Rodrigues Alves (Acre) – Wikipedia

Município de Rodrigues Alves
Rodrigues Alves

Rodrigues Alves, Acre
Rodrigues Alves (Brasilien)
Rodrigues Alves (Brasilien)
Rodrigues Alves
Koordinaten 7° 45′ S, 72° 39′ WKoordinaten: 7° 45′ S, 72° 39′ W
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 28. April 1992
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Acre
Mesoregion Vale do Juruá
Mikroregion Cruzeiro do Sul
Fläche 3077 km²
Einwohner 14.389 (2010[1])
Dichte 4,7 Ew./km²
Schätzung 18.930 Ew. (zuletzt: 1. Juli 2019)
Zeitzone UTC−5
Politik
Stadtpräfekt Sebastião Souza Correia (2017–2020)
Partei PMDB
Wirtschaft
BIP 1610 Tsd. R$
10.105 R$ pro Kopf
(2014)
HDI 0,567 (2010)
Karte

Rodrigues Alves, amtlich Município de Rodrigues Alves, ist eine Kleinstadt im brasilianischen Bundesstaat Acre. Sie ist von dessen Landeshauptstadt Rio Branco 626 km entfernt. Die Bevölkerung wurde 2019 auf 18.930 Einwohner geschätzt, die Rodriguesalvenser genannt werden.[1]

Namenspatron des Ortes ist der fünfte Präsident der Republik Brasilien Francisco de Paula Rodrigues Alves.

Rodrigues Alves liegt am linken Ufer des Rio Juruá. Das Terrain ist hügelig und liegt auf einer Höhe von etwa 200 Metern. Mit Cruzeiro do Sul und Mâncio Lima bildet sie ein Städtedreieck. Landschaft und Klima sind die des Amazonischen Regenwaldes. Das Gebiet ist von „Igarapés“, darunter dem Igarapé 13 de maio, durchzogen, das sind kleinere Flüsse und Kanäle im Urwald. Im Süden grenzt das Gemeindegebiet an Peru, mit dem es eine Grüne Grenze bildet.

Schutzgebiete im westlichen Acre

Das Munizip teilt sich mit den Städten Cruzeiro do Sul, Mâncio Lima, Marechal Thaumaturgo und Porto Walter den 8466,33 km² großen 1989 gegründeten Nationalpark Serra do Divisor, von dem 13,45 % auf Rodrigues Alves fallen.[2]

Das Territorium von Rodrigues Alves ist traditionelles indigenes Siedlungsgebiet von Nawas (Náuas) um die Seringal Buritizal herum.[3] Ende des 19. Jahrhunderts hatten sich dort Kautschukzapfer (seringueiros) niedergelassen, um Gummi, das Hauptprodukt der Region, einzusammeln. Anfang des 20. Jahrhunderts war dort das Kautschuksammellager Seringal Florianópolis bekannt, aus dem die Colônia Rodrigues Alves wurde und 1940 rund 25 Familien umfasste, die von Kautschuksammeln, Landwirtschaft und Subsistenzwirtschaft lebten. Politisch war das Territorium Cruzeiro do Sul und Mâncio Lima unterstellt. 1960 hatte die Firma Petrobrás Ölprobebohrungen vorgenommen. 1991 erfolgte eine Volksabstimmung über den zukünftigen Status und nach Wahlen zum Bürgermeisteramt und zu den Stadtverordneten wurde das Dorf am 28. April 1992 ausgegliedert und zum selbstverwaltenden Munizip als Município de Rodrigues Alves erhoben. Abweichend vom 28. April wird das Stadtfest jeweils am 28. Juli mit traditionellen Umzügen gefeiert.[3]

Stadtverwaltung

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Stadtpräfekt (Bürgermeister) ist nach der Kommunalwahl 2016 mit 5007 Stimmen Sebastião Souza Correia von dem Partido do Movimento Democrático Brasileiro (PMDB).[4]

Die Bevölkerung betrug nach der Volkszählung des IBGE von 2010 14.389 Einwohner. Die Zahl wurde vom IBGE zum 1. Juli 2019 auf 18.930 Bewohner geschätzt.[1]

Sie verteilte sich im Jahr 2010 auf 4315 Personen (29,99 %) im besiedelten Ortsbereich und auf 10.074 Personen (70,01 %) im weiträumigen ländlichen und Waldbereich.[5]

Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand 2010 mit 14.389 Einwohnern):[6]

Gruppe Anteil Anmerkung
Pardos (Mischrassige) 10.601 (Mulatten, Mestizen)
Pretos 609 (Schwarze)
Brancos 3.025 (Weiße, Nachfahren von Europäern)
ohne Angabe 154

Bevölkerungsentwicklung

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Quelle: IBGE (Angaben für 1996, 2007 und 2019 sind lediglich Schätzungen, für 2000 liegen unterschiedliche Zahlen vor). 43,01 % der Bevölkerung waren 2010 Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre.[5]

Anteile am BIP
Sektor Tsd. Real
Landwirtschaft
  
49.634
Dienstleistung
  
15.991
Industrie
  
6.509
Quelle: IBGE, 2014

Der Index der menschlichen Entwicklung für Städte, abgekürzt HDI (portugiesisch: IDH-M) lag 1991 bei dem sehr niedrigen Wert von 0,245, im Jahr 2010 bei dem als niedrig eingestuften Wert von 0,567.[5]

HDI
Jahr Punkte
1991
  
0,245
2000
  
0,399
2010
  
0,567

Die diagonale Bundesstraße BR-364 verbindet westlich mit Peru, östlich mit der 626 km entfernten Hauptstadt Rio Branco. Die BR-364 überquert den Rio Juruá, jedoch müssen Fahrzeuge mangels einer Brücke mit einer Fähre übergesetzt werden. In dem nahen Cruzeiro do Sul befindet sich der nächstgelegene internationale Flughafen Aeroporto Internacional de Cruzeiro do Sul. Die übrigen Teile des Gemeindegebietes sind überwiegend entlang der Gewässer mit Booten erreichbar.

Rodrigues Alves hatte 1991 eine Analphabetenquote von 61,5 %, die sich bei der Volkszählung 2010 bereits auf 41,1 % reduziert hatte.[5]

Analphabetenquote
Jahr Prozent
1991
  
61,5
2000
  
56,4
2010
  
41,1

Das IBGE gibt 2018 den Bestand von 61 Grundschuleinrichtungen und 11 mittleren Schuleinrichtungen an.[7]

Anzahl Religionsgemeinschaft
9.125 römisch-katholisch
4.188 evangelisch-protestantisch
7 Spiritualisten
Quelle: IBGE 2010

Größte Religionsgemeinschaft bilden die Anhänger der römisch-katholischen Kirche in Brasilien, gefolgt von Anhängern des evangelisch-protestantischen Glaubens. Rodrigues Alves gehört zum Bistum Cruzeiro do Sul.[8]

  • Governo do Estado do Acre: Acre em números 2013. Rio Branco 2013. (PDF; 3,74 MB; brasilianisches Portugiesisch)
Commons: Rodrigues Alves – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c IBGE: Cidades@ Acre: Rodrigues Alves. Abgerufen am 9. September 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. PARNA da Serra do Divisor. Instituto Socioambiental (ISA), abgerufen am 11. Januar 2017 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b IBGE: Cidades@ Acre: Rodrigues Alves - histórico. Abgerufen am 11. Januar 2017 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Posse do Prefeito Eleito 2017 - Candidatos a Prefeito 2016 - RODRIGUES ALVES AC. (Memento des Originals vom 11. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eleicoesepolitica.com Abgerufen am 11. Januar 2017 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. a b c d Atlas do Desenvolvimento Humano do Brasil: Rodrigues Alves. (Memento des Originals vom 13. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.atlasbrasil.org.br Abgerufen am 11. Januar 2017 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Informações do Brasil: Síntese das Informações de Rodrigues Alves (AC). Abgerufen am 11. Januar 2017 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Rodrigues Alves – Censo escolar – sinopse. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 9. September 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Diocese de Cruzeiro do Sul: Paróquias - Rodrigues Alves AC. (Memento des Originals vom 29. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesecruzeirodosul.org Abgerufen am 11. Januar 2017 (brasilianisches Portugiesisch).