Rolf Thiele – Wikipedia

Rolf Thiele (* 7. März 1918 in Prödlitz, Böhmen; † 9. Oktober 1994 in München) war ein deutscher Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent.

Empfang beim Kieler OB am Tag der Premiere von Ohrfeigen

Rolf Thiele studierte in Berlin und Prag Philosophie sowie in Göttingen Soziologie. Zum 1. November 1938 wurde er unter der Mitgliedsnummer 6.602.394 in die NSDAP aufgenommen.[1] Mit Hans Abich gründete er 1946 die Filmaufbau Göttingen, eine Produktionsgesellschaft, die 1948 den ersten Film, Liebe 47, fertigstellte.

Ab 1951 inszenierte er selbst und schrieb auch häufig an den Drehbüchern zu seinen Filmen mit. 1951 führte er seine erste Regie in dem Filmdrama Primanerinnen, in dem Ingrid Andree und Walter Giller ihre erste Hauptrolle in einem Kinofilm hatten.

Er widmete sich mit Vorliebe humorvoll-satirischen Themen, in die er lange vor der sogenannten Sexwelle erotische Aspekte einfließen ließ. Stilbildend war seine Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Nadja Tiller, mit der er elf Filme mit ihr in der Hauptrolle drehte, darunter die Kassenschlager Das Mädchen Rosemarie und Lulu.

Als weitere Höhepunkte seines Schaffens gelten die Dürrenmatt-Verfilmung Grieche sucht Griechin (mit Heinz Rühmann, Irina Demick, Hanne Wieder und Charles Regnier), die satirische Komödie Die Ente klingelt um halb acht (mit Heinz Rühmann und Hertha Feiler) und die Sex-Satire Frisch, fromm, fröhlich, frei (mit Monika Berg und Horst Frank) sowie Die Halbzarte mit Romy Schneider und Magda Schneider.

Mit seinem letzten, politisch kritischen Werk als Regisseur, Rosemaries Tochter, versuchte er an den Filmerfolg von Das Mädchen Rosemarie anzuknüpfen.

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Münchner Ostfriedhof.[2]

Einzelnachweise

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  1. Armin Jäger: Von der HJ auf den TV-Olymp. In: Die Zeit. 16. November 2021, abgerufen am 30. Mai 2022.
  2. knerger.de: Das Grab von Rolf Thiele