Riedhausen – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 55′ N, 9° 26′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Ravensburg | |
Gemeindeverwaltungsverband: | Altshausen | |
Höhe: | 631 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,41 km2 | |
Einwohner: | 787 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88377 | |
Vorwahl: | 07587 | |
Kfz-Kennzeichen: | RV, SLG, ÜB, WG | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 36 067 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Kirchstraße 1 88377 Riedhausen | |
Website: | www.riedhausen.de | |
Bürgermeisterin: | Yvonne Heine | |
Lage der Gemeinde Riedhausen im Landkreis Ravensburg | ||
Riedhausen ist eine Gemeinde im Nordwesten des Landkreises Ravensburg in Baden-Württemberg.
Die Gemeinde ist seit 1972 Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Altshausen mit Sitz in Altshausen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Riedhausens Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend: Königseggwald, Unterwaldhausen, Guggenhausen und Wilhelmsdorf im Landkreis Ravensburg sowie Ostrach im Landkreis Sigmaringen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalter und frühe Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Riedhausen wurde erstmals 1083 urkundlich erwähnt. Von 1179 bis 1380 ist das Ministerialengeschlecht der Herren von Riedhausen als Ortsadel nachgewiesen. 1179 wird Berthold von Riedhausen als Zeuge für den Welfen Welf VI. und den Herzog von Schwaben, den Staufer Friedrich V., in einer Urkunde erwähnt. Im Jahre 1344 verkauften die Ritter von Riedhausen ihren Besitz an einen Ravensburger Kaufmann Gunde und dessen Enkel veräußerte diesen Besitz an das Heilig-Geist-Spital in Ravensburg. Bereits im Spätmittelalter gelangte das Dorf unter die Herrschaft der Herren von Königsegg, die auch den Blutbann ausübten. Sie erwarben allmählich sämtlichen Besitz des Heilig-Geist-Spitals am Ort. Riedhausen war ein Bestandteil der Herrschaft Königseggwald und zum Ende des Heiligen Römischen Reichs der Reichsgrafschaft Königsegg-Aulendorf.
Seit der Zugehörigkeit zu Württemberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1806 wurde der Ort Teil des Königreichs Württemberg und dem Oberamt Saulgau zugeordnet. Die Grafen von Königsegg hatten auch nach der Mediatisierung 1806 noch bis 1849 das Recht der standesherrlichen Patrimonialverwaltung. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Riedhausen 1938 zum neu umrissenen Landkreis Saulgau. Im Jahre 1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 ist die Gemeinde Teil des Landkreises Ravensburg.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einem Durchschnittsalter von 36,5 Jahren war Riedhausen Ende 2011 die Gemeinde mit den im Schnitt jüngsten Einwohnern in Baden-Württemberg.[2] Auch 2019 lag die Kommune mit einem Durchschnittsalter von 38,3 Jahren ganz vorn.[3]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist Sitz der katholischen Pfarrei St. Michael, die zur Seelsorgeeinheit Altshausen im Dekanat Saulgau der Diözese Rottenburg-Stuttgart gehört.
Die evangelischen Christen der Gemeinde gehören zur Kirchengemeinde Altshausen im Kirchenbezirk Biberach der Württembergischen Landeskirche.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1992 bis 2022 war Ekkehard Stettner Bürgermeister von Riedhausen. Zu seiner Nachfolgerin wurde am 10. Oktober 2021 mit 88,37 Prozent der Stimmen Yvonne Heine gewählt, die zum Zeitpunkt ihres Amtsantritt am 1. März 2022 mit 25 Jahren die jüngste Bürgermeisterin in Baden-Württemberg war.
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Riedhausen besteht aus den acht gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und der Bürgermeisterin als Vorsitzende. Die Bürgermeisterin ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 traten zwei Listen an. Die Büger für Riedhausen errangen 6 Sitze, die Liste Neue Bürger Riedhausen zwei Sitze.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Rot ein rechtshin gebogen aufspringender silberner (weißer) Fisch.“[4] | |
Wappenbegründung: Als Wappen der ortsadeligen Herren von Riedhausen ist in der um 1340 entstandenen Zürcher Wappenrolle der rote Schild mit dem aufspringenden silbernen Fisch überliefert. Nachdem der Gemeinderat beschlossen hatte, das Wappen dieses ausgestorbenen Geschlechts wieder aufzunehmen, ist es zusammen mit der Flagge am 3. Juli 1980 durch das Landratsamt Ravensburg verliehen worden. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Theatergruppe Riedhausen bringt jedes Jahr in etwa zehn Aufführungen eine Komödie auf die Bühne.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Riedhausen hat ein reges Vereinsleben. Der größte örtliche Verein ist der Sportverein Riedhausen, der Sportmöglichkeiten für alle Altersklassen anbietet. Besonderen Zulauf haben der Jedermann-Sport und der Sport für Senioren. Im Frühjahr veranstaltet der SV Riedhausen das weithin bekannte Maifest. Fußball bietet die FG 2010 WRZ an. Der Narrenverein „Wasenstecher“ mit seinen Narrenfiguren Wasenstecher und Moorgeist betreibt die schwäbisch-alemannische Fasnet. Zu den weiteren ortsansässigen Vereinen zählen ein Ortsverein des Landfrauenverbands, die Landjugend, der Fischereiverein Pfrunger Ried, der Motorradverein Free-Biker und der Musikverein Unterwaldhausen. Zudem gibt es einen Kirchenchor.
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ende 2020 gehörte Riedhausen nicht nur zu den acht Kommunen in Baden-Württemberg, in denen das Durchschnittsalter bei unter 40 Jahren lag. Mit einem Altersdurchschnitt von 38,1 Jahren lebte in der Kommune landesweit die jüngste Bevölkerung.[5]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Matthäus Kern (1801–1852), Maler, Lithograph, Kupferstecher und Radierer
- Maria Ferschl (1895–1982), österreichische Lehrerin, Schriftstellerin und Kirchenlieddichterin. Sie lebte von 1945 bis 1962 im Pfarrhaus Riedhausen.
- Herbert Dreher (* 1961), Ingenieur und Hochschullehrer
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Riedhausen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Saulgau (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 6). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1829 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizieller Internetauftritt der Gemeindeverwaltung Riedhausen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Durchschnittsalter in Baden-Württemberg: 43 Jahre. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 30. August 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Oktober 2012; abgerufen am 31. August 2012 (Pressemitteilung Nr. 283/2012). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Jüngstes Durchschnittsalter in Riedhausen, ältestes in Ibach. Abgerufen am 23. August 2019.
- ↑ Wappenbeschreibung auf leo bw – Landeskunde entdecken online; abgerufen am 25. September 2023.
- ↑ 43,8 Jahre im Schnitt, in: Badische Woche, 20./21. August 2021, S. 8.