen. Von 2001 bis 2011 nahm die Abwanderung zu und die Geburtenbilanz wurde kleiner (+63), sodass es zu einem Rückgang der Bevölkerungszahl auf 1.969 Personen im Jahr 2011 kam.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche Riedau
- Lignorama, Werkzeug und Holz Museum[3]
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Riedauer Roßmarkt: Der Riedauer Roßmarkt ist die traditionsreichste Veranstaltung von Riedau, und wird aufgrund des von Kaiser Maximilian im Jahr 1515 verliehenen Marktrechts jährlich am 2. Samstag im März abgehalten
- Bayrischer Bieranstich: der Bayrische Bieranstich findet im Lokal Plauscherl statt
- Steckerlfischpartie: jeden 14. August findet die Steckerlfischparite der SPÖ Riedau statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seit 1961 ist Riedau Produktionsstandort der deutschen Leitz-Gruppe, einem wichtigen Hersteller von Präzisionswerkzeugen zur professionellen Holz- und Kunststoffbearbeitung. Das Werk in Riedau war bei seiner Eröffnung 1961 die erste Produktionsstätte von Leitz außerhalb Deutschlands. Das Leitz-Werk Riedau unterhält eine eigene Betriebsfeuerwehr.
- Die Dachdeckerei und Spenglerei Markl-Dach GmbH ist seit 1923 in Riedau angesiedelt und ist ein überregional tätiges Unternehmen im Bereich Kommunalbau und Privatbau.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Riedau liegt am nach Passau führenden Teil der Westbahn, an der Bundesstraße 137 zwischen Passau und Wels, sowie in der Nähe der Innkreis Autobahn.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Freizeitbereich ist Riedau neben dem örtlichen Freibad geprägt von zahlreichen Sportvereinen, unter anderem dem Fußballverein SV Luksch Riedau, dem Tennisclub, der Tischtennis-Union oder dem Karateverein. Seit März 2009 steht im ehemaligen Hallenbad ein Fitnessstudio zur Verfügung.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat setzt sich aus 19 Gemeinderäten zusammen: 9 ÖVP, 5 SPÖ, 4 FPÖ, 1 Liste Riedau.[4]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister ist Markus Hansbauer von der ÖVP.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Blau auf grünem Schildfuß ein silberner, gequaderter Turm mit drei Zinnen samt Schießscharten, drei schwarz geöffneten, länglichen Fenstern, zwei runden Lichtöffnungen und schwarz geöffnetem Rundbogentor, von dem eine goldene Wegscheide über den grünen Rasen zum unteren Schildrand führt. Beiderseits des Turmes zwischen grünen Bäumen rechts vier und links drei goldfarbene Häuser mit roten Türmchen und Dächern.[5]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Spängler (1865–1938), Techniker und Eisenbahningenieur
- Josef Seilinger (1901–1955), Politiker (SPÖ) und BBÖ-Werkmeister
- Franz Rieger (1923–2005), Schriftsteller
- Hermann Kraft (* 1941), österreichischer Politiker (ÖVP), Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat a. D.[6][7]
- Margarita Fuchs (* 1951), Schriftstellerin
- Bernhard Schärfl (1952–2014), Dramatiker, Vorstandsmitglied im Drehbuchverband Austria und Drehbuchforum Wien, Drehbuchautor[8][9][10]
- Christine Osterberger (* 1957), Sängerin (Sopranistin) und Malerin[11][12][13][14]
- Peter Gahleitner (1962–2024), österreichischer Kabarettist
- Monika Fischer-Vorauer (* 1965), Maskenbildnerin
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oliver Glasner (* 1974), Fußballspieler und -trainer
- Wolfgang Nowotny (* 1946), Lehrer und Experte für Schleimpilze
- Josef Oberauer (* 1952), Tenor, Entertainer und Opernsänger[15][16]
- Paul Josef Osterberger (* 1987), Künstler, Kunstschmied und Glasmacher[17]
- Gustav von Peßler (1861–1900), Jurist, Politiker und Abgeordneter des Reichsrats
- Anton Reidinger (1839–1912), von 1876 bis 1891 Pfarrer in Riedau. Von ihm stammt das populäre Weihnachtslied Es wird scho glei dumpa, neben der Pfarrkirche Riedau erinnert ein Denkmal an ihn.
- Karl Schuster (1887–1970), Politiker (CS) und Schmiedemeister, Abgeordneter zum Landtag und Mitglied des Bundesrates
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Riedau. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Provinciarum Austriacarum. Austria, Styria, Carinthia, Carniolia, Tyrolis … (= Topographia Germaniae. Band 10). 3. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1679, S. 35 (Volltext [Wikisource]).
- Raimund Kislinger: Heimatbuch der Marktgemeinde Riedau. Herausgegeben von der Marktgemeinde Riedau, Riedau 1991.
- Günther Willinger: Die Pfarrkirche St. Georg zu Riedau. Herausgegeben von der Pfarre Riedau, Riedau 2009.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde
- RIEDAU.heimat, Online-Heimatbuch von Klaus Waldenberger
- Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS)
- Weitere Infos über die Gemeinde Riedau auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Riedau, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Abgerufen am 13. April 2019.
- ↑ Lignorama – Holz- und Werkzeugmuseum. Abgerufen am 19. Juli 2017.
- ↑ Land Oberösterreich, Ergebnisse der Wahlen 2021. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
- ↑ Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 13. April 2019.
- ↑ Hermann Kraft, Biografie. Abgerufen am 7. Juli 2017.
- ↑ Land Oberösterreich – Biografie Ansicht. Abgerufen am 7. Juli 2017.
- ↑ Bernhard Schärfl Drehbuchautor_in | drehbuchforum.at. Abgerufen am 3. November 2022.
- ↑ Drehbuchautor Bernhard Schärfl gestorben. Abgerufen am 3. November 2022 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Dramatiker Bernhard Schärfl gestorben. 12. Februar 2014, abgerufen am 3. November 2022.
- ↑ Christine Osterberger – Sängerin | Skulpturen | Bilder. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. November 2017; abgerufen am 10. November 2017.
- ↑ Oberösterreichische Nachrichten: Christine Osterberger: Die Hürdenspringerin. (nachrichten.at [abgerufen am 10. November 2017]).
- ↑ Nur aus Liebe – Christine Osterberger malt Bilder mit ihrer Stimme. Abgerufen am 10. November 2017.
- ↑ Karoline Grubbauer: bsa schorn. Abgerufen am 10. November 2017.
- ↑ Josef Oberauer. Abgerufen am 19. Juli 2017.
- ↑ Reinhold Gruber: Josef Oberauer: „Ich bin im Herzen ein singender Theatermacher“. Oberösterreichische Nachrichten, 24. März 2012, abgerufen am 19. Juli 2017.
- ↑ Innviertler Künstlergilde. Abgerufen am 10. November 2017.