Roggenbach (Adelsgeschlecht) – Wikipedia
Roggenbach ist der Name eines alten alemannischen Adelsgeschlechts dessen Stammschloss im Albgau lag.
Der Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Roggenbach kommt in Urkunden in vielfältiger Schreibweise vor (Roccenbach, Rockenbach, Roggebach, Rocgenbach, Rochembach, Roggimbach, Rockimbach, Rockinbach, Roggenbahe). Eine Deutung der Namensherkunft bezieht sich auf das keltische Wort Rocan für Bauernhütte. Eine andere Deutung bezieht sich auf das keltische Wort Rock für Fels, wonach Roggenbach der vom Bach umspülte Felsen wäre, was auf die von der Steina umspülten Felsen der Burg Roggenbach zutreffen würde.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich 1132 mit Werner von Roggenbach,[2] der in engem Zusammenhang mit Herzog Berthold IV. von Zähringen auftritt und mit dem die Stammreihe beginnt. Im Laufe der Zeit bildeten sich mehrere Nebenlinien, die jedoch alle in männlicher Linie untergegangen sind – einzig die ältere Schopfheimer Linie besteht weiter.
Lange Zeit war umstritten, wo der Stammsitz der Herren von Roggenbach lag. Vielfach wurde und wird die Burg Roggenbach bei Bonndorf als Stammsitz genannt, was aber in der neueren Literatur ausgeschlossen wird.[3] Stattdessen wird die abgegangene Burg Roggenbach in Unterkirnach als Stammsitz angesehen.[4]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Schild des heraldsamtlich bestätigten Wappens der Freiherren von Roggenbach ist waagerecht geteilt. Oben in Rot (links = heraldisch rechts) und Schwarz (rechts = heraldisch links) gespalten, die untere Schildhälfte in Silber ohne Bild. Auf dem geschlossenen Turnierhelm mit rot-silbernen Decken zwei Büffelhörner, das rechte von Rot und Silber, das linke von Schwarz und Silber geteilt.
Das Wappen der Freiherren von Roggenbach wird in Adelslexika und Wappenbüchern teilweise mit falscher Farbfolge dargestellt. Die korrekte Beschreibung findet sich bei Max Freiherr von Roggenbach: Chronik der Freiherrlichen Familie von Roggenbach, Freiburg im Breisgau 1888, S. 27[5]
Bedeutende Namensträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Konrad I. von Roggenbach; Bischof von Basel 1656–1693
- Johann Hartmann von Roggenbach, war 1666–1685 Landkomtur der Deutschordensballei Schwaben-Elsass-Burgund
- Sigismund von Roggenbach; Bischof von Basel 1782–1794
- Adam Xaver von Roggenbach; Oberhofmarschall des Fürstbistums Basel; Vater von August von Roggenbach
- August von Roggenbach (1798–1854), badischer Kriegsminister
- Franz von Roggenbach, badischer Außenminister 1861–1865
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Max Freiherr von Roggenbach: Chronik der Freiherrlichen Familie von Roggenbach, Freiburg im Breisgau 1888 online bei der Bayerischen Staatsbibliothek, Digitalisat
- Ulla K. Schmid: Die Schopfheimer Linie der Freiherrn von Roggenbach : zur Dauerausstellung der Roggenbachsammlung im Museum Schopfheim, Schopfheim 1987
- Ulla K. Schmid, Paul-René Zander: Die Roggenbach im Umbruch ihrer Zeit : 1770–1870 ; zur gleichnamigen Sonderausstellung im Museum der Stadt Schopfheim, 29. Mai – 28. August 1991, Schopfheim 1991
- Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch, Baden-Baden, 1886, S. 375 Stammtafel der Freiherren von Roggenbach online
- Julius Kindler von Knobloch, Othmar Freiherr von Stotzingen: Oberbadisches Geschlechterbuch. 3. Band, Heidelberg 1919, S. 595–603 online bei Heidelberger historische Bestände – digital
- Karl Seith: Die Freiherren von Roggenbach als Lehensleute der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg und von Baden. In: Das Markgräflerland, Heft 1/1955, S. 33–44 Digitalisat der UB Freiburg
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, S. 500–501, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2000, ISSN 0435-2408
- Joseph Bader: Die Familie von Rokenbach. In: Schriften der Alterthums- und Geschichtsvereine zu Baden und Donaueschingen, Band 3 1848–1849, S. 303 online in Heidelberger historische Bestände – digital
- Fr. Cast: Süddeutscher Adelsheros, Stuttgart 1845, S. 155–158 in der Google-Buchsuche
- Damien Bregnard: Roggenbach, von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Damien Bregnard: Roggenbach, Adam Franz Xaver Philipp von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Damien Bregnard: Roggenbach, Beat Franz Ludwig von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Damien Bregnard: Roggenbach, Franz Josef Konrad von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Damien Bregnard: Roggenbach, Franz Konrad Josef Ignaz von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Damien Bregnard: Roggenbach, Johann Konrad von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Damien Bregnard: Roggenbach, Johann Sebastian von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Heinz Voellner: Die Burgen und Schlösser zwischen Wutachschlucht und Hochrhein, Waldshut 1975, S. 70–75
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ s. Roggenbach S. 2/3
- ↑ Gründungsurkunde des Benediktinerinnenklosters Friedenweiler im Hochschwarzwald
- ↑ Siehe Voellner S. 75 und ebidat
- ↑ Siehe Michael Tocha: Das Zähringerkloster Tennenbach und sein geschichtlicher Bezug zu Villingen. In: Geschichts- und Heimatverein Villingen. Jahresheft VIII 1983/84, S. 9
- ↑ Digitalisat der ULB Düsseldorf Max Freiherr von Roggenbach: Chronik der Freiherrlichen Familie von Roggenbach, Freiburg im Breisgau 1888, S. 27