Robert Ochsenfeld – Wikipedia
Robert Ochsenfeld (* 18. Mai 1901 in Helberhausen; † 5. Dezember 1993 ebenda) war ein deutscher Physiker. Ochsenfeld entdeckte 1933 zusammen mit Walther Meißner den Meißner-Ochsenfeld-Effekt.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Physikstudium in Marburg promovierte Ochsenfeld 1932 mit einer Arbeit über das Auftreten von Ferromagnetismus. Im Rahmen eines Förderprogramms, das sich „Jungakademikerhilfe“ nannte, kam Ochsenfeld Ende 1932 an die Physikalisch-Technische Reichsanstalt (PTR) in Berlin zu Wilhelm Steinhaus und dann in das von Meißner geleitete Kältelaboratorium. Dieses gehörte damals zu den weltweit bedeutendsten Laboratorien, an denen experimentelle Tieftemperaturphysik überhaupt möglich war; zu diesem Zweck war 1925 eine Anlage zur Heliumverflüssigung in Betrieb genommen worden. Die Experimente, die zur Entdeckung des Meißner-Ochsenfeld-Effektes führten, hatte Max von Laue angeregt, der damals theoretischer Berater der PTR war.
Ochsenfeld verließ 1933 die PTR, um bis 1940 als Lehrer an der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (Napola) Potsdam (1933–1940) zu unterrichten. Anschließend war er im Auftrag des Heereswaffenamts Eckernförde an der Waffenentwicklung (z. B. Torpedo „Zaunkönig“) beteiligt. 1944 erhielt er das Kriegsverdienstkreuz Zweiter Klasse.[1]
Er hatte sich nach Ablauf der 1933 in Kraft tretenden Eintrittssperre 1937 der NSDAP angeschlossen. Er war Mitglied im Nationalsozialistischen Fliegerkorps, im berufsfachlichen Nationalsozialistischen Lehrerbund und im Reichskolonialbund.[2]
Nach NS-Ende wurde Ochsenfeld von den britischen Militärbehörden festgenommen und als NS-belastet bis 1947 interniert.[3] Im weiteren Verlauf war er maßgeblich am Aufbau eines Laboratoriums für magnetische Werkstoffe der PTR, Physikalisch-Technische Anstalt (PTA) bzw. Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) beteiligt, arbeitete weiter an Fragen ferromagnetischer Werkstoffe und war zum Ende seiner Dienstzeit (1966) Leiter der Unterabteilung „Grundeinheiten und Stoffkonstanten“.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Regionales Personenlexikon, Artikel Robert Ochsenfeld ( vom 4. April 2016 im Internet Archive).
- ↑ Regionales Personenlexikon, Artikel Robert Ochsenfeld ( vom 4. April 2016 im Internet Archive).
- ↑ Regionales Personenlexikon, Artikel Robert Ochsenfeld ( vom 4. April 2016 im Internet Archive).
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Auftreten des Ferromagnetismus im System Mangan-Stickstoff. In: Annalen der Physik, Folge 5, Band 12, Heft 3: S. 253–384. (Philosophische Dissertation der Universität Marburg)
- W. Meissner; R. Ochsenfeld: Ein neuer Effekt bei Eintritt der Supraleitfähigkeit. In: Die Naturwissenschaften, 21 (1933): S. 787.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dieter Hoffmann: Robert Ochsenfeld 90 Jahre. In: PTB-Mitteilungen 101 (1991), Nr. 3: S. 247–248.
- Dieter Hoffmann: Ochsenfeld, Robert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 412 f. (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Robert Ochsenfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Regionales Personenlexikon, Artikel Robert Ochsenfeld
Personendaten | |
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NAME | Ochsenfeld, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1901 |
GEBURTSORT | Helberhausen |
STERBEDATUM | 5. Dezember 1993 |
STERBEORT | Helberhausen |