Robert Duvall – Wikipedia

Robert Duvall (2007)

Robert Selden Duvall (* 5. Januar 1931 in San Diego, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur. Er gilt als einer der führenden US-amerikanischen Charakterdarsteller und spielte in Filmklassikern wie Der Pate und Apocalypse Now. 1984 wurde er für Comeback der Liebe mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.

Robert Selden Duvall ist der Sohn von Mildred Virginia, einer Amateurschauspielerin und Nachfahrin von General Robert Edward Lee, den Duvall in dem Film Gods and Generals verkörperte, und von William Howard Duvall, einem Admiral der United States Navy.[1] Er wurde nach dem Glauben der Christian Science erzogen und wuchs in einem militärischen Umfeld auf.[2] Er zog mit seinem Vater von Militärbasis zu Militärbasis. Dadurch besuchte er mehrere Schulen in verschiedenen Staaten. Nach seinem Abschluss am Principia College leistete er 1953/1954 seinen Militärdienst in der United States Army ab; zuletzt hatte er den Rang eines Private First Class. Während seiner Dienstzeit auf der Militärbasis Camp Gordon in Georgia spielte er bereits als Amateur am Theater, beispielsweise im Stück Room Service, sodass er nach seiner Dienstzeit Gebrauch von der G. I. Bill of Rights machte, um in New York an der Neighborhood Playhouse School of the Theatre unter Sanford Meisner Schauspiel zu studieren. Während seiner zweijährigen Ausbildungszeit waren Dustin Hoffman, Gene Hackman und James Caan seine Klassenkameraden.[3][4][5][6] Während er sein Studium mit der Arbeit in einem Postamt finanzierte, teilte er sich mit Hoffman ein New Yorker Apartment.[7]

In den späten 1950er Jahren arbeitete Duvall an diversen Theatern und am Broadway. Nach mehreren Rollen in Fernsehserien gab er 1962 in Wer die Nachtigall stört neben Gregory Peck sein Spielfilmdebüt. Zu dieser Zeit lebte er in einer Wohngemeinschaft mit Gene Hackman und Dustin Hoffman. Alle drei gelten als wichtige Vertreter der New-Hollywood-Bewegung.

Robert Duvall (1984)

Viele Filme, an denen Duvall beteiligt war, gelten als Klassiker, so etwa Der Marshal, Robert Altmans M*A*S*H, Der Pate 1 & 2, George Lucas’ Frühwerk THX 1138, Der große Santini, Comeback der Liebe, Network und Der Unbeugsame. Für Francis Ford Coppolas Der Pate und Apocalypse Now sowie für Der große Santini war er für einen Oscar nominiert. Die HBO-Produktion Stalin, in der er die Titelrolle spielte, brachte ihm einen von insgesamt vier Golden Globe Awards ein. 1984 erhielt Duvall für Comeback der Liebe einen Oscar als bester Hauptdarsteller.

Außerdem wirkte er in den Erfolgsfilmen Deep Impact, Zivilprozess, Nur noch 60 Sekunden, The 6th Day und John Q – Verzweifelte Wut mit. Nebenbei ist er auch als Autor, Regisseur und Musiker tätig. 1977 inszenierte er zunächst die Dokumentation We’re Not the Jet Set. 1983 inszenierte er mit Angelo My Love seinen ersten Spielfilm. Für seinen Film Apostel! (1997), in dem er auch die Hauptrolle spielte, erhielt er zahlreiche Preise. Zwei weitere Filme unter seiner Regie folgten.

Duvall hatte viele Jahre lang keinen festen deutschen Synchronsprecher, von Anfang der 1970er Jahre bis zur Jahrtausendwende wurde er am häufigsten von Hartmut Reck und Norbert Langer gesprochen. Um das Jahr 2000 setzte sich schließlich Friedrich G. Beckhaus als Duvalls Standardstimme durch.

Duvall ist zum vierten Mal verheiratet. Seine ersten drei Ehefrauen waren Barbara Benjamin (1964–1975), Gail Youngs (1982–1986) und Sharon Brophy (1991–1996). Seit 1997 lebt er mit seiner derzeitigen Gattin Luciana Pedraza zusammen, geheiratet haben sie 2004. Pedraza ist auf den Tag genau 41 Jahre jünger als er. Duvall hat keine Kinder. Sein Cousin Wayne Duvall (* 1958) ist ebenfalls Schauspieler.

Politisches Engagement

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Duvall (links) mit Präsident George W. Bush (2005)

Duvalls politische Ansichten sind libertär und konservativ.[8] Zu George W. Bushs Amtseinführung 2001 war er persönlich eingeladen. 2007 verkündete er öffentlich seine Unterstützung für die Präsidentschaftskandidatur des Republikaners Rudy Giuliani.[9]

Am 7. September 2012 richtete Duvall in seinem Haus ein Fundraising für Mitt Romney aus, zu dem auch dessen Ehefrau Ann Romney erschien.[10]

Auszeichnungen (Auswahl)

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Für seine Darstellung des Tom Hagen in Francis Ford Coppolas Der Pate erhielt Duvall 1973 eine Nominierung für den Oscar als bester Nebendarsteller, so auch 1979 für seine Darstellung des Lieutenant Colonel Kilgore in Apocalypse Now. Sein enormes Schaffenspensum in dieser Zeit wurde 1980 für Der große Santini erneut mit einer solchen Nominierung gewürdigt. 1984 wurde er für Comeback der Liebe schließlich mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. 1997 folgte eine weitere Nominierung als bester Hauptdarsteller für Apostel!, gefolgt von Nominierungen als bester Nebendarsteller 1999 für Zivilprozess und 2015 für Der Richter – Recht oder Ehre.

Duvalls Stern auf dem Hollywood Walk of Fame

Die American Society of Cinematographers ehrte ihn 1997 mit dem ASC President’s Award für sein Lebenswerk, für das ihm im selben Jahr auch das National Board of Review einen Preis zusprach. 1998 gewann er für Apostel! den Satellite Award als bester Darsteller in einem Drama. 1999 wurde er für Zivilprozeß als bester Nebendarsteller mit dem Screen Actors Guild Award ausgezeichnet. Am 18. September 2003 erhielt er einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

Für Apocalypse Now (Bester Nebendarsteller, 1980), Comeback der Liebe (Bester Hauptdarsteller – Drama, 1984), Weg in die Wildnis und Stalin (beide Bester Hauptdarsteller – Miniserie oder Fernsehfilm, 1990/1993) gewann Duvall viermal den Golden Globe. Außerdem wurde er nach drei erfolglosen Nominierungen im Jahr 2007 für die Rolle des Prentice „Print“ Ritter in dem Fernsehzweiteiler Broken Trail in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm mit dem Emmy ausgezeichnet.

Filmografie (Auswahl)

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Als Schauspieler

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Als Drehbuchautor

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Commons: Robert Duvall – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Gary Boyd Roberts: A Third Set of Ten Hollywood Figures (or Groups Thereof), with a Coda on Two Directors. New England Historic Genealogical Society, archiviert vom Original am 21. Januar 2008; abgerufen am 3. Januar 2008.
  2. The Religious Affiliation of Robert Duvall. (Memento vom 8. Mai 2010 im Internet Archive) adherents.com, 5. Juli 2005.
  3. Robert F. Jones, Robert Duvall in People, 23. April 1984, people.com, abgerufen am 31. Dezember 2011.
  4. “Robert Duvall” in Military Hub, militaryhub.com, abgerufen am 31. Dezember 2011.
  5. Elaine Mancini: Duvall, Robert. In International Dictionary of Films and Filmmakers: Actors and Actresses. Hrsg.: Nicholas Thomas, St. James Press, Detroit und London 1992, S. 313–315.
  6. Biography July 1977 (The H.W. Wilson Company), robertduvall.net23.net, abgerufen am 2. Januar 2012.
  7. Xfinity Entertainment: Celebrity Roommates. xfinity.comcast.net, abgerufen am 31. Dezember 2011.
  8. Rebecca Leung: Robert Duvall Does The Tango. CBS News, 6. Januar 2004, abgerufen am 7. März 2024.
  9. Academy Award–Winning Actor Robert Duvall Supports Rudy Giuliani. joinrudy2008.com, 5. September 2007, archiviert vom Original am 16. Januar 2008; abgerufen am 7. März 2024.
  10. Shushannah Walshe: Ann Romney to Attend Fundraiser at Robert Duvall’s House. (Memento vom 11. September 2012 im Internet Archive) abcnews.go.com, 6. September 2012.